Mehr Datenschutz und Sicherheit unter Windows
Windows ist weltweit das Betriebssystem mit der größten Verbreitung. Und so steht es natürlich auch im Fokus von Cyberkriminellen. Zur Popularität von Windows tragen viele Komfortfunktionen bei, die den Computer mit der Cloud verbinden. Doch diese Verknüpfung kann auch Risiken für die Privatsphäre darstellen. Lesen Sie, wie Sie Ihr System weniger anfällig machen.
Aktivieren Sie diese sinnvollen Windows-Funktionen für mehr Schutz
- Der Schutz Ihres Systems vor fremden Zugriffen beginnt mit einem starken Passwort.
- Nutzen Sie die Sperrfunktion (Windows-Taste+L), wenn Sie den Arbeitsplatz verlassen.
- In Windows 10 können Sie zusätzlich alternative Anmeldeoptionen aktivieren. Sie finden diese mit dem Suchbegriff „Anmeldeoptionen“ in den Einstellungen. So können Sie etwa eine bestimmte Finger- oder Mausgeste auf einem Foto verwenden (toll für Geräte mit Touchfunktion) oder auch eine PIN verwenden.
- Das System ist für automatische System-Updates konfiguriert. Diese Einstellung sollten Sie beibehalten. Über den Suchbegriff „Update/Wiederherstellung“ gelangen Sie zu den Optionen in den Einstellungen. Dort können Sie überprüfen, ob die Automatik aktiviert wurde und auf welchem aktuellen Stand sich das System befindet. Nach dem Herunterladen und Installieren von Updates wartet das System mit einem Neustart des Systems, um einen günstigen Zeitpunkt zu nutzen. So soll verhindert werden, dass Sie während der Arbeit gestört werden. Bei sicherheitskritischen Updates, die auch als solche gekennzeichnet sind, spielen Sie diese am besten unmittelbar ein, um das System zu schützen.
- Halten Sie auch Apps auf dem aktuellen Stand. Der Update-Mechanismus für Apps, die Sie aus dem Windows-Store bezogen haben, läuft unabhängig von den System-Updates. Öffnen Sie den Windows-Store und klicken Sie auf die drei Punkte für das Menü. Unter „Downloads und Updates“ prüfen Sie, ob Ihre Anwendungen auf dem aktuellen Stand sind. Außerdem können Sie dort kontrollieren, ob die automatische Aktualisierung aktiviert ist.
- Microsoft hat mit dem Defender einen vollwertigen Virenscanner integriert. Er verlässt sich nicht nur auf sogenannte Signaturen, die aktuell gehalten werden müssen. Ein integrierter Mechanismus versucht, auffällige Daten automatisiert zu erkennen. Der Defender wird automatisch ausgeführt und gestartet. Ist das nicht der Fall, weist Windows den Anwender regelmäßig darauf hin. Um den größten Schutz zu erhalten, ist es ratsam, die automatische Erkennung zu aktivieren. Mittlerweile bieten aktuelle Windows-Versionen einen eigenen Virenscanner. Am Markt erhältliche Sicherheitsprodukte bieten allerdings einen umfangreicheren Schutz.
- Ebenfalls ratsam ist die Nutzung des „SmartScreen-Filters“, dessen Optionen Sie durch Eingabe des Suchwortes schnell in den Windows-Einstellungen erreichen. Dieser Filter für den integrierten Browser analysiert Webseiten und warnt vor dem Aufruf von Seiten, die bereits einmal negativ durch das Verteilen von Schadsoftware aufgefallen sind.
- Aktivieren sollten Sie unbedingt auch die integrierte „Firewall“. Wenn die Firewall sich mit einer Warnung meldet, nehmen Sie diesen Hinweis ernst und schauen Sie nach, um welches Programm es sich handelt. Gerade automatische Updates von Anwendungen lösen gelegentlich auch einen Fehlalarm aus. Dann dürfen Sie eine Ausnahme zulassen. Natürlich nur dann, wenn Sie die betreffende Software auch kennen und gestartet haben.
Sorgen Sie für mehr Privatsphäre
Viele Funktionen, die den Alltag angenehmer erscheinen lassen, funktionieren nur dann, wenn auch Daten über die Cloud an zentrale Systeme der Betriebssystemhersteller übermittelt werden. Da bildet Microsoft keine Ausnahme. Aber nicht jeder Anwender findet die Vorstellung angenehm, dass der Hersteller seines Systems etwa permanent weiß, wo er sich gerade aufhält. Und auch die Spracherkennung funktioniert nur dann, wenn das Mikrofon ständig auf Empfang geschaltet wurde. Wer also Sorge hat, dass seine persönlichen Daten von einem Dritten abgefangen werden könnten oder generell diese Infos für sich behalten will, sollte sich mit den Einstellungen von Windows intensiver beschäftigen.
Die Einstellungen finden Sie in den aktuellen Versionen von Windows 10 im Bereich „Datenschutz“ in den „Einstellungen“. Über die integrierte Suchfunktion des Systems springen Sie auf Wunsch auch gezielt zu den einzelnen Abschnitten, etwa wenn Sie „Standort“ oder „Spracherkennung“ eingeben.
- Wenn Sie Windows nicht auf einem mobilen Gerät einsetzen, ist die Standortübermittlung eigentlich nicht notwendig. So können Sie beispielsweise auch bei abgeschalteter Funktion den Wetterbericht für Ihre Region erhalten. Dazu müssen Sie den Ort dann eben manuell eintragen.
- Wenn Sie nicht vorhaben, den Computer per Sprache zu bedienen oder die Diktierfunktion zu verwenden, dann schalten Sie die Steuerung per Sprache aus.
- Unter „Diagnose und Feedback“ hat Microsoft eine ganze Reihe von Funktionen gebündelt, die alle gemeinsam haben, dass dabei Daten über Ihre Nutzung und Ihren Computer an Microsoft gesendet werden. Wenn Ihnen Ihre Privatsphäre besonders wichtig ist, schalten Sie lediglich die Diagnosedaten „Einfach“ frei und lassen Sie alle anderen Optionen deaktiviert.
- Microsoft weist jedem Windows-Nutzer eine Werbungs-ID zu, über die beispielsweise die Aktivitäten im Windows Store protokolliert werden. Die so ermittelten Infos dienen auch zur Einblendung zielgerichteter Werbung. In den Datenschutzoptionen können Sie die Nutzung der Werbungs-ID im Abschnitt „Allgemein“ abschalten. Sobald Sie die Option deaktivieren, soll die ID auch vollständig zurückgesetzt werden, verspricht Microsoft.