Wir brauchen Werte und Respekt beim Spielen im Netz
Mitglieder benennen sich nach Terroristen. Frauen und nicht weiße Spieler werden beschimpft: Viele Gamer*innen haben mit Diskriminierung, Hass und Gewalt zu tun. Was können wir aktiv tun, wenn Grenzen überschritten werden?
Mit der esports player foundation hat die Telekom im Kampf gegen Hass im Netz einen erfahrenen Partner an ihrer Seite, der das Know-how aus 50 Jahren olympischer Talentförderung in den eSport bringt. Gemeinsam sollen mit Hilfe von mehreren Initiativen demokratische Spielregeln im Gaming etabliert werden.
Die esports player foundation verfolgt mit ihrem Engagement im eSports eine klare Mission. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, eSportler*innen verantwortungsvoll und zukunftsorientiert zu unterstützen. Junge Talente werden befähigt ihren Traum vom Profisport zu leben. Sie werden gleichzeitig darin geschult, ihre Rolle als Vorbild für Millionen Gamer*innen verantwortungsvoll zu erfüllen.
Während im Breitensport in der analogen Welt den Menschen von Kindesalter an Werte und Normen zum fairen Umgang miteinander vorgelebt und vermittelt werden, findet der eSport meistens sehr isoliert zu Hause statt. Online fehlt eine Instanz wie z.B. ein Trainer, der einen wertschätzenden Umgang der Spieler untereinander kontrolliert und fördert. Vor jedem Fußball- und Hockeyspiel, ja selbst vor Boxkämpfen begrüßen sich die Gegner mit Handschlag und verabschieden sich danach respektvoll wieder voneinander. Im eSports gibt es solche etablierten Verhaltensregeln noch gar nicht. Die esports player foundation möchte laut Jörg Adami, Geschäftsführer der Foundation, Routinen und Verhaltensweisen fördern und schaffen, in denen Anerkennung und Respekt der Mitspieler eine Rolle spielen.
Die Non-Profit Institution „esports player foundation” ermöglicht Talenten und Profi Sportler*innen, das Beste aus ihren Potenzialen zu machen. Im Gegenzug wirken eSportler*innen als Vorbilder auf Millionen von Gamer*innen. Sie kommunizieren sportliche Werte wie Fairplay, positionieren sich gegen „Toxicity“ und vermitteln Gamer*innen die Wichtigkeit einer Werteorientierung als Erfolgsfaktor.
Gemeinsam mit der Telekom will die esports player foundation in Zukunft auch den Hobby-Spieler*innen Werkzeuge an die Hand geben, sich gegen Hass und Diskriminierung auf den Plattformen zu stellen.
Aktiv werden gegen Hass und Beleidigungen im Netz
Hasskommentare und Drohungen sind keine Meinungsfreiheit und auch keine Kunst.
Das Wichtigste: nicht wegschauen, sondern darauf reagieren. Jeder Nutzer soll erkennen können, wenn Grenzen überschritten werden. Vielen Gamer*innen fehlt aktuell das Bewusstsein überhaupt zu verstehen, wo der Spaß aufhört. „Die Spieler*innen müssen erstmal wachgerüttelt werden. Meistens sehen sie gar nicht, was im Netz alles passiert. Hierfür wollen wir ein Bewusstsein schaffen, damit niemand mehr leichtfertig über Hass beim Gaming hinweg schaut“, so Evangelos Papathanassiou, Mitgründer der Organisation.
Aus diesem Grund startet die Telekom mit der esports player foundation in diesem Jahr eine „speak up“ Kampagne: Protagonisten und Vorbilder der Branche bekommen hier eine Bühne, ihre Abneigung gegenüber jeglicher Form von Hass im Gaming kundzutun. Konkret äußern sich zahlreiche Profi Sportler*innen in kurzen Videos klar dazu, dass es nicht zu akzeptieren ist, wie viele Formen von Hass es im Gaming gibt. Zum Teil sind sie selber angefeindet worden und können von eigenen Erfahrungen erzählen und Hobby Sportler*innen aktivieren, sich das nicht länger gefallen zu lassen. Der Vorteil: Gamer*innen orientieren sich an ihren bekannten Vorbildern, da diese das Problem glaubwürdig und ehrlich verkörpern.
Gemeinsam werden die Deutsche Telekom und die esports player foundation Workshops für Eltern und Pädagog*innen durchführen und Unterrichtsmaterialien als Video on Demand bereitstellen. Diese sensibilisieren für Hass im Gaming. Sie geben konkrete Tipps, was man tun kann, um den Spaß am Spiel nicht zu verderben, aber nach fairen Regeln auch in Stresssituationen miteinander umzugehen.
Und was das ist das Ziel der neuen Kooperation? Gemeinsam wollen die Telekom und die esport player foundation Spieler*innen fit machen, damit sie selbst aktiv gegen die Gewaltphänomene im Gaming werden können.
Counterspeech: Zusammen gegen die laute Minderheit
Doch wie soll man mitten im Spiel Haltung zeigen, wenn man nur wenige Sekunden hat, um etwas im Chat zu posten? Wenn man sich nicht in tiefe Diskussionen verstricken möchte? Wer den Mitlesern trotzdem zeigen möchte, dass das Verhalten eines anderen Nutzers nicht in Ordnung ist, kann zukünftig auf Symbole wie kleine GIFs und Memes zurückgreifen. Die Telekom arbeitet zusammen mit der esports player foundation daran, die Erkenntnisse aus den sozialen Medien wie Counterspeech auf Facebook auf die Gaming-Welt zu übertragen.
So können kurze Botschaften mit einer starken Aussage im Chat gepostet werden. Dadurch setzt man ein starkes Zeichen gegen Hasskommentare und ist anderen Spielern, die mitlesen, ein Vorbild.
Alle Infos zum Engagement der esports player foundation gibt es hier.
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