Digital fit im Alter: Der Digitale Engel macht’s möglich
Mit dem Projekt Digitaler Engel unterstützt „Deutschland sicher im Netz e.V.“ ältere Menschen bei der Nutzung digitaler Angebote – alltagsnah, persönlich und vor Ort. Durch Präsenzschulungen und online sensibilisiert das Projekt für die Chancen und Gefahren der digitalen Welt. Das Projekt ist Partner der aktuellen Kampagne gegen Desinformation – “Lasst uns hinterfragen, was wir teilen“ - der Telekom-Initiative Gemeinsam #GegenHassImNetz.
Ticketbuchung im Internet, Online-Banking, Kommunikation per Messenger – die digitale Welt bietet viele Möglichkeiten. Aber es profitieren längst nicht alle Menschen von ihr. Manche Menschen fühlen sich überfordert, weil sie mit Smartphone und Internet nicht sicher umgehen können. Gerade ältere Menschen stellt die Digitalisierung vor große Herausforderungen, da sie im Gegensatz zu jüngeren Generationen nicht mit digitalen Technologien aufgewachsen sind.
Laut dem aktuellen D21-Digital-Index schätzen nur 30 Prozent der über 60-Jährigen ihre digitalen Fähigkeiten als gut oder sehr gut ein. In der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen haben rund 15 Prozent noch nie das Internet genutzt (Quelle: Statistisches Bundesamt).
Der Digitale Engel hat es sich zur Aufgabe gemacht, älteren Menschen Chancen einer sicheren Nutzung digitaler Angebote aufzuzeigen und sie bei ihren ersten Schritten in der digitalen Welt zu begleiten. Katharina Kunze, Projektleiterin des Digitalen Engels, erklärt: „Dabei sein – das bedeutet, die unzähligen Möglichkeiten des Internets kompetent, sicher und vor allem selbstbestimmt nutzen zu können. Viele ältere Menschen fühlen sich unsicher im Umgang mit digitalen Technologien oder auch Phänomenen wie Desinformation. Hier setzen wir an und bieten Hilfestellung.“
Der Digitale Engel bietet eine Vielzahl von Medienkompetenz-Angeboten für ältere Menschen, aber auch für Personen aus deren Umfeld, wie Kinder, Enkel oder Nachbarn an. Ein wichtiger Bestandteil des Projekts ist der aufsuchende, mobile Beratungsansatz: Mit zwei Infomobilen tourt das Team durch ganz Deutschland, um vor Ort im persönlichen Gespräch digitale Angebote vorzustellen, konkrete Fragen zu beantworten und Ängste abzubauen. Dabei kooperiert die Initiative mit lokalen Partnern wie Seniorenbeiräten, Mehrgenerationenhäusern oder Kommunen.
„Die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch Fragen zu stellen und gemeinsam auf das Tablet oder das eigene Smartphone zu schauen, hilft älteren Menschen sehr. Der persönliche Beratungsansatz ist der beste Weg für Menschen, die große Berührungsängste mit dem Internet haben. Die Nachfrage nach unseren Angeboten ist gerade im ländlichen Raum enorm - das zeigt, dass der Bedarf an persönlicher Beratung da ist”, sagt Katharina Kunze.
Desinformation: Besonderes Augenmerk
Ein wichtiger Aspekt der Arbeit ist die Aufklärung über Desinformation. In speziellen Veranstaltungen und mit umfangreichen Materialien zeigt der Digitale Engel, wie Desinformation entsteht, wie sie sich online verbreitet und wie man sie entlarven kann.
„Wer Nachrichten im Internet liest und schaut oder per Whatsapp erhält, braucht ein gesundes Maß an Skepsis. Wir ermutigen ältere Menschen zum kritischen Umgang mit Informationen im Netz, insbesondere dann, wenn Inhalte und Themen stark emotionalisiert werden. Wir freuen uns, Partner der aktuellen Telekom-Kampagne zu sein und aktiv zur Aufklärung beizutragen. Die Verbreitung von Desinformation zu verhindern und sich bei der Weiterleitung von Nachrichten selbst zu hinterfragen, bedeutet auch, das Vertrauen in die digitale Kommunikation zu stärken. Der Zugang zu verlässlichen Informationen in der digitalen Welt ist entscheidend, um eine informierte Gesellschaft zu fördern und die Demokratie zu schützen“, sagt Katharina Kunze.
Der Austausch mit Familie, Freunden und Bekannten über aktuelle Themen kann dabei helfen, den Blick zu weiten. Hilfreich ist auch die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Perspektiven und das Hinterfragen der eigenen Meinung.
Digitale Teilhabe gemeinsam gestalten
Mehr Austausch und mehr gemeinsame Zeit empfiehlt der Digitale Engel auch, um älteren Menschen den Zugang zur digitalen Welt zu erleichtern. „Jeder von uns kann dazu beitragen, dass sich ältere Menschen sicherer und selbstbewusster in der digitalen Welt bewegen“, sagt Katharina Kunze. Oft sind es kleine Hilfestellungen, die einen großen Unterschied machen können. „Wir ermutigen Familienangehörige, insbesondere Kinder und Enkel, Geduld zu haben und ihre älteren Verwandten bei der Nutzung digitaler Geräte zu unterstützen. Das ist ein wichtiger Beitrag zur digitalen Inklusion, der letztlich die gesamte Gesellschaft bereichert“.
Angebote des Digitalen Engels
- Themendossier “Informiert im Netz? Aber sicher!”: Umfassende Informationen und Materialien zum Thema Desinformation. Mehr erfahren
- Tourenplan der Infomobile: Noch bis einschließlich September 2024 touren die Mobile durch NRW und Schleswig-Holstein, z.B. am 12. September in Hannover.
Von Oktober - Dezember 2024 touren die beiden Mobile durch Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen. Hier Veranstaltungen in Eurer Nähe finden - Online-Veranstaltungen: „Fake News, Falschinformation, Desinformation- wer blickt da durch“. Mi., 20. November 2024, 10:00 - 12:00 Uhr. Hier Details und Einwahllink
Interesse an weiteren Online-Angeboten? Hier ein Überblick über regelmäßige, kostenfreie Veranstaltungen zu digitalen Themen, u.a. auch zum Thema “Desinformation“. Mehr erfahren - Digitaler Engel TV: Kurze Erklärvideos zu verschiedenen Digitalisierungsthemen wie App-Store, Cloud, Desinformation, Soziale Netzwerke und viele mehr online verfügbar. Mehr erfahren
- Online-Schulungen für Wissensvermittelnde: Kostenfreie Lernangebote für Menschen aus dem Lebensumfeld älterer Menschen, die Interesse daran haben, ihr Wissen weiterzugeben. Mehr erfahren
Über Deutschland sicher im Netz e.V.
Der Digitale Engel ist ein Projekt von Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) wurde 2006 als Verein auf dem ersten Nationalen IT-Gipfel (heute: DigitalGipfel) gegründet. Als gemeinnütziges Bündnis unterstützt DsiN Verbraucher*innen und kleinere Unternehmen im sicheren und souveränen Umgang mit der digitalen Welt. Dafür bietet DsiN in Zusammenarbeit mit Mitgliedern und Partnern konkrete Hilfestellungen sowie Mitmach- und Lernangebote für Menschen im privaten und beruflichen Umfeld an.