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Andreas Kadelke

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Die Revolution blieb lange von weiten Teilen der Bevölkerung unbemerkt. Doch allerspätestens seit auch die Lokalzeitung um die Ecke ausführlich von den Videodays 2014 berichtete, dürften die meisten bemerkt haben, dass es jenseits des Fernsehens offenbar noch andere relevante Bewegtbild-Formate gibt. Und dass diese neuen Formate das Fernsehen der Jugend sind. LeFloid ist so etwas wie der Claus Kleber der Generation YouTube, Gronkh der Jörg Pilawa und Sami Slimani der Guido Maria Kretschmer. Naja, so ähnlich vielleicht.

Doch wie können ARD, ZDF, RTL & Co. die Jugend zurück vor die Glotze holen? Und können die neuen Stars im Internet dauerhaft leben von dem, was sie da tun? Unter anderem um diese Fragen ging es bei unsere telegraphen_lounge mit dem Titel "Webvideo killed the TV-Star!" Mit dem Bevollmächtigten des ARD-Vorsitzenden, Michael Kühn, und Julian Banse, Projektleiter bei Broadmark.de, diskutierten zwei kompetente Vertreter des klassischen und des "neuen" Fernsehens mit dem Publikum. Julian Banse bezeichnet sich selbst als "Generation YouTube Mensch", stellte aber gleich klar, dass Webvideo für ihn mehr bedeutet als "nur" YouTube. Die Bandbreite reicht von MyVideo über Vimeo bis hin zu den Mediatheken der Fernsehsender. "Ich habe von Anfang an mehr Webvideo geguckt", sagte Banse, nach dessen Ansicht es nur wenige gute und innovative TV-Formate wie zum Beispiel ZDF log-in gibt. Junge Zuschauer alleine genügen Banse allerdings nicht: "Wir als Webvideo-Macher müssen uns mehr bemühen, auch ältere Zuschauer anzusprechen."

Eine Erkenntnis, die umgekehrt auch Michael Kühn hatte: "Wir müssen uns fragen, wie wir auf die veränderten Sehgewohnheiten reagieren." Das TV habe sowohl technisch als auch inhaltlich eine Vorsprung gegenüber den neuen Formaten. "Inhaltlich sind wir stark", sagte Kühn. Solide Recherche sei ein wichtiges Merkmal, mit dem sich das TV von den Webvideo-Anbietern abhebe. User Generated Content - also Inhalte, die von den Nutzern selber erstellt werden - habe meist eine kurze Halbwertzeit, so Kühn. "Klassische Inhalte werden ihren Platz behalten."

Eine herausragende Stärke der YouTuber liege in der sozialen Komponente, bemerkte ein Zuschauer. "Die YouTube-Stars bauen sich selber ihre Fan-Community auf." Zwar gebe es auch einige junge Fernseh-Moderatoren, die online aktiv seien. Aber generell verstecke sich das TV hier. Eine Beobachtung, die Michael Kühn so nicht stehen lassen wollte. Seiner Ansicht nach verstecken sich die TV-Moderatoren nicht. Viele seien in sozialen Netzwerken aktiv, wenn auch nicht im selben Ausmaß wie die YouTuber. Letztere hätten allerdings auch ein größeres Interesse, User auf direktem Weg anzusprechen, um mehr Klicks zu generieren und so letztlich ihre Inhalte besser zu finanzieren.Gerade auf dem Feld der Inhalte-Vermarktung werde sich in den kommenden Jahren noch eine Menge tun, so Kühn.

Auch um eine mögliche Zusammenarbeit von Webvideo- und TV-Machern ging es in der Diskussion. Julian Banse könnte sich vorstellen, dass die TV-Sender YouTuber unterstützen, die eine professionelle Recherche machen wollen. "Gerne", antwortete Kühn. Allerdings müssten die öffentlich-rechtlichen Anstalten einen gesetzlichen Auftrag dafür haben. Die ARD habe Konzepte zur Einbeziehung junger Leute ausgearbeitet, aber die Politik müsse dem erst zustimmen. Hier deutet sich also eine künftige Zusammenarbeit an.

Julian Banses Prognose für die Zukunft war gleichzeitig ein gutes Fazit für die Diskussion: "TV und Webvideo", so Banse, "können nebeneinander bestehen."

Apropos Webvideo: Ihr könnt die wichtigsten Statements aus der Diskussion auch in unserem YouTube-Video sehen.

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