Klare Mehrheit für Ausgliederung
Auf dem Weg zu One Company hat die Telekom einen weiteren Meilenstein erreicht: Die Aktionäre stimmten der Bildung der geplanten Deutschland-Gesellschaft durch Ausgliederung des Festnetzgeschäfts mit klarer Mehrheit zu.
Nach rund sechs Stunden stand das eindeutige Ergebnis auf der außerordentlichen Hauptversammlung in Hannover fest - mit 99,95 Prozent der abgegebenen Stimmen wurde der Beschluss zur Ausgliederung angenommen.
Damit liegt dem Konzern die Zustimmung der Aktionäre zu dem Ausgliederungs- und Übernahmevertrag vor, mit dem die DTAG den Geschäftsbereich T-Home im Wege der Ausgliederung auf die T-Mobile Deutschland GmbH überträgt. Diese Entscheidung ist eine wesentliche Voraussetzung, um im nächsten Jahr die integrierte Deutschland-Gesellschaft an den Start bringen zu können.
"Wir sichern Arbeitsplätze"
Um 10 Uhr hatte Aufsichtsratsvorsitzender Professor Ulrich Lehner in der TUI Arena die Veranstaltung eröffnet. Im Anschluss hob René Obermann in seiner Rede die Vorteile der geplanten Deutschland-Gesellschaft hervor. "Wir stärken damit den Kundenservice, wir sichern Arbeitsplätze und wir erschließen das Potenzial für zusätzlichen Umsatz und für Kostensynergien. Von der Ausgliederung erwarten wir mittelfristig positive Ergebniseffekte von bis zu 600 Millionen Euro pro Jahr", sagte der Telekom-Chef vor rund 2.600 Aktionären.
In der künftigen Deutschland-Gesellschaft sollen das Festnetz- und Mobilfunkgeschäft in Deutschland gebündelt werden. Die Zusammenführung der beiden Geschäftsfelder T-Home und T-Mobile sei nicht der einzige, "aber ein wesentlicher Teil unserer Antwort auf die wohl wichtigste Herausforderung der Branche: Wie können wir in unserem hart umkämpften Heimatmarkt gut wirtschaften und gleichzeitig Wachstumsinitiativen entfalten?" Obermann: "Ich bin überzeugt: Nur durch besseren Kundenservice, mehr Innovation und gleichzeitig durch mehr Effizienz."
One Company wichtiges Etappenziel
Die Zusammenführung von Festnetz und Mobilfunk in Deutschland ist ein bedeutsamer Baustein des Projekts One Company, mit dem der Konzern die Grundlage für die weitere Entwicklung der Deutschen Telekom schaffen will. "Seit drei Jahren haben wir unsere erfolgreiche Strategie ,Konzentrieren und gezielt wachsen’ verfolgt – One Company ist da ein ganz wichtiges Etappenziel", so Obermann. "Wir nehmen diese Wegmarke zum Anlass, zu prüfen, wie wir unsere Strategie weiterentwickeln." Diese Überprüfung soll bis Ende des ersten Quartals 2010 abgeschlossen sein, kündigte der Vorstandsvorsitzende an.
Ferner nannte er einige Zahlen zur neuen Deutschland-Gesellschaft, um die Dimension des geplanten Unternehmens zu veranschaulichen: "Wir reden über einen Gesamtumsatz im Jahr 2008 von rund 26 Milliarden Euro und ein EBITDA von rund zehn Milliarden Euro. Die integrierte Deutschland-Gesellschaft wäre verantwortlich für aktuell fast 27 Millionen Festnetzanschlüsse – davon rund 13 Millionen mit DSL – und mehr als 39 Millionen Mobilfunkanschlüsse." Insgesamt arbeiten in diesem Segment knapp 85.000 Mitarbeiter.
In der Aussprache mit den Aktionären beantworteten die Vorstände zahlreiche Fragen. Timotheus Höttges ging zum Beispiel darauf ein, wie sich die erwarteten positiven Ergebniseffekte von bis zu 600 Millionen Euro zusammensetzen. 200 Millionen sollen mittelfristig aus Kostensenkungen und 400 Millionen Euro aus höheren Umsätzen kommen, erläuterte der Finanzvorstand.