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Michaela Kühn

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Nachhaltigkeit für Unternehmen - Von der Kür zur Pflicht

Es zieht eine Aufbruchstimmung durch Unternehmen. Denn Nachhaltigkeit ist mehr als nur ein Feigenblatt. Immer mehr Kunden fordern nachhaltige Produkte und Services und Investoren machen bei diesem Thema ebenso Druck wie gesetzliche Vorgaben.

Es gilt also auch in Unternehmen, den CO2-Fußabdruck zu verkleinern, um damit die Auswirkungen auf den Klimawandel zu reduzieren. Und die Digitalisierung bietet vielfältige Möglichkeiten für nachhaltigeres und effizienteres Arbeiten.

Interview-Situation: Frau mit brünetten Haaren von hinten und Benjamin Springub von vorne.

Warum Nachhaltigkeit so wichtig ist und welche Chancen die Digitalisierung dabei bietet, erklärt Benjamin Springub im Gespräch. © Nadine Stegemann

Warum Nachhaltigkeit so wichtig ist und welche Chancen die Digitalisierung dabei bietet, erklärt Benjamin Springub im Gespräch. Er ist verantwortlich für das Team „Operations Development“ im Geschäftskunden-Bereich der Telekom Deutschland. Dazu gehört auch das Programm „B2B for ESG“ (Environment, Social, Governance). 

„Wer nicht handelt, verliert.“ Was bedeutet das im Kontext Nachhaltigkeit?

Benjamin Springub: Unternehmen, die Nachhaltigkeit in ihre Prozesse integrieren, werden langfristig erfolgreich sein. Das wird mehr und mehr ein wichtiges Argument im Wettbewerb. Wer Nachhaltigkeit ignoriert, kann Kunden und Investoren verlieren. In der Folge auch Marktanteile. Außerdem besteht das Risiko von Reputationsschäden. Und nicht nur das: Wer die Vorgaben der Europäischen Union nicht einhält, dem drohen sogar Bußgelder. Deswegen muss ein Unternehmen aktiv und vor allem glaubhaft nachhaltig wirtschaften. Sonst wird es mittelfristig nicht mehr bestehen können.

Durch die „Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)“ werden künftig rund 15.000 Unternehmen in Deutschland zu einer Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet. Was kommt da auf diese Unternehmen zu?

Benjamin Springub: Erst einmal ist die Berichtserstattung zu Nachhaltigkeit nichts neues. Insbesondere Großkonzerne veröffentlichen seit vielen Jahren neben ihrem jährlichen Geschäftsbericht auch einen Nachhaltigkeitsbericht. Wir als Deutsche Telekom tun das schon seit 2008. 

Durch die neue EU-Richtlinie werden nun weitere Unternehmen verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu veröffentlichen. Bisher galt die Richtlinie für rund 500 Unternehmen in Deutschland – mit dem Geschäftsjahr 2024 sind es schätzungsweise 15.000. Außerdem werden die Anforderungen an den Bericht durch die Direktive vereinheitlich. Das soll die Vergleichbarkeit im europäischen Raum erhöhen. 

Wie können sich Unternehmen nachhaltiger aufstellen und ihren CO2-Abdruck verkleinern?

Benjamin Springub: Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zwei der größten Trends in der Geschäftswelt. Und sie hängen eng zusammen. Denn Digitalisierung kann dazu beitragen, Nachhaltigkeit im Unternehmen zu fördern.

Durch den Einsatz digitaler Technologien können Unternehmen ihre Prozesse optimieren und Ressourcen sparen. Zum Beispiel können sie durch digitale Verwaltung ihrer Dokumente Papier und Druckkosten einsparen. Oder durch virtuelle Meetings Reisekosten und CO2-Emissionen reduzieren. IoT-Sensoren (Internet der Dinge) helfen den Energieverbrauch zu monitoren und Verschwendung einzudämmen. Das alles führt nicht nur zu mehr Nachhaltigkeit, sondern spart auch Kosten ein.

Was können Unternehmen noch tun?

Benjamin Springub: Sie sollten sich nicht nur die eigenen Prozesse und Abläufe anschauen. Ein Blick auf Lieferanten lohnt sich. Die Auswahl der Lieferanten und die verbundene Lieferkette ist genauso wichtig für nachhaltiges Wirtschaften. Das Ziel vorangestellt, den CO2-Fußabdruck der Lieferkette zu reduzieren. Das gilt für die Lieferprozesse wie auch die gelieferten Materialien.

Wie unterstützt die Deutsche Telekom ihre Geschäftskunden?

Benjamin Springub: Allem voran steht die Messbarkeit von Nachhaltigkeit. Das heißt, Unternehmen müssen Daten erheben, um auf dieser Basis eine ESG-Strategie erarbeiten zu können. Dabei können digitale Lösungen wie der Telekom Nachhaltigkeitsmanager helfen. Dieser unterstützt unter anderem bei der gesetzeskonformen Erstellung von ESG-Nachhaltigkeitsberichten, dem Datenmonitoring und der Maßnahmenfindung. Oder auch mit der Net Zero Cloud. Damit werden Emissionsdaten erhoben, gemessen und über ein Echtzeit-Dashboard für die Geschäftsführung und Stakeholder visualisiert.

Und natürlich stehen wir unseren Geschäftskunden als Partner zur Seite, wenn sie ihr Unternehmen digitalisieren möchten.

Süddeutsche Zeitung Nachhaltigkeitsgipfel | 27. bis 28.06.22 in München 
Der dritte SZ Nachhaltigkeitsgipfel stand unter dem Leitmotto „Die Zukunft nachhaltig gestalten“. Als Sponsor war die Telekom vor Ort. Am Stand konnten sich Interessierte informieren, was die Telekom in Sachen Nachhaltigkeit zu bieten hat. Dabei bietet sie die Verknüpfung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit mit Beratung für Möglichkeiten der Förderung mit öffentlichen Geldern. Dazu im Gespräch mit Margret Suckale, Aufsichtsratsmitglied der Deutsche Telekom AG.

230707-sz-Nachhaltigkeitsgipfel


 

Die Prioritäten ändern sich. Vieles, was früher Kür war, ist heute Pflicht.

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