Telekom beim MWC 2025: KI-Phone, fliegende Antennen und selbstheilende Netze
- Telekom präsentiert KI-Phone mit App-freiem Assistenten
- Magenta AI für alle: KI-Tools von Top-Partnern in MeinMagenta-App
- Resilient und ressourcenschonend: Die Vision vom autonomen Netz der Zukunft
- Mobilfunk vom Himmel: Antennen-Drohne und erste SMS über Satellit auf Pixel 9
- Alte Smartphone-Teile bekommen Zweitleben als Router
Die Deutsche Telekom stellt beim diesjährigen Mobile World Congress (MWC) KI-basierte Technologien ins Rampenlicht – sowohl für ihre Kundinnen und Kunden als auch für ihre Telekommunikationsnetze. Unter dem Motto „Shaping Technology for All“ zeigt der Konzern in Barcelona ab heute Innovationen rund um Konnektivität und digitale Anwendungen.
„Wir gestalten Technologie für alle. Und bringen die Innovationskraft von KI den Menschen näher: Ob mit unserem KI-Phone im Alltag, mit KI-Anwendungen für Unternehmen und den öffentlichen Sektor oder beim Einsatz in unseren Netzen. Mit den KI-Lösungen der Deutschen Telekom verbessern wir das Kundenerlebnis und machen das Leben einfacher. Und wir denken weiter und gestalten das Netz der Zukunft – sicher, selbstheilend, resilient und ressourcenschonend. Damit wollen wir ein KI-Unternehmen sein, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt“, sagte Claudia Nemat, Vorstand für Technologie und Innovation, über den Anspruch der Telekom zum Auftakt des MWC 2025.
App-Dschungel war gestern: Das neue KI-Phone
Dieses Jahr präsentiert die Telekom auf der Messe erstmals ihr eigenes KI-Phone. Damit haben Kundinnen und Kunden künftig einen virtuellen Butler immer an ihrer Seite: Ob ein Taxi bestellen, einen Tisch reservieren, Übersetzungen in Echtzeit oder Antworten auf alle Fragen – das ist mit dem KI-Phone nur noch einen Fingertipp oder Sprachbefehl entfernt. Bequem und ohne zwischen Apps wechseln zu müssen erledigt der KI-Assistent etwa auch Einkäufe, schreibt Mails, startet Telefonanrufe und spielt Musik ab. Genauso fasst er Texte zusammen oder übersetzt sie. Grundlage dafür ist der digitale Assistent des KI-Startups Perplexity. Dieser ist dann direkt über den Startbildschirm oder den Power-Button erreichbar. Als weitere KI-Features bietet das KI-Phone Anwendungen von Google Cloud AI, ElevenLabs und Picsart. Das KI-Phone wird in der zweiten Jahreshälfte verfügbar sein. Beim MWC 2024 stellte die Telekom bereits die Vision eines KI-Phones vor. Jetzt wird sie schrittweise zur Realität.
Mehr „Magenta AI“ – Generative KI-Tools für alle
Bei „Magenta AI“ bündelt die Telekom ausgewählte KI-Angebote von Top-Partnern an einer Stelle: In der MeinMagenta-App macht sie die neusten KI-Tools für alle Kundinnen und Kunden erlebbar. Interaktiv und einfach in der Nutzung. Schon jetzt ist die Antwort-Maschine von Perplexity dort verfügbar, ab Sommer kommen weitere Anwendungen hinzu:
- Google Cloud AI ermöglicht Objekterkennung mit der Smartphone-Kamera in Echtzeit. Hilfreich z.B. auf dem Wochenmarkt beim Zusammenstellen der Zutaten für ein Gericht, für Gebrauchsanleitungen oder zur sofortigen Übersetzung von Texten auf Wegweisern und Speisekarten.
- ElevenLabs kann verschiedene Eingaben wie Text, URLs oder Dokumente schnell und unkompliziert in anspruchsvolle Podcasts umwandeln.
- Picsart bietet personalisierte Bilder und verwandelt Selfies im Handumdrehen in verschiedenen künstlerischen Stilen.
Das Beste daran: “Magenta AI” ist auch ohne High-End-Gerät mit jedem beliebigen Smartphone kostenlos für alle Kundinnen und Kunden in der MeinMagenta-App verfügbar. Die Kernvision der Telekom hinter „Magenta AI“: den Zugang zu den besten generativen KI-Technologien zu demokratisieren.
