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Anne Geelen

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Flugzeugüberwachung - ein Blick über den Herzschlag hinaus

Die Luftfahrtbranche wurde in 2020 aufgrund der Coronavirus-Pandemie mit ihrer bislang größten Krise konfrontiert. Einige Herausforderungen bleiben zweifellos auch in 2021 noch bestehen, auch wenn es bei den Fluggesellschaften wieder etwas bergauf geht. Wir haben trotz dieser schwierigen Situation die Zeit genutzt, um das European Aviation Network (EAN), unsere preisgekrönte Breitbandlösung für das europäische Luftverkehrsnetz, weiter zu verbessern. Wir haben unser EAN-Serviceangebot weiterentwickelt und es für aktuelle und zukünftige Airline-Kunden attraktiver gemacht. In den kommenden Wochen wird unsere neue EAN Tech Update-Serie einige der wichtigsten Verbesserungen und Funktionen erläutern, die wir in diesem Zeitraum umsetzen konnten.

EAN Tech Update

EAN Tech Update

EAN wurde von der Deutschen Telekom gemeinsam mit Inmarsat erfolgreich als weltweit erste dedizierte Konnektivitätslösung für die Luftfahrt entwickelt. Der Service kombiniert eine Satellitenverbindung mit einem komplementären Bodennetz (CGC) von rund 300 Antennenstandorten. Fluggesellschaften können mit EAN erstmals ein stabiles Breitband im Flug über dem europäischen Luftraum anbieten. 

Bewusst Servicequalität optimieren 

Eine der Voraussetzungen für die Bereitstellung einer hervorragenden Servicequalität für unsere Kunden ist das sogenannte „Servicebewusstsein“, da sichergestellt wird, dass die Leistung anhand vordefinierter Key Performance Indicators (KPIs) gemessen werden kann. Wir können nur dann einen Service erfolgreich betreiben, wenn er auch überwacht werden kann. Um dieser Direktive gerecht zu bleiben, haben wir daher unsere Überwachungsfunktionen weiter verbessert.

Das Betriebskonzept von EAN umfasste bereits eine breite Palette von Überwachungsfunktionen, die sowohl in der Mobilsatellitenindustrie (für unsere S-Band-Satellitenverbindung) als auch im einhergehenden Mobilfunkgeschäft (für die CGC-Verbindung) häufig verwendet werden. Beispielsweise werden kleine Pings in regelmäßigen Abständen unter Verwendung eines Kommunikationsprotokolls gesendet und empfangen, das für Breitbandanwendungen im Flugzeug angepasst wurde. Die Pings oder "Herzschläge" stellen sicher, dass die Konnektivität vorhanden ist.

Wir haben diese Herzschläge für unsere CGC-Verbindung durch die Zusammenarbeit mit unserem Partner FlightAware bereichert, der über sein Produkt Firehose ADS-B-Daten (Automatic Dependent Surveillance Broadcast) bereitstellt. ADS-B ist eine etablierte Methode für die Luftraumüberwachung (ATC) mit vielen Vorteilen gegenüber herkömmlichen Radargeräten in Bezug auf Kosten und Aktualisierungsrate. Sie sendet regelmäßig Informationen über den GPS-Standort, die Höhe, die Bodengeschwindigkeit und andere Daten eines Flugzeugs an Bodenstationen sowie an andere Flugzeuge und ermöglicht so deren Ortung. Durch das Hinzufügen der Daten von Firehose zu unseren eigenen Überwachungsmethoden können wir jetzt prompte Servicemessungen mit Informationen über den Standort und die Geschwindigkeit eines Flugzeugs kombinieren. Das gibt uns zwei unabhängige Quellen zur Erfassung der relevanten Flugdaten, die wir für eine bessere Flugzeugortung und Serviceüberwachung in Echtzeit zusammenführen können.

Leistungsstarke Back-End-Systeme und Automatisierung 

Das Sammeln der Flugdaten ist jedoch nur ein Teil unserer Tech Updates zur Flugzeugüberwachung. Wir haben außerdem leistungsstarke Back-End-Systeme entwickelt, um die große Menge an gesammelten Daten zu speichern und zu verarbeiten. Damit können wir nicht nur Alarme für bestimmte Ereignisauslöser einrichten, umfassende Berichte erstellen und sofort die richtigen Verfahren zur Fehlerbehebung einleiten, sondern auch ein historisches Benchmarking aller Leistungsindikatoren (KPIs) durchführen. Diese KPI-Messungen können dann nach Bedarf in einem beliebigen Zeitfenster zusammengefasst werden, um unsere Überwachungsfunktionen zu optimieren.

Der Schlüssel zur effizienten Überwachung der gesammelten Daten liegt natürlich in der Automatisierung, da es unmöglich wäre, den sogenannten Datensee manuell zu sichten. Moderne Technologien wie die Big Data-Analyse strukturieren die Indizierung der gesammelten Daten, um die Berichterstellung zu vereinfachen. Darüber hinaus wurden intelligente Algorithmen entwickelt, die den Datensee auf verdächtiges Verhalten hin verarbeiten. Das System kann Ausreißer identifizieren, die vom erwarteten Verhalten abweichen, indem es die Echtzeitleistung mit Benchmark-KPIs vergleicht. Dieser Prozess wird als Anomalie-Erkennung bezeichnet. Sobald das Überwachungsteam alarmiert und auf potenzielle Probleme hingewiesen wird, kann es handeln und vorhandene Probleme beheben. Mit sogenannten Rückschleifen können wir zudem die Anomalie-Algorithmen „trainieren“, um sie im Laufe der Zeit noch weiter zu verbessern. So können zum Beispiel Datensätze bei Bedarf mit jeder anderen gewünschten Quelle, wie etwa Wetterdaten, korreliert werden.

Bequemes Monitoring durch intuitive Datenvisualisierung

Das letzte Element, das zur Optimierung der Überwachungs- und Betriebsfunktionen von EAN benötigt wird, ist die intuitive Datenvisualisierung. Zusätzlich zu den vielen schon vorhandenen EAN Dashboards, die über die Serviceleistung und den Gesamtstatus des EAN-Netzwerks berichten, haben wir nun auch EAN-Flugkarten erstellt. Diese sind als geschichteter Kontext konzipiert, der angepasst werden kann, um die Überwachung, Fehlerbehebung oder einfach die interne Demonstration von Diensten zu unterstützen. Wir können einfach durch vordefinierte Filter diejenigen Elemente auswählen, die wir anzeigen möchten, wie zum Beispiel Flugzeuge, Fluggesellschaften, Mobilfunkmasten oder bestimmte Leistungskennzahlen. Wir können damit genaueste Informationen zum aktuellen Flugzeugdienst mit einem einzigen Klick erhalten.

Eine Tatsache, die uns an unserem kompletten EAN Überwachungssystem am meisten gefällt: Je mehr Kunden wir bedienen und je mehr Echtzeitdaten wir sammeln, desto optimaler funktionieren unsere Algorithmen, was unseren Service wiederum kontinuierlich verbessert. Wir hoffen natürlich, dass die Pandemie zurückgeht und die Luftfahrtindustrie sich in diesem Jahr wieder belebt. In der Zwischenzeit werden wir unsere EAN Tech Update Serie weiterführen. In der nächsten Ausgabe werden wir über Geo-Redundanz sprechen.

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