Verantwortung

Susann Terheggen

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Telekom und DKMS: Starkes Team im Kampf gegen Blutkrebs

Vor 30 Jahren wurden am Standort in Bremen die ersten Beschäftigten als Stammzellspender registriert. Seitdem unterstützt die Telekom den Kampf gegen Blutkrebs. Wie wichtig dieses Engagement ist, weiß Kollege Joachim Neubauer besonders gut. Eine Stammzellspende rettete ihm das Leben. Sein eindringlicher Appell: Lasst euch typisieren!

Der Schock kommt beim Spaziergang: Es ist 2018, Joachim Neubauer ist gerade für ein Detecon-Projekt in Kuwait und will noch eine Runde um den Block gehen. „Ich hatte zu dem Zeitpunkt im ganzen Körper Schmerzen, so dass ich mich nicht gut bewegen konnte. Dadurch bin ich über eine winzige Schwelle gestolpert und habe mir dabei die Wirbelsäule gebrochen“, berichtet der Controller. Er kommt ins nahegelegene Krankenhaus. Diagnose: Hochgradige Osteoporose – ausgelöst durch ein Multiples Myelom, im Volksmund Knochenmarkkrebs genannt. „Das hat mich völlig unvorbereitet getroffen. Natürlich hatte ich zwischenzeitlich mal gegoogelt, woher diese Schmerzen kommen könnten. Aber an Krebs habe ich dabei nicht gedacht“, erinnert sich Joachim. Zu dem Zeitpunkt ist der Vater zweier kleiner Kinder 43 Jahre alt.

Joachim Neubauer mit seiner Frau und den beiden Kindern.

Joachim Neubauer mit seiner Frau und den beiden Kindern. © Joachim Neubauer

Sein Glück: Das Krankenhaus ist auf Neurochirurgie spezialisiert. Doch das nächste Problem kommt direkt hinterher: Für die schwierige Rücken-Operation sind vier Blutkonserven als Sicherheit vorgeschrieben. Von Joachims seltener Blutgruppe, 0 Rhesus Negativ, gibt es vor Ort aber nur drei. „Ich habe nur noch geweint“, sagt er. Da meldet sich ein junger Assistenzarzt zu Wort: Er habe dieselbe Blutgruppe und würde für Notfälle sofort bereitstehen. „Er hieß Mohammed – und mir war in dem Moment, als hätte ihn tatsächlich der Himmel geschickt.“

Joachim wacht nach einem mehrstündigen Eingriff - nicht ganz einfach für die ihn operierenden muslimischen Ärzte mitten im Ramadan - aus der Narkose auf, weil eben jener Arzt am Bett steht und ihn an den Füßen kitzelt. „Das war eine kuriose Situation: Ich habe unwirsch meine Füße weggezogen und er hat sich riesig darüber gefreut. Denn das bedeutete, dass ich nicht gelähmt bin“, erzählt er. Im Krankenzimmer wartet die nächste Überraschung: Seine Frau ist angereist. „Der Konzern hatte für sie die Flugkosten übernommen. Außerdem war die Telekom für die OP-Kosten in Vorleistung gegangen. Mein Vorgesetzter, der Betriebsrat, die Schwerbehindertenvertretung: Alle haben mich in meiner Krankheitszeit wirklich super unterstützt. Das rechne ich unserer Firma hoch an.“

DKMS

Die anfallenden Kosten von 40 Euro übernimmt komplett die Telekom.

Nicht nur für die eigenen erkrankten Mitarbeitenden setzt sich die Telekom ein: Seit 30 Jahren kooperiert sie mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Das eingangs erwähnte Wattestäbchen gehört zum Typisierungs-Set, das die DKMS auf Wunsch nach Hause schickt (Link zur Bestellung: www.dkms.de/registrieren). Die anfallenden Kosten von 50 Euro übernimmt komplett die Telekom. Außerdem organisiert der Konzern immer wieder Registrierungsaktionen. 18.000 Mitarbeitende sind auf diesen Wegen in den vergangenen 30 Jahren in die Kartei aufgenommen worden, über 200 haben bereits gespendet.  

Auch Joachim selbst ist zum Zeitpunkt seines Befunds schon seit Jahren bei der DKMS registriert – doch statt helfen zu können, ist er derjenige, der auf eine Spende angewiesen ist. Mittlerweile ist er wieder in Bonn, die erste Therapie schlägt nicht richtig an. 2019 wird er auf die Warteliste für eine Stammzellspende gesetzt. „Währenddessen haben die Ärzte ein weiteres Medikament probiert, unter dem meine Blutwerte viel besser wurden. Daher war ich von der Idee einer Stammzelltransplantation gar nicht mehr so begeistert. Denn das Risiko, dabei zu sterben oder schwere Nebenwirkungen zu erleiden, ist hoch. Ich dachte, vielleicht geht es auch so. Trotz meines Zögerns haben die Ärzte im Hintergrund alles vorbereitet – und wir haben uns als Familie dann zu dem Schritt entschieden“, sagt Joachim.

