8000 Aufkleber und ein Ball
Eigentlich hätte dieser Tage die Fußball-EM stattgefunden. Da sie ausfällt, schwelgen wir in Erinnerungen an „Ein Bild und seine Geschichte“ aus dem Jahr 2006. Damals fand in Deutschland das WM-Sommermärchen statt. Und die Telekom spielte als Sponsor eine große Rolle darin.
„Die Weltmeisterschaft war der Höhepunkt von zwei Jahren Arbeit“, erinnert sich Hiro Kishi an die WM 2006. Er hatte sich um die Kommunikationsmaßnahmen der Telekom als WM-Sponsor gekümmert. „Damals hatten wir noch die Vier-Säulen-Strategie, was die Sache nicht unbedingt einfach machte. Wir haben uns erst einmal bemüht, einen gemeinsamen Hingucker zu finden, den alle Säulen bei ihren Aktivitäten nutzen“, erzählt er. Das Ergebnis: Ein Fußball in magenta und silber, der besonders an einem Ort seinen großen Auftritt hatte: in luftiger Höhe auf dem Berliner Alexanderplatz.
„Ich war neu im Konzern, als eine Agentur mir vorschlug, man könne doch die Fernsehturm-Kanzel als Ball verkleiden. Ich fand die Idee super, stieß mit meinem Enthusiasmus intern allerdings erst einmal auf wohlwollende Skepsis. Es war ein etwas forscher Einstand“, schmunzelt er. Dennoch blieb er mit seiner Idee im wahrsten Wortsinn am Ball – und im Herbst 2005 begannen Industriekletterer, den „Alex“ mit 8.000 exakt zugeschnittenen Folien zum Telekom-WM-Ball umzudekorieren. Die Arbeiten entwickelten sich zum Schau-Event: Auf mehreren Webcams ließen sich Fortschritt und Wetter dort oben verfolgen, was nicht nur die Berliner interessierte. „Selbst die Witwe des Architekten des Fernsehturms meldete sich: „Sie kannte diverse Details zum Bau und hatte Sorge, dass in der Sommerhitze die Dehnungsfugen der Kanzel durch die Beklebung nicht funktionieren“, erzählt der Sponsoring-Fachmann. Die Sorge war unbegründet. Im April 2006 drückten der damalige Bürgermeister Klaus Wowereit und T-Com Chef Walter Raizner gemeinsam den Lichtschalter für die Fußballkugel-Beleuchtung – und verschafften der Telekom weithin sichtbare Aufmerksamkeit. Obendrein bezog der Fernsehsender RTL den Turm, um von dort jeden Tag eine Show zu senden.
„Auch wenn wir rund um die Uhr gearbeitet haben: Der WM-Monat war mit der schönste, den ich bisher erlebt habe“, sagt Hiro Kishi voller Überzeugung. Während des Turniers betreute er die Spielorte Berlin und Leipzig. „Als Deutschland im Halbfinale ausschied, waren wir alle erst einmal deprimiert. Dann haben wir beschlossen, Italien-Fans zu werden. So wurden wir am Ende doch irgendwie Weltmeister – und das fühlte sich als Abschluss für dieses Sponsoring-Projekt deutlich besser an.“
Die Feldhamster und das Rechenzentrum
2014 eröffnete die Telekom in Biere eines der größten Rechenzentren Deutschlands.