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Nicolas Hanisch

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Das Zauberwort lautet: Moderation

Die Moderation von Kommentarspalten und Chats hat nachweislich eine positive Wirkung auf das Diskussionsklima im Netz. Sich dabei ausschließlich auf die Störenfriede zu fokussieren bleibt hinter den Möglichkeiten zurück. Die Ansatzpunkte für Moderation sind vielseitig. 

Frau an Laptop

Destruktiver Dialog in Kommentarspalten muss kein Alltagsphänomen bleiben. Moderationstechniken können Wunder wirken!

Was ist los in den Kommentarspalten?

Viele von uns erleben es täglich in den sozialen Medien: Es gibt einen post und in den Kommentarspalten haben Hass und Hetze scheinbar die Überhand gewonnen haben. Die Bandbreite von unsachlichen Kommentaren ist groß: Beleidigungen, Ausgrenzung, Whataboutism, Provokation, das Verbreiten von Unwahrheiten. So gehen nicht nur positive und bestärkende, sondern selbst kritische, aber sachliche Kommentare unter. Doch manchmal läuft es anders. Es wird sachlich miteinander debattiert und es gibt echten Erkenntnisgewinn. Der Schlüssel von Kommentarwildwuchs hin zu wertvoller Diskussion hat einen Namen: Moderation! Und auch das Gegenteil ist wahr: den meisten Hass gibt es, wo nach dem eigentlichen post nichts mehr vom Absender kommt.

Der Einfluss von Moderation

Gute Moderation kann Kommentarspalten verändern. Sie hat vor allem eins zum Ziel: eine positive Debattenkultur. Aktive Moderation wirkt und kann Eskalationen verhindern – so auch die Ergebnisse einer Untersuchung vom „Institut for Internet and Democracy“ in Düsseldorf. Auch ichbinhier, einer der 44 Kooperationspartner unserer Initiative #DABEI - Gegen Hass im Netz, setzt sich hierfür ein. Neben Methoden der aktiven Gegenrede vermitteln sie auch Tipps und Tricks an Moderator*innen, um Kommentarspalten wieder konstruktiv werden zu lassen.

Was macht gute Moderation aus?

Aktive Moderation setzt die Tonalität und ist Spiegel der Kommunikationskultur der Gruppe. Doch wie gelingt das Lenken und Begleiten von Kommentarspalten durch Moderation? Wie kann aus vielen Kommentaren eine positive Debatte entstehen?

1. Positives unterstützen

Zu oft liegt unser Fokus darauf zu verteidigen und Hasskommentare zu entkräften. Dabei ist es mindestens genauso wichtig positive Kommentare wertzuschätzen und durch konkrete Nachfragen oder Antworten diese zu fördern. Auch konstruktive Gegenrede von anderen Diskussionsteilnehmenden darf positiv verstärkt werden z.B. durch ein Like oder einen unterstützenden Kommentar.

2. Kommentieren

Hier hat jede Community und auch jede*r Moderator*in einen eigenen Stil. Als gute Richtlinie hat sich das KASI-Prinzip (Kognitiv/Affektiv/Sozial-Integrativ) erwiesen. Je nach konkretem Diskussionsverlauf kann so entweder durch Wissensvermittlung, Empathie oder der Stärkung des Zusammenhalts unter den Nutzer*innen die richtige Diskussionsatmosphäre geschaffen werden. In allen Fällen zentral: Zynismus oder Ironie von Seiten der Moderator*innen wirkt eskalierend. Darauf sollte in jedem Fall verzichtet werden.

3. Verwarnen: Grenzen setzen, auf Netiquette hinweisen

Die Diskussion schaukelt sich hoch oder Einzelne fallen immer wieder durch Unsachlichkeit auf? Dann ist es Aufgabe der Moderation dies auch zu benennen. Oft reicht es schon, darauf aufmerksam zu machen, dass die Diskussion in die falsche Richtung läuft und auch auf bestehende Regeln hinzuweisen.

4. Melden, löschen, zur Anzeige bringen

Wenn interne Regeln oder sogar Gesetze überschritten sind, ist es wichtig Konsequenzen einzuleiten. Auf fast allen Plattformen finden sich Funktionen, um Kommentare zu melden. Nach dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz sind Social Media Plattformen dazu verpflichtet, sie zu prüfen und gegebenenfalls zu löschen. Es gibt aber auch die Möglichkeit, Kommentare, die beispielsweise Menschen beleidigen oder zu Gewalt aufrufen, anzuzeigen. Das geht bei jeder Polizeidienststelle oder auch über Plattformen wie zum Beispiel hassmelden.de.

Klar ist, eine gute Moderation ist eine Aufgabe für sich. Es ist also wichtig die Aufgabe der Moderation von Anfang an zeitlich mit einzuplanen. Aber sie lohnt sich. Denn auch die Community orientiert sich an den vorgelebten Regeln und wird zum Mitstreiter für einen sachliche Debattenkultur im Netz. 

Und trotzdem gibt es ein Hindernis: Uns selbst! Während bei persönlichen Diskussionen und Meetings klar ist, dass man sich nicht einfach nach dem Eingangsstatement verzieht, ist dies in der digitalen Welt eher normal. Und bequem.

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Gegen Hass im Netz

Die Telekom kämpft für ein Netz ohne Hass, in dem alle respektvoll miteinander umgehen.

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