Noch im selben Jahr ist ein Spender gefunden. Doch die Transplantation der Stammzellen muss zwei Mal verschoben werden, weil Joachim erkältet ist. „Ich hatte damals große Angst – besonders, als mein Immunsystem zur Vorbereitung komplett runtergefahren war: Was, wenn die Person doch noch absagt – oder ihr etwas passiert? Dann bin ich bald tot“, fasst der Familienvater seine Gefühlslage zusammen. Der Spender, ein junger Mann aus Baden-Württemberg, macht sich in der Zeit ebenfalls Sorgen: Warum die Absage – was war mit dem Patienten passiert? 

Dass die beiden sich überhaupt kennen, liegt daran, dass Spendende und Empfangende nach zwei Jahren über die DKMS Kontakt zueinander aufnehmen können. „Ich hatte zunächst einen langen anonymen Brief geschrieben. Ich dachte, dass es ihn vielleicht interessiert, ob alles gut gegangen ist, und wollte mich vor allem bedanken“, sagt Joachim. Sowohl die Betroffenen als auch die Spendenden können entscheiden, ob sie miteinander in Kontakt treten wollen – was in diesem Fall beide wollten. Wenige Monate später wurde auf beidseitigen Wunsch der Kontakt „aufgedeckt“. „Als wir uns getroffen haben, war die Freude auf beiden Seiten sehr groß und wir haben uns gleich ausgezeichnet verstanden. Bei der Gelegenheit hat mir seine Freundin auch erzählt, dass sie meinen Spender quasi gezwungen hat, sich typisieren zu lassen. Er habe immer davon geredet, aber es nie in die Tat umgesetzt. Und dann hat sie zu ihm gesagt: “Es gibt heute erst Abendessen, wenn du das mit dem Wattestäbchen erledigt hast. Nur drei Monate später hat er mir das Leben gerettet“, sagt Joachim, dem die vierteljährlichen Kontrolluntersuchungen mittlerweile keine Sorgen mehr bereiten. Seine Blutwerte sind gut.

Junge Menschen sind für die DKMS-Kartei sehr wichtig – sie sind für eine Stammzellpende wesentlich besser geeignet als Menschen in einer späteren Lebensphase, weshalb sich auch nur Menschen bis 55 Jahre registrieren lassen können. Wie günstig also, dass es die Telekom Trainees sind, die zum Jubiläum eine Registrierungsaktion an den Start bringen: Am 15. Oktober findet in der Bonner Zentrale ihr jährliches Treffen „Next Generation Telekom“ statt. Das heißt: Viele junge Menschen sind an einem Ort. Aber auch alle anderen Interessierten, die die medizinischen Voraussetzungen (Link) zum Spenden erfüllen, können an diesem Tag das Wattestäbchen schwingen. Joachims Appell: „Bitte lasst euch typisieren! Jede Person mehr hilft! Für manche Betroffenen ist die Suche sehr schwierig: Menschen mit Eltern unterschiedlicher Herkunft, etwa aus Europa und Asien, verfügen in der Kombination über besondere Gewebemerkmale. Dadurch gibt es direkt weniger Personen, die tendenziell für eine Stammzellspende infrage kommen“, erklärt er.  Und hofft, dass sich die Kartei im Oktober weiter füllt – und dass auch andere Bereiche das Jubiläum von DKMS und Telekom zum Anlass nehmen, ein eigenes Event zu starten: „Sich zu registrieren, dauert nur wenige Minuten. Aber diese können anderen Menschen das Leben retten.“

Gemeinsam gegen BlutkrebsAlle zwölf Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Blutkrebs. Für viele ist die Transplantation gesunder Stammzellen dann die einzige Chance, die Krankheit zu besiegen und weiterzuleben. Die Telekom ist seit 30 Jahren verlässlicher Partner der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS). Die DKMS ist eine internationale gemeinnützige Organisation, deren Ziel es ist, so vielen Betroffenen wie möglich eine zweite Lebenschance zu geben. Weltweit sind zwölf Millionen Menschen registriert, insgesamt konnten durch die Kartei 115.000 Mal Stammzellen gespendet werden. Mehr Infos zur Kooperation mit der DKMS, zur Registrierung und dem Ablauf einer Spende sowie zur Durchführung von Firmenevents gibt es hier: www.dkms.de/telekom

Gutes tun mit #GoodMagentaSoziale und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen ist bei der Telekom nicht nur Teil der Konzernstrategie, sondern tägliche Praxis. Die Telekom steht für Inklusion, Vielfalt, Chancengerechtigkeit und digitale Teilhabe. Im Unternehmen engagieren sich viele Beschäftigte für diese Themen und bringen sie unter dem Hashtag #GoodMagenta jeden Tag im Jahr voran - im Rahmen ihres Jobs oder als ehrenamtliches Engagement. 

Bildschirmtelefonat zwischen Großmutter und Enkelin.

Soziale Verantwortung

Die Telekom versteht sich als Teil der Gesellschaft und übernimmt Verantwortung für ihre Mitarbeiter.

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