Telekom als Geburtshelfer
|Was kommt heraus, wenn die Telekom mit Google zusammenarbeitet? Ein Handy. Unsere Jubiläumsreihe „Ein Bild und seine Geschichte“ erzählt diesmal von der Geburt des ersten Android-Geräts.
Im Silicon Valley herrschte 2007 Nervosität: Das erste iPhone war auf den Markt gekommen. „Und Google wollte unbedingt auch ein Smartphone mit einem eigenen Betriebssystem herausbringen, um Apple nicht komplett das Feld zu überlassen“, erinnert sich Andreas Bußmann, der damals die Abteilung Endgeräte-Entwicklung leitete. Der Internetgigant aus den USA suchte nach einem Kooperationspartner – und fand ihn in der Telekom: „Wir haben gemeinsam Geräte und das Betriebssystem getestet. Eine sehr spannende, aber auch sehr stressige Zeit, denn Google hat sehr viel Dampf gemacht."
Mit Erfolg: Anfang Februar lief 2009 die deutsche Marketingkampagne für das Ergebnis dieser Zusammenarbeit an: das „G1“ war für sechs Monate exklusiv bei der Telekom erhältlich - und das erste Android-Handy in Kontinentaleuropa. „Für uns war es Pionierarbeit. Es war das erste Gerät, das als Eigenprodukt mit unserem Branding verkauft wurde. Das heißt, wir mussten mit dem chinesischen Hersteller HTC über das Design verhandeln, Bedienungsanleitungen nach Vorgaben der Brand-Abteilung erstellen und vieles mehr“, weiß Produktmanagerin Christine Kellermann noch. Auch die Namenssuche war knifflig: Das Wort „Google“ sollte nicht darin vorkommen, wenngleich ganz viel Google drinsteckte. Also wurde daraus ein schnittiges „G1“.
Nicht ganz so schnittig waren hingegen die ersten Verkaufszahlen, doch damit hatte auch keiner gerechnet: „Damals war Nokia noch gut im Geschäft, und Anbieter wie Samsung, LG oder Sony hatten alle eigene Betriebssysteme. Der Markt war noch ziemlich zerfasert“, sagt Andreas Bußmann. Der Durchbruch kam erst, als alle großen asiatischen Hersteller auf Android umstellten – dafür war er gewaltig. „Heute sind 80 bis 90 Prozent aller Geräte Android-basiert. Google hat den Smartphone-Markt definitiv revolutioniert. Mit einem offenen System, das auf den unterschiedlichsten Geräten funktioniert. Und wir waren von Anfang an mit dabei“, freut sich Christine Kellermann.
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