WiFi Sensing: WLAN als Alarmanlage
Mit im Gepäck für den MWC hat die Telekom außerdem die neue „WiFi-Sensing“-Technologie. Sie verwandelt Konnektivität künftig in etwas noch Intelligenteres und macht den Router zum „digitalen Wachhund”: mit einer WiFi-Sensing-Zone, basierend auf WLAN-Signalen von Routern und WLAN-fähigen Geräten. Algorithmen analysieren das dabei entstehende Netz an Signalen und erkennen, wenn sich etwas darin verändert – zum Beispiel bei einem Einbruch. Das funktioniert ohne Kameras und auch um Ecken herum. Die Bewegung löst einen Alarm oder Smart-Home-Funktionen aus.
Aus Europa für Europa: KI für Geschäftskunden und die Smart City
Neben Angeboten für Verbraucherinnen und Verbrauchern präsentiert sich die Deutsche Telekom beim MWC mit Kunden aus der öffentlichen Hand und Partnern der Industrie. Über 30 Lösungen aus zehn Ländern demonstrieren, wie KI zu Wachstum, Effizienz und Kundenzufriedenheit beitragen kann. Darunter das „papierlose“ Gericht: Ein KI-Chatbot hilft Justizangestellten, Zeit bei der Suche und Analyse juristischer Dokumente zu sparen.
Cybersicherheit: KI hält Hacker bei Laune
Aus dem Labor direkt an den Messestand: digitale Lockfallen der neuesten Generation. Dank KI sind diese so genannten Honeypots 2.0 in jeder Hinsicht effizienter. Sie brauchen noch weniger Ressourcen und halten Kriminelle länger von den echten Systemen ab. Bisherige Lockfallen hatten den Nachteil, dass Angreifer relativ schnell merkten, dass sie scheinbaren Schwachstellen auf den Leim gegangen sind. KI-Honeypots reagieren nun so, als hätte die Anfrage des Hackers auch tatsächlich etwas bewirkt und laden zum weiteren Dialog ein. Dabei spielt die KI ein erfolgreiches Eindringen nur vor und wertet gleichzeitig die Aktionen aus. So gewinnt die Telekom auch Daten über Taktiken und Werkzeuge der Angreifer.
Agentic AI: Autonome Netzoptimierung in Echtzeit
KI sorgt in Zukunft nicht nur für mehr Sicherheit im Netz, sondern auch für einen effizienten und reibungslosen Betrieb. Die Deutsche Telekom und Google Cloud gaben zum MWC bekannt, dass sie gemeinsam an der Entwicklung eines „RAN Guardian Agent“ arbeiten. Das ist ein schützender KI-Agent für das Mobilfunk-Zugangsnetz (RAN: Radio Access Network). Der mit Gemini 2.0 entwickelte KI-Assistent, ein sogenannter Multi-Agent, kann in Echtzeit das Netzverhalten analysieren, Anomalien erkennen und bei Bedarf selbstheilende Maßnahmen ausführen, um die Netzleistung zu optimieren. Das bedeutet: Weniger Unterbrechungen, höhere Geschwindigkeiten und ein insgesamt verbessertes mobiles Kundenerlebnis. Einsatzszenarien mit außergewöhnlich hoher Netzlast sind beispielweise Public Viewings und Konzerte oder ungeplante Ereignisse wie Verkehrsstaus. Mit der Lösung leisten die Telekom und Google Pionierarbeit und machen einen Schritt in Richtung autonomer Netze.
Zero Bits, zero Watt: Das autonome Netz von morgen
Die Telekom geht beim MWC noch einen Schritt weiter und präsentiert ihre Vision davon, wie das Netz in zehn Jahren aussehen könnte: Ein KI-gesteuertes Netzwerk, das dynamisch auf die individuellen Bedarfe der Kundinnen und Kunden reagiert. Nach dem Motto „Zero Bits, zero Watt“ passt das disruptive Netz-Design in Echtzeit die Leistung an und reagiert so präzise auf die jeweiligen Kundenanforderungen. Zielbild ist ein Netz, das nur so viel Energie und Funkspektrum einsetzt wie nötig – nicht mehr und nicht weniger.
