Video-Interview: Hagen Rickmann befragt Philipp Erler, CIO Zalando
Erfahren Sie im Interview, wo der Chief Information Officer (CIO) einer "Digital Native" Firma die Herausforderungen der Digitalisierung sieht? Ob die Hoheit über seine Daten eine Bedeutung für ihn hat? Und wen er in der Verantwortung sieht?
Das Thema Digitalisierung geht uns alle an, ob Privatperson, Politik, Wirtschaft. Was tut sich gerade bei Zalando zum Thema Digitalisierung? Wie gucken Sie in die Zukunft zum Thema Digitalisierung?
Wir sind geboren als Digital Natives und deshalb sind unsere Geschäftsprozesse per se ziemlich digital. Womit wir uns gerade beschäftigen ist, wie verändert sich die Arbeitswelt durch Digitalisierung? Wie kriegen wir das hin, Mitarbeiter viel enger zu verzahnen, damit jeder Einzelne das an den Tisch bringen kann, was er am besten kann?
Was sehen wir vielleicht in fünf bis zehn Jahren? Was sehen Sie in fünf bis zehn Jahren zum Thema Digitalisierung und Mensch? Wo sehen Sie uns da?
Die Digitalisierung wird uns komplett verändern, wird die ganze Gesellschaft verändern. Wir werden anders arbeiten, wir werden anders leben, viel dezentraler, jeder wird sich ganz anders einbringen können in die Gesellschaft und sein Leben anders, stärker, also ich sag mal, nicht so linear leben, sondern viel paralleler, es wird viel mehr passieren. Aber zum Schluss ist wichtig – der Mensch muss halt noch im Fokus bleiben.
Da kann ich gut zustimmen. Und zum Schluss – digitale Verantwortung. Was bedeutet das für Sie jeden Tag in Ihrem Arbeitsleben? Wie gehen Sie damit um und wie leben Sie das vor, im Unternehmen oder vielleicht auch zu Hause, privat bei den Kindern?
Ja, wichtig ist, dass jeder irgendwie Kontrolle oder die Hoheit über das hat, was in der Digitalsierung an Daten generiert wird. Das ist, glaube ich, der Kernpunkt für die Zukunft. Zum Beispiel auch die Verantwortung, die wir haben, die Sie haben, als Unternehmen.
Wir müssen unseren Kunden die Möglichkeit geben - und das ist ja auch das – diese Hoheit zu behalten und das ist auch das, was ich meinen Kindern erkläre oder das, was ich versuche im Privatleben zu haben. Schon – ich sag mal sehr viel – ich will nicht sagen – kritisch, aber schon vorsichtig zu sein - was mache ich, was kann daraus passieren?
Wir wissen nicht was damit passiert, was wir in 10, 20, 30 Jahren mit all diesen Daten machen. Und das ist das glaube ich dann – da sind alle in der Verantwortung.
Da ist jeder Einzelne in der Verantwortung und da sind auch Firmen in der Verantwortung, da ist die Gesellschaft oder auch die – ich sag mal – die Politik in der Verantwortung, das ordentlich zu entwickeln, damit das nicht zu einem Desaster wird.