Strategie für langfristigen Erfolg
Mit großer Mehrheit haben die Aktionäre die Vorschläge von Telekom-Vorstand und Aufsichtsrat in der Hauptversammlung angenommen. Sie stimmten für die Zahlung einer Dividende von 0,78 Euro, wählten neue Aufsichtsratsmitglieder und entlasteten die Manager.
Entscheidungen, zu denen René Obermann mit seiner Rede zum Beginn der Veranstaltung den Grundstein legte: "Die Deutsche Telekom will einer der Marktführer für Produkte und Services rund um das "vernetzte Leben und Arbeiten" werden - und das weltweit", skizzierte der Telekom-Chef die langfristige Perspektive des Unternehmens.
"Wir befinden uns in der größten Revolution der Telekommunikations-Branche seit der Erfindung des Telefons. Die treibenden Kräfte sind die Digitalisierung, die Mobilisierung des Zugriffs sowie die Personalisierung von Inhalten", erklärte er vor rund 5.800 Aktionären in der Kölnarena. Die Entwicklung des Internets sei bahnbrechend und eröffne eine Vielzahl neuer Möglichkeiten.
Aber viele Menschen hätten jedoch noch Mühe, mit der Entwicklung Schritt zu halten. Deshalb suchten sie einen verlässlichen Partner. "Dieser Partner", so Obermann, "wollen wir sein – mit einfach zu nutzenden Produkten".
Für den Telekom-Chef ist die Entwicklung von Innovationen für die Vernetzung nur eine der Aufgaben. Die Modernisierung des Bestandsgeschäfts sei eine andere. "Denn genau daraus schöpfen wir die Kraft, um in die neuen Netze und Dienste zu investieren."
Die Strategie "Fokussieren und gezielt wachsen" greife. So hat am Mittwoch der Telekom-Aufsichtsrat den Beteiligungsplänen an der griechischen OTE zugestimmt, ebenso die Regierung in Athen. Dies sein ein weiterer wichtiger Schritt für das Wachstum der Deutschen Telekom im Ausland. Obermann wörtlich: "Wir haben damit einen starken Partner in Südosteuropa gefunden."
Zufrieden blickte Obermann auf das Jahr 2007 zurück. "Wir haben vor allem mit Blick auf das Bestandsgeschäft in Deutschland das Reformtempo deutlich beschleunigt." So habe die Telekom das Thema Service in Deutschland energisch angepackt und messbar verbessert. Obermann dazu. "Wir sind noch lange nicht am Ziel, und hier soll nicht der Eindruck von Schönfärberei entstehen. Aber die Fakten sprechen für sich: Unser Service ist besser geworden. Selbst der TÜV hat uns das attestiert." Die Erreichbarkeit des Kundenservice ist auf über 80 Prozent gesteigert worden. Außerdem sind unsere Techniker nun auch samstags im Einsatz.
Insgesamt habe die Telekom die Ziele für 2007 nicht nur erreicht, sondern übertroffen. Angesichts des starken Free Cash Flow, der guten Entwicklung der operativen Ertragskraft und mit soliden Bilanzrelationen, schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung heute eine Erhöhung der Dividende um acht Prozent auf 78 Eurocent vor.
Auch 2008 sei die Telekom gut unterwegs, wie die Ergebnisse des ersten Quartals 2008 zeigten. Das EBITDA lag bei 4,7 Milliarden Euro. Stark gestiegen sind der Free Cash Flow und der Nettogewinn.
"Das tägliche Leben wird digital" Den Aktionären skizzierte Obermann auch die langfristige Perspektive der Telekom bis 2015: "Wir wollen den Wandel mitgestalten." Das Unternehmen setze daher auf vier Kernkompetenzen:
- Netze und Anschlüsse: Die Telekom baut für seine Kunden die leistungsfähigsten Zugangsnetze – zuhause und unterwegs. "Always best connected" – immer und automatisch die beste Verbindung laute das Ziel. Dafür investiert man Milliarden.
- Internet-basierte Kommunikations-Services: Neben dem mobilen Internet mit web’n’walk setzt das Unternehmen innovative Akzente mit so genannten Community Angeboten (MyFaves) und beim Internet-basierten Fernsehen.
- Intelligentes Management von Inhalten: Die Telekom will dafür sorgen, dass man alle wichtigen Dinge mit Freunden, Familien und Kollegen teilen kann – unabhängig von Ort und Zeit.
- Die Telekom will erstklassigen Endkunden-Service bieten: "Wir investieren zum Beispiel in die Service-Weiterbildung in bessere IT-Systeme und Standortmodernisierungen."
Laut Obermann hängt der Erfolg allerdings wesentlich von innovations- und investitionsfreundlichen Rahmenbedingungen ab. Was wir in Zukunft dringend brauchen, ist mehr Planungs- und Investitionssicherheit. Die Auswirkungen der Regulierung auf unser Geschäft in Deutschland sind nämlich nach wie vor erheblich negativ.
Daher müsse die Telekom noch unabhängiger vom deutschen Markt werden.