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Hubertus Kischkewitz

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Die Glasfaser-Schule der Telekom: Wie kommt die Glasfaser in die Wohnung? (3)

Neun Mikrometer oder 0,009 Millimeter – das misst in ihrem Kern die Glasfaser, durch die die Daten im Netz der Deutschen Telekom sausen. Und das mit Gigabit-Geschwindigkeit. So unfassbar schnell, und dabei zehnmal dünner als ein menschliches Haar: Wie das funktioniert, erklären wir in der Glasfaser-Schule der Deutschen Telekom. Nachdem wir in der ersten und zweiten „Unterrichtsstunde“ den Fragen nachgegangen sind, was im Glasfaserkabel steckt und welche mechanischen Einflüsse auf die Glasfaser wirken, geht es in Teil 3 um die vielzitierte „letzte Meile“ vom Verteilerkasten am Straßenrand bis zur Kundin und zum Kunden. Wie kommt das Internet schlussendlich in die Wohnung?

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Heute schauen wir uns an, wie das Internet in die Wohnung gelangt.

Wozu dient ein Netzverteiler (NVt)?

Das Kürzel NVt steht bei der Telekom für Netzverteiler. Das sind die grauen Kästen oder auch Schaltschränke, die überall am Straßenrand zu finden sind – und bei denen kaum jemand ahnt, wie viel hochmoderne Glasfasertechnik in ihrem Inneren steckt. Jakob März ist Trainer bei der Telekom-Technik in Hamburg. Er erklärt die Aufgabe der Netzverteiler so: „Das sind die zentralen Punkte, an denen das Hauptsignal auf das Verzweigungsnetz verteilt wird.“ Hier kommt also das Glasfasersignal aus der nächstgelegenen Telekom-Betriebsstelle an und wird für die einzelnen Kunden aufgeteilt.

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Jakob März, Trainer Telekom-Technik.

Was steckt im Netzverteiler?

Das Lichtsignal kommt in einem Glasfaser-Minikabel, das unter der Straße und unter dem Gehweg verlegt ist, am Netzverteiler an. Im grauen Kasten splittet es ein Koppler in die einzelnen Leitungen für die Häuser in der Umgebung auf. In der Innenseite der Tür des Netzverteilers befindet sich ein ganzes Arsenal von sogenannten Kassetten, in denen die einzelnen Leitungen verbunden werden und abgelegt sind. Experten sprechen hier vom Einzelfaser- und vom Mehrfasermanagement. Das sorgt für Ordnung und für einen übersichtlichen Verlauf der Leitungen. Rechts im Inneren des Verteilers sind jede Menge bunte Stecker untergebracht. Trainer März erklärt: „Hier haben wir den Bereich, wo wir im Mikro-Rohrmanagement-System maximal 90 Häuser abschließen können.“ Die unterschiedlichen Farben sind wichtig, weil die Techniker mit ihrer Hilfe die einzelnen Leitungen auseinanderhalten können. Von hier aus macht sich das Signal endgültig auf den Weg zu den Häusern und Wohnungen.

Welche Aufgabe hat ein Koppler?

Der Koppler im Netzverteiler der Telekom hat nichts zu tun mit dem guten alten Akustikkoppler, der die Nutzer früher fiepend, pfeifend und beschaulich schnell ins Internet gebracht hat. Hier geht es um einen hochmodernen optischen Koppler, der das „große“ Signal aus der Betriebsstelle für die angeschlossenen Gebäude quasi portioniert. Experte Jakob März schildert die Rolle des Kopplers: „Das sind im Prinzip Splitter, die das Signal komplett aufteilen. Das heißt, wir kriegen zum Beispiel ein Signal von 2,5 Gigabit, das gleichmäßig auf maximal 32 Kunden aufgeteilt wird. Das nennt man dann auch Punkt-zu-Mehrpunkt-Verbindung.“ Es gibt 1:8-Koppler oder 1:32-Koppler – je nachdem, wie viele Kunden und Kundinnen sich in der Umgebung befinden.

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Koppler sind Splitter, die das Signal komplett aufteilen.

Wie viele Häuser kann man an einen Netzverteiler anschließen?