Smartphone-Teile bekommen Zweitleben als Router
Ressourcenschonend ist auch ein weiteres Projekt: Ein DSL-Router aus alten Smartphone-Bauteilen. Die Telekom stellt den weltweit ersten funktionstüchtigen Prototypen dazu vor. Bereits siebzig Prozent der verwendeten Elektronikkomponenten stammen aus Altgeräten. Dabei werden als „Spenderorgane“ Hauptplatine, Mobilfunkprozessor und Speicherchips aus einem Alt-Smartphone verbaut. Das spart Ressourcen und CO2. Als Konzern hat sich die Telekom verpflichtet, bis 2030 bei Technologien und Endgeräten nahezu vollständig kreislauffähig zu sein. Auf ihrem Stand beim MWC wird der Prototyp im Rahmen eines Panels präsentiert und der praktische Nutzen kreislauffähiger Geräte für die Industrie diskutiert.
Drohne wird zur fliegenden Mobilfunk-Antenne
Nicht nur die Intelligenz, auch die Resilienz von Konnektivität ist auf dem MWC ein Schwerpunkt: Nicht immer ist eine terrestrische Versorgung gegeben oder effizient realisierbar – etwa in Naturschutzgebieten, in schwer zugänglichem Gelände oder bei Naturkatastrophen. Als erster Anbieter in Europa hat die Telekom zur Mobilfunkversorgung in solchen Fällen eine Drohne in einem kommerziellen Live-Netz eingesetzt: Von 2,3 Kilometern Höhe aus sorgte ein unbemanntes Luftfahrzeug (UAV) beim Skirennen „Jizerská 50“ im tschechischen Isergebirge für Empfang auf einem ansonsten unversorgten Abschnitt der Piste. Die fliegende Antennen-Lösung, die von der Telekom zusammen mit Primoco UAV SE entwickelt und getestet wurde, ist ebenfalls auf dem Stand der Telekom in Barcelona zu sehen.
Erster SMS-Versand via Satellit mit Google Pixel 9
Zum Start des MWC leiten die Telekom und Google den nächsten Schritt in Richtung Direct-to-Handset-Konnektivität (D2H) über Satelliten ein. Die beiden Unternehmen gaben den ersten erfolgreichen SMS-Versand und -Empfang über GEO-Satelliten von einem Google Pixel 9 bekannt. Bereits im November 2024 hatte die Telekom mit ihrer Tochtergesellschaft Cosmote in Griechenland eine Direct-to-Handset-SMS von einem Testgerät versendet. Nun wurde das zum ersten Mal in Europa mit einem kommerziellen Smartphone erfolgreich getestet. Die Deutsche Telekom will die ersten kommerziellen Direct-to-Device-Messaging-Dienste in Deutschland und Europa ab Ende 2025 einführen – zeitgleich mit der wachsenden Verfügbarkeit kompatibler Smartphones.
Der Stand der Telekom beim MWC
Auf rund 1.000 Quadratmetern Standfläche hebt der Messeauftritt der Telekom in diesem Jahr die nahtlose Verbindung zwischen Menschen, Natur und innovativer Technologie hervor. Ein imposantes 3D-Telekom-Logo und eine immersive Inszenierung ziehen Besucherinnen und Besucher in eine interaktive Erlebniswelt. KI-generierte Bilder und dynamische Visualisierungen setzen die Vision, Produkte und Services des Unternehmens in Szene. Vom 3. bis 6. März 2025 finden Sie die Deutsche Telekom in Halle 3 auf dem Stand 3M31.
Die „Magenta Keynote“, unsere Pressekonferenz mit Claudia Nemat, Vorstand Technologie und Innovation der Deutschen Telekom, können Sie heute von 13:30 bis 15 Uhr im live aus Barcelona im Stream unter
Über den Mobile World Congress
Mit Kundinnen und Kunden, Fachleuten sowie Start-ups ins Gespräch kommen, Partnerschaften in der Branche und Lieferantenbeziehungen vertiefen: Der MWC ist auch ein Marktplatz für den Austausch rund um neue Lösungen. Gastgeber ist die GSM Association, die weltweite Industrievereinigung der Mobilfunkanbieter. Der Branchenverband bezeichnet die Messe als „weltweit größtes und einflussreichstes Konnektivitäts-Event“. Im vergangenen Jahr zog der MWC über 2.700 Ausstellende an. 101.000 Entscheider*innen aus über 200 Ländern und Regionen besuchten die viertägige Messe. Rund 27.000 von ihnen kamen an den Telekom-Stand. Das diesjährige Motto lautet: „Converge. Connect. Create.”
Über die Deutsche Telekom: Deutsche Telekom Konzernprofil