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Hubertus Kischkewitz

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Die Glasfaser-Schule der Telekom: Was steckt im Glasfaserkabel? (1)

Sie verbinden weltweit Milliarden von Menschen per Telefon und Internet. Sie transportieren Daten in Lichtgeschwindigkeit rund um den Globus. Und ohne sie ist unsere moderne Kommunikation, unser Alltag im 21. Jahrhundert, gar nicht denkbar. Die Rede ist natürlich von: Glasfasern. Aber wie funktioniert dieses technische Meisterwerk eigentlich? Wie schafft es die Deutsche Telekom, dass eine E-Mail aus München praktisch im gleichen Augenblick 600 Kilometer weiter nördlich in Hamburg ankommt? Die Glasfaser-Schule der Telekom erklärt die Geheimnisse der sogenannten „Lichtwellenleiter“ einfach und verständlich. In der ersten Unterrichtsstunde klären wir, wie ein Glasfaserkabel aufgebaut ist und wie das Verbindungslinien-Netz funktioniert.

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Im heutigen Beitrag klären wir, wie ein Glasfaserkabel aufgebaut ist und wie das Verbindungslinien-Netz funktioniert.

Wie viele Fasern sind in einem Glasfaserkabel?

Man spricht ja immer von DER Glasfaser. Und theoretisch sind Kapazität und Geschwindigkeit einer solchen hauchdünnen Faser tatsächlich so gut wie unbegrenzt. Die Telekom verlegt aber natürlich nicht nur eine Faser auf einmal – sondern Kabel, in denen ganz viele einzelne Leitungen zusammengefasst sind. Philipp Streich ist Trainer bei der Telekom-Technik in Hamburg und damit quasi der „Professor Glasfaser“. Er erklärt: „Wir haben bei der Deutschen Telekom ganz unterschiedliche Kabel.“ Die stärkste und dickste „Strippe“, die verlegt wird, umfasst 192 einzelne Glasfasern. Und die, so Philipp Streich, „teilen sich auf insgesamt 16 Bündeladern auf.“ Die Rechnung ist ganz einfach: In jedem der farblich markierten Bündel haben 12 Glasfasern Platz.

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„Professor Glasfaser“: Philipp Streich, Trainer bei der Telekom-Technik in Hamburg

Wofür braucht man so viele Glasfasern?

Das dicke Kabel ist ein sogenanntes Fernkabel. Trainer Philipp Streich verrät, wofür es die Telekom benötigt: „Dieses Kabel wird bei uns im Verbindungslinien-Netz eingesetzt. Das heißt, bei der Verbindung einzelner Vermittlungsstellen im Fernkabelbereich.“ Hier geht es also darum, längere Strecken zu überwinden – und die Kapazitäten zu schaffen, mit denen eine große Zahl von Nutzer*innen versorgt werden können. Die Fernkabel sind praktisch die Hauptschlagadern im Telekom-Netz, das sich auf dem Weg zu den Kund*innen dann immer weiter verästelt.

Wie ist so ein Fernkabel aufgebaut?

Eine Glasfaser, geschützt von einer Plastikhülle – so einfach ist es nicht. „Professor“ Streich erklärt den Aufbau von außen nach innen: „Außen sehen wir ganz schön den PE-Schutzmantel.“ Diese schwarze Kunststoffhülle aus Polyethylen und mit weißen Aufdrucken wie dem Produktionsdatum ist der robuste, äußere Schutz der Glasfaser vor Umwelteinflüssen wie Feuchtigkeit, oder vor der Schaufel von Bauarbeitern. Darunter liegt die Erdung – ein Metallgeflecht, das unerwünschte Ströme ableitet, die in der Leitung auftreten können. Wiederum darunter, so Philipp Streich, „folgt ein Quellvlies, das zur Längswasserdichtigkeit des Kabels dient.“ Es quillt beim Eintritt von Feuchtigkeit auf und schützt die darunter liegende Glasfaser vor Wasserschäden.

Wann beginnt dann die eigentliche Glasfaser?

Erst unter der Feuchtigkeitsbarriere liegen die 16 Bündeladern, die unter ihrem dünnen Kunststoffmantel die noch viel dünneren 12 Glasfasern enthalten, durch die das Lichtsignal mit den Daten fließt. Philipp Streich kennt noch ein weiteres Detail dieses hochkomplizierten Aufbaus: „Die Bündeladern sind um ein Stützelement gewickelt. Es dient dazu, die Form des Kabels zu bewahren.“ Diese Stütze aus festerem Kunststoff sorgt außerdem für Zugentlastung. Sie stabilisiert das Kabel also, wenn daran gezerrt, gezogen oder gedreht wird.

Welche Rolle spielen die Farben?

Die 16 Bündeladern, in denen die Glasfaser liegt, sind die reinste Villa Kunterbunt in 12 verschiedenen Farben. Trainer Streich erklärt die Aufgabe der Farben: „Sie spielen bei uns im Netz eine ganz wichtige Rolle. Damit der Monteur draußen die Vielzahl an Fasern auseinanderhalten kann, brauchen wir einen Farbcode.“

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Die verschiedenen Farben der Fasern spielen eine wichtige Rolle.

Wie funktioniert der Farbcode?

Der Glasfaser-Code beginnt immer mit Rot. Danach folgen Grün, Blau und Gelb – bis hin zu Rosa als zwölfter Leitung. Und was passiert, wenn ein Kabel 16 Bündeladern hat, es aber nur 12 Farben gibt? Dann sind die Leitungen von 13 bis 16 wieder Rot, Grün, Blau und Gelb – zur Unterscheidung allerdings mit einem zusätzlichen schwarzen Ring markiert. Rot ohne Ring bedeutet also Leitung 1, und Rot mit schwarzem Ring Leitung 13. Die Fasern im Inneren sind dann ebenfalls mit dem Farbcode von Rot bis Rosa gekennzeichnet. Innerhalb der farbigen Bündeladern liegen also wiederum farbige Glasfasern – fast wie bei einer Matrioschka-Puppe.

Was ist ein Mini-Kabel?

Auf dem Weg in das Haus und die Wohnung der Telekom-Kunden werden die Glasfaser-Kabel immer dünner und feiner – weil naturgemäß weniger Leitungen untergebracht werden müssen als bei einem Fernkabel. Deutlich dünner ist beispielsweise das Mini-Kabel, das Experte Philipp Streich so erklärt: „Dieses Mini-Kabel verwenden wir im Hauptkabelbereich, im Zugangsnetz, um zum Beispiel einen Netzverteiler mit unserer Vermittlungsstelle zu verbinden.“ Auch in diesem Mini-Kabel sind die Adern und die Fasern wieder farblich markiert. Im Gegensatz zum Fernkabel liegt das Mini-Kabel aber nicht quasi „nackt“ in der Erde. Es wird vielmehr per Druckluft in ein sogenanntes Speednet-Rohr eingeblasen. Diese Röhrchen sind durchgehend gas- und wasserdicht und schützen die Glasfaser damit optimal.

In unserer Reihe zur Glasfaserschule der Telekom erklären wir die Geheimnisse hinter den sogenannten „Lichtwellenleitern“ einfach und verständlich. In der nächsten Lektion erläutern wir die Funktion von Muffen und klären die Frage, welche mechanischen Einflüsse auf die Glasfaser wirken

Mehr zum Thema gibt's in diesem Video: 

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20220426_Glasfasertipps für den Hausbau-Teil 4_1

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