In großen Wohngebieten kann so ein Verteilerkasten eine beeindruckende Zahl von Kunden mit schnellem Internet versorgen. Jakob März rechnet es am Beispiel des NVt vor, vor dem er im Schulungszentrum Hamburg steht: „Über diesen herkömmlichen Netzverteiler können wir insgesamt 90 Häuser anbinden.“ Das passiert über die bis zu 90 bunten Speednet-Rohre im rechten Bereich des Verteilerkastens. Auf dem Weg zu den Kunden verzweigt sich das Signal dann weiter, so Trainer März: „Pro Haus können wir über den Netzverteiler von einer Wohneinheit bis zu 512 Wohneinheiten schalten.“ Wichtig dabei: Das Hauptsignal von der Telekom-Betriebsstelle ist immer stark genug, dass bei jedem einzelnen Kunden schnelles Glasfaser-Internet im gebuchten Tempo ankommt.

Wofür wird ein Glasfaser-Abschlusspunkt gebraucht?

Vom Verteilerkasten aus führen die Leitungen unterirdisch zu einem Übergabepunkt im Gebäude, der meist im Keller liegt. Hier kommt das Signal an einem sogenannten Glasfaser-Abschlusspunkt an. Die Telekom-Techniker*innen nennen dieses Kästchen „Onebox“. Es trennt das Zugangsnetz, das von außen kommt, vom Gebäudenetz im Inneren. Von der Onebox aus geht die Verteilung der Glasfaseranschlüsse weiter in die Wohnungen. Auch hier gibt es wieder die Kassetten, in denen die Leitungen miteinander verbunden und feinsäuberlich abgelegt sind. Beim Verbinden von zwei hauchdünnen Glasfasern, das mit höchster Präzision geschehen muss, sprechen Experten übrigens vom „Spleißen“. Deshalb, so Trainer März, werden die Leitungen von der Onebox aus „auf die einzelnen Wohnungen durchgespleißt.“

Wie kommt die Glasfaser vom Abschlusspunkt in die Wohnung?

Von der Onebox im Keller geht es mit sogenannten Steigleitungs- oder Wohnungszuführungskabeln bis in die Wohnungen der Kundinnen und Kunden. Je nach Alter, Größe und vorhandener Haustechnik des Gebäudes wird teilweise auf den einzelnen Etagen noch ein Sammelpunkt dazwischengeschaltet, von dem aus es in die Wohnungen geht. Wenn die Wege nicht zu weit sind, können auch einphasige Kabel direkt von der Onebox in die Wohnungen führen. In modernen Gebäuden, die von vornherein für schnelles Internet gerüstet sind, ist die Anbindung besonders unkompliziert, wie Jakob März verrät: „Bei Neubauten ist es überwiegend so, dass wir vorhandene oder neu eingeführte Leerrohrsysteme nutzen, und da mit einer Sternverkabelung direkt von der Onebox zum Kunden gehen.“ In der Wohnung endet die Glasfaserleitung dann an der Teilnehmeranschlussdose, an die die Kundin oder der Kunde die Internet-Hardware wie einen Router anstöpseln kann. Und egal, wie lang und kompliziert der Weg des Glasfasersignals von der Betriebsstelle über Netzverteiler und Onebox auch ist – er dauert im besten Netz der Telekom immer nur Sekundenbruchteile.


In unserer Reihe zur Glasfaserschule der Telekom erklären wir die Geheimnisse hinter den sogenannten „Lichtwellenleitern“ einfach und verständlich. In der ersten Unterrichtsstunde haben wir gezeigt, was im Glasfaserkabel steckt. Lektion 2 dreht sich um Muffen und die Frage, welche mechanischen Einflüsse auf die Glasfaser wirken. Bleiben Sie dran und freuen sie sich auf weitere spannende Insights rund um das Thema Glasfaser.

Mehr zum Thema gibt's in diesem Video:

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20220517_Glasfaserschule Telekom Teil 2_1

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Die Glasfaser-Schule der Telekom: Von Mikro-Kabeln, Muffen und mechanischen Einflüssen (2)

Im zweiten Teil der Glasfaser-Schule verraten wir, was es mit Mikro-Kabeln und Muffen auf sich hat und wo Gefahren für die Glasfaser lauern.

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