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KI und Desinformation: Mit X-Creation auf der Suche nach innovativen Lösungen

Desinformation fordert uns als Gesellschaft zunehmend heraus. Sie sind immer leichter zu erstellen und immer schwerer zu erkennen. Künstliche Intelligenz ist Teil des Problems, aber vor allem auch Teil der Lösung. Mit dem Innovationsprogramm für nachhaltige Lösungen, X-Creation, arbeitet die Telekom an innovativen Lösungen, um Desinformation zu begegnen und unsere Demokratie zu schützen. Eigene Podcast-Episode ExplAIned zum Thema.

Das Bild ist bunt. Im Mittelpunkt ist eine Hand, die ein Handy hält. Der Daumen klickt auf das magenta-farbene Display.

Die Telekom arbeitet im Programm X-Creation an KI-Lösungen gegen Desinformation © Deutsche Telekom/ iStock/Moor Studio; Bildbearbeitung: Evelyn Ebert Meneses

Der Papst im weißen Daunenmantel, kurze emotionale Texte, reißerische Überschriften – Desinformation hat viele Gesichter. Unter Desinformation versteht man absichtlich verbreitete, irreführende oder falsche Informationen mit dem Ziel, Menschen zu täuschen oder zu manipulieren, um eigene Interessen durchzusetzen. Ein Beispiel für Desinformation sind Deepfakes, also realistisch wirkende, aber gefälschte Bild-, Audio- und Videoinhalte. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) wird es immer einfacher, Desinformation zu erstellen und zu verbreiten. Das macht es auch immer schwieriger, echte von manipulierten Inhalten zu unterscheiden.

KI und Desinformation – Zwischen Deepfakes, Chatbots und Algorithmen

Der Europäische Rat definiert Künstliche Intelligenz als den „Einsatz digitaler Technologien zur Schaffung von Systemen, die Aufgaben erfüllen, von denen allgemein angenommen wird, dass sie menschliche Intelligenz erfordern“. KI ist keine neue Technologie, seit Jahrzehnten wird daran geforscht. Durch Anwendungen wie ChatGPT wird KI nun mehr und mehr einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.

Besonders im Fokus steht die generative KI. Diese Modelle lernen aus großen Datensätzen und erzeugen neue Inhalte, indem sie auf Basis von Wahrscheinlichkeiten Muster imitieren. Zunehmend wird generative KI zur Erstellung von Deepfakes missbraucht, um die Gesellschaft, einzelne Gruppen oder Individuen im Sinne politischer oder wirtschaftlicher Interessen zu täuschen.

KI wird auch zur Verbreitung von Desinformation missbraucht. Chatbots beispielsweise sind Programme, die auf Basis von KI menschliche Konversationen simulieren. Sie können gezielt Desinformation verbreiten und Meinungen manipulieren. Auch Algorithmen spielen eine zentrale Rolle. Sie bestimmen, welche Beiträge Nutzende auf Social Media Plattformen sehen, mit dem Ziel möglichst hohe Interaktionen zu erzielen.

Herausforderungen für die Demokratie

Das gesellschaftliche Bewusstsein für Deepfakes ist vorhanden. Laut einer Bitkom-Studie aus dem vergangenen Jahr sehen 60 Prozent der Befragten in ihnen eine Gefahr für unsere Demokratie. Gleichzeitig geben aber auch 81 Prozent an, Deepfakes nicht erkennen zu können. Auch weltweit sind sich führende Expertinnen und Experten einig. Im Weltrisikobericht 2024 definieren sie KI-generierte Des- und Falschinformation als das weltweit größte globale Risiko der nächsten zwei Jahre.

Die Gefahr von Desinformation für die Demokratie ist real – sich ihrer bewusst zu sein, ist gerade in einem Superwahljahr wie 2024 wichtig. Wir als Telekom sind überzeugt: KI ist zugleich auch Teil der Lösung im Einsatz gegen Desinformation. Während es für das menschliche Auge immer schwieriger wird, zwischen wahr und falsch zu unterscheiden, kann KI einspringen und helfen, auf Basis von Mustererkennung Unregelmäßigkeiten und Unstimmigkeiten in Videos und Bildern zu erkennen. Forensische Algorithmen analysieren bereits die Metadaten von Bildern und decken Anomalien auf. KI kann Menschen auch dabei unterstützen, soziale Netzwerke zu überwachen und verdächtige Aktivitäten aufzuspüren, die auf die Verbreitung von Deepfakes hindeuten. Verschiedene Lösungen sind aktuell in der Erprobung.

Mit X-Creation gegen Desinformation - Eigene Podcast-Folge ExplAIned

Die Telekom-Tochter T-Systems hat im vergangenen Jahr das Innovationsprogramm X-Creation ins Leben gerufen, um sich den Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu stellen - mit Unterstützung auch von der UN und der EU. Das Besondere: Partner, Kunden, Dienstleister und Experten – aus der Telekom, aber auch von außerhalb – entwickeln darin gemeinsam innovative Lösungen, die sich positiv auf Gesellschaft und Umwelt auswirken. Gearbeitet wird in Designteams an so genannten Challenges, über einen festen Zeitraum von 3 Monaten, oft auch darüber hinaus.

Auch der Nachhaltigkeitsbereich der Telekom konnte im Rahmen der Initiative Gemeinsam #GegenHassImNetz eine eigene Challenge einbringen. Gemeinsam mit Partnern wie CORRECTIV, Das NETTZ, T-Systems, AWS, MI4People und Google und weiteren Kommunikationsexperten wurde intensiv am „Schutz unserer Demokratie vor den Risiken KI-gestützter Desinformation“ gearbeitet. Zunächst stand die Problemdefinition im Fokus: Wer ist anfällig für Desinformation? Wie erreichen wir diese Gruppe? Welche Ansätze existieren bereits? Wie kann KI positiv genutzt werden? Was sagt die Wissenschaft?

Auf dieser Basis haben wir verschiedene Lösungsansätze entwickelt. Ein Konzept liegt uns dabei besonders am Herzen: Die Entwicklung einer App, der News-Profi-App, mit der Desinformation einfach und unkompliziert verifiziert werden kann. Der Kern der App liegt in Teilen. Nach dem Motto „Teile es erst mit der App, dann mit der Welt“ sollen fragwürdige Inhalte mit Hilfe von KI über die App mit vertrauenswürdigen Informationen, z.B. Faktenchecks, abgeglichen und das Ergebnis zurück geteilt werden. Weitere Features wie Inhalte in einfacher Sprache sind geplant. Die App soll sich grundsätzlich an alle richten. Über die Möglichkeit des Teilens der Ergebnisse zurück zur ursprünglichen Quelle soll vor allem auch die Gruppe erreicht werden, die distanziert zu gesellschaftspolitischen Themen steht, sehr empfänglich für Desinformation ist und diese ohne aktives Hinterfragen schnell teilt. Das Kernteam sucht aktuell nach Partnern und Förderern, die sich in den Ausbau und die Realisierung einbringen wollen.

Interessierte, die sich aktiv in die App-Entwicklung einbringen wollen, z.B. mit Nachrichten-Inhalten, fachlicher oder technischer Expertise oder Fördermitteln, können sich über diese Kontaktmöglichkeit direkt an das Kernteam wenden.

Im Podcast ExplAIned – Human Views on AI geben Sabrina Haag aus dem Nachhaltigkeitsbereich der Telekom und Jens Weidemann von x-creation einen Einblick in die Umsetzung der Challenge, in die Idee und Entwicklung einer App gegen Desinformation. Hier geht es zum Podcast:

ExplAIned – Human Views on AI

ExplAIned – Human Views on AI © Bildquelle: André Cramer, Deutsche Telekom

🎧 Anhören bei Spotify: https://open.spotify.com/episode/7Fxd6JPL8P3G4kcjF97ZPB

🎧 Anhören bei Apple Podcasts:
https://podcasts.apple.com/us/podcast/ki-im-esg-bereich-hilfe-und-problemfeld-zugleich-ai/id1699738086?i=1000661995771

🎧Anhören auf telekom.com: https://www.telekom.com/de/medien/podcasts/explained-human-views-on-ai
➡️ und hier die Links zu allen anderen wichtigen Podcast-Plattformen: https://explained-human-views.podigee.io/33-new-episode

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