Mega-Glasfaserausbau startet in Vorpommern-Rügen
In Vorpommern-Rügen haben die Telekom und das Land Mecklenburg-Vorpommern das größte Glasfaserausbauprojekt Deutschlands gestartet. 40.000 Haushalte und Unternehmen werden davon profitieren. Wie schnell das Internet dort wird und wann es die schnellen Breitbandanschlüsse gibt, steht hier:
So viel Aufmerksamkeit haben die Anwohnerinnen und Anwohner von Klein-Kedingshagen wohl selten erlebt: Der Ortsteil der Gemeinde Kramerhof liegt im Landkreis Vorpommern-Rügen, nordwestlich von Stralsund. Hier fiel heute der Startschuss für das derzeit größte geförderte Glasfaser-Projekt Deutschlands. Und das mit einer großer Besetzung.
Gemeinsam gaben der Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Christian Pegel, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom AG, Timotheus Höttges, und der Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen, Ralf Drescher, das offizielle Startsignal für den größten digitalen Ausbau auf dem Festland Vorpommern-Rügen.
Ab sofort beginnt die Telekom mit dem Verlegen von rund 1.700 Kilometer Glasfaser und stellt über 1.000 Glasfaser-Netzverteiler auf. Ende 2018 werden bereits erste Kunden Geschwindigkeiten bis 1 GBit/s nutzen können. Die Kosten tragen Bund, Land, Gemeinden und Telekom gemeinsam.
„Schnelles Internet macht den Landkreis Vorpommern-Rügen noch lebenswerter. Deshalb fördert nicht nur der Bund, sondern auch das Land mit mehr als 28 Millionen Euro diesen Ausbau. Wir wollen Mecklenburg-Vorpommern als Land zum Leben gestalten", sagt Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
„Ab heute wird gebaut“, sagte Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom AG. „Wir zeigen, dass ländlicher Raum und schnelles Internet kein Widerspruch sind. In anderthalb Jahren werden die Bewohnerinnen und Bewohner des Landkreises Vorpommern-Rügen mit Geschwindigkeiten von 1 Gigabit ins Internet gehen können. Damit ist dieser Landkreis als erster an der Weltspitze im Bereich der digitalen Infrastruktur.“
Für die Klein-Kedingshagener hatte Höttges eine Überraschung dabei: Die Telekom schenkt jedem Haushalt den Glasfaseranschluss. Wer sein Einverständnis gibt, erhält die Leitung kostenlos bis ans Haus gelegt. Andernorts kostet der Anschluss 800 Euro.
Landrat Drescher machte deutlich, worauf es in den kommenden Monaten ankommt: „Den Bürgerinnen und Bürgern machen wir damit in punkto Telekommunikation das beste Angebot. Entscheidend ist, dass alle Gebäude- und Wohnungseigentümer im Ausbaugebiet von diesem Angebot Gebrauch machen und an diesem Projekt teilnehmen. Mit dieser zukunftsfähigen Infrastruktur hat unser Landkreis die Chance, zu einem der attraktivsten Wohn- und Arbeitsstandorte zu werden.“ Und Telekom-Chef Höttges ergänzte: „Glasfaser gibt es nur gemeinsam: Kein Unternehmen wird den Glasfaser-Ausbau in Deutschland allein stemmen können. Darum begrüßen wir als Unternehmen, dass öffentliche Mittel eingesetzt werden, um den Aufbau einer möglichst flächendeckenden Gigabit-Infrastruktur zu ermöglichen.“
Die Telekom – führende Glasfaser-Company
Dass die Deutsche Telekom im Rahmen der europaweiten Ausschreibung den Zuschlag bekommen hat, kommt nicht von ungefähr. Sie ist die führende Glasfaser-Company in Deutschland. Sie verlegt inzwischen so viel Glasfaser, dass es immer schwieriger wird, noch freie Kapazitäten bei Baufirmen zu finden. In diesem Jahr plant die Telekom, 60.000 Kilometer Glasfaser zu verlegen. Zum Vergleich: 2017 waren es 40.000 Kilometer. Insgesamt misst das Glasfasernetz der Telekom über 455.000 Kilometer – das größte in Europa. Man könnte es mehr als zehnmal um die Erde wickeln. Die Kosten für die Verlegung von einem Kilometer Glasfaser betragen zwischen 50.000 und 150.000 Euro. Die Telekom investiert pro Jahr mehr als fünf Milliarden Euro in Deutschland. Das zahlt sich aus: Mittlerweile können die Hälfte aller Haushalte in Deutschland – gut 20 Millionen – schon auf einen Anschluss der Telekom zurückgreifen, der mindestens 50 MBit/s schnell ist, bis Jahresende sollen es 26 Millionen sein. Rund 15 Millionen können dann sogar mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Mbit/s surfen.
Welche Kommunen in Vorpommern-Rügen im Einzelnen von dem Ausbau profitieren, finden Sie hier.
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