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Lena Raschke

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Künstliche Intelligenz bringt Glasfaser nach Schwaben

Laser, Kameras und künstliche Intelligenz - in 170 Kommunen in und um Stuttgart wird Glasfaser mit hochmoderner Hard- und Software verlegt. Wir zeigen, wie.

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Aus den Messpunkten und Bildern wird ein Panorama für den Glasfaserausbau errechnet.

Bempflingen, Allmersbach im Tal, Reichenbach im Täle und Heimerdingen - das mag nicht nach Silicon Valley klingen, oder nach den Einsatzgebieten für bahnbrechende technische Innovationen. Aber: Der Eindruck täuscht. Denn in diesen fünf Kommunen hat die Deutsche Telekom mit den Vorbereitungen für einen baldigen Glasfaserausbau begonnen. Dort und in weiteren insgesamt 170 Kommunen rund um Stuttgart - und in Stuttgart selbst - will das Unternehmen, gemeinsam mit der Region, in großem Stil neue Glasfaserleitungen für schnelle Internetanschlüsse verlegen.

Denn in diesen und in rund 170 Kommunen rund um Stuttgart - und in Stuttgart selbst - hat die Telekom damit begonnen, gemeinsam mit der Region in großem Stil neue Glasfaserleitungen für schnelle Internetanschlüsse zu verlegen.

Für die Planung der Anschlüsse kommt hochmoderne Hard- und Software zum Einsatz, bei der künstliche Intelligenz auf menschliches Know-how trifft. Schlaue Technik und schlaue Schwaben - wir beantworten die fünf wichtigsten Fragen zur Glasfaser-Offensive im Raum Stuttgart.

Wie hoch ist überhaupt der Bedarf für schnelle Glasfaseranschlüsse?

Laut Bempflingens Bürgermeister Bernd Welser wartet seine Gemeinde beinahe schon sehnsüchtig auf die zeitgemäßen Anschlüsse: "Wir haben leider im Moment die Situation, dass wir eher schlecht versorgt sind mit Breitbandanbindungen. Und wir hoffen natürlich, dass wir über die Aktion der Telekom einen breiten Zugang ins Glasfaser bekommen."

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Lena Raschke (links), Unternehmenssprecherin der Deutschen Telekom im Gespräch mit Klothilde Maier-Brandt (rechts), Ortsvorsteherin von Reichenbach im Täle.

Auch Klothilde Maier-Brandt, Ortsvorsteherin von Reichenbach im Täle, hat großes Interesse an dem Ausbau: "Glasfaser ist für uns wichtig, weil wir ein neues Baugebiet erschließen wollen." Das soll junge Familien im Ort halten, so dass Kindergarten und Schule gut ausgelastet sind.

Auch für die Gewerbetreibenden, die ihr Geschäft zunehmend digital abwickeln, sind die Daten bisher viel zu langsam geflossen. Das Interesse scheint also groß zu sein. Aber die Telekom will - und muss - es genauer wissen. Dazu dient die sogenannte Vorvermarktung.

Was passiert bei der Vorvermarktung?

Bereits einige Zeit vor dem Start eines geplanten Glasfaserausbaus sondiert die Telekom in den Kommunen das Interesse der Bürger an Breitbandanschlüssen. Josip Nadj, Regionalmanager im Infrastrukturvertrieb der Telekom, erklärt, warum: "Uns ist es wichtig, dass bei einem geplanten Ