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Hubertus Kischkewitz

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Kampf um Netztechnik: 12.000 Sandsäcke sind nicht genug

Hochwassermarken an einem Haus in der Dresdner Altstadt.

Wasserstandsmarken

ElbeBlogger Hubertus Kischkewitz erinnert sich an die Elbe-Hochwasser von 2002 und 2013 und schildert, wie damals auch um die Netztechnik gekämpft wurde.

Die Elbe bei normalem Wasserstand, vielerorts eine Postkartenidylle. Wüsste ich es nicht besser, ich könnte mir nicht  vorstellen, dass der Fluss ein zweites Gesicht hat. 2002 und 2013 habe ich erlebt, wie zerstörerisch er sein  kann.

Zwei Jahre, in denen die Menschen über Tage verzweifelt versuchten, Gärten, Häuser, Firmen mit Sandsäcken vor den Fluten zu schützen. Tag und Nacht. Und doch bleibt die Flussnähe beliebtes Wohngebiet. Weil die Menschen hier leben, muss auch die Telekom mit ihrer Technik nah an die Elbe, schließlich führen die Festnetzleitungen bis in die Häuser und in nahezu jeder Straße stehen Verteilerkästen, die wiederum über Vermittlungsstellen ans Fernnetz der Telekom angebunden sind. Knotenpunkte im Netz, die eines nicht vertragen: Wasser. Zwei Jahre nach dem verheerenden jüngsten Hochwasser will ich deshalb, unterwegs als ElbeBlogger, wissen, was inzwischen hier passiert ist. Ich habe einen kompetenten Führer:

Unsere erste Station ist gerade mal rund 20 Kilometer von Dresden entfernt. Wir halten in Pillnitz:

Ich erinnere mich an das, was Udo nicht gesagt hat: Sie haben hier tagelang die Pumpen laufen lassen, hinter dem hohen Wall aus 12.000 Sandsäcken. Denn der Wasserstand im Gebäude durfte nicht bis hoch an die elektrische Zuleitung der Vermittlungsstelle reichen. Enttäuscht mussten sie ihren Kampf dennoch aufgeben. Wissend um die vielen vom Hochwasser betroffenen Pillnitzer, denen Telefon und Internet so wichtig waren. Beides war in der Not die Verbindung zu Verwandten und Freunden. Doch in der Vermittlungsstelle drohte Lebensgefahr. Was Udo heute noch beschäftigt, sind Erlebnisse, die von der Kraft des Wasser zeugten: „Wir hatten den Eingang zum Gebäude mit einer Mauer aus Sandsäcken abgesichert. Doch der Wasserdruck hat Silikonfugen und andere Dichtungen in der Gebäudekonstruktion herausgedrückt und Fliesen abgesprengt. Nur so konnte das Wasser in die Vermittlungsstelle sickern, trotz der Sandsäcke rund um den Eingang. Beim nächsten Mal“, sagt er, „werden wir um das ganze Gebäude herum einen Wall aufbauen.“ Wir fahren weiter nach Stadt Wehlen und treffen wieder einen Kollegen, den ich schon vor zwei Jahren hier fotografiert hatte,in langer Wathose am Hochwassersteg stehend:

Auch zu diesem Video eine Ergänzung: Mehr als fünf Tage und Nächte dauerte hier der Einsatz der vielen Helfer, ehe Entwarnung gegeben werden konnte. In der Vermittlungsstelle in Rathmannsdorf bei Bad Schandau hingegen war schon früh klar, dass jeder Einsatz aussichtslos war:

Die alte Vermittlungsstelle konnten wir vor zwei Jahren nur mit dem Boot erreichen. Mit der Feuerwehr sind wir eine Bootsspitze weit in das Haus hineingefahren: Ein deprimierender Anblick, jede Menge Technik, nie wieder zu gebrauchen. Bei der Rückfahrt stockte unser Boot. Es war an der Dachantenne eines Schrebergartenhäuschens hängen geblieben. Wir sind, ohne es zu wissen, über die Gartenanlage gefahren, die komplett unter Wasser war.

Wir unterbrechen die Rückfahrt nach Dresden kurz am Straßenrand. Michael Hauck liefert noch ein Beispiel für die Maßnahmen, mit denen die Telekom den Hochwasserschutz optimiert: Er zeigt uns einen Verteilerkasten, der auf einen hohen Sockel gestellt worden ist, damit das Wasser ihn nicht so schnell flutet. Angesichts der Hochwassermarken an den Häusern drücke ich die Daumen, dass die neue Höhe beim nächsten Hochwasser reicht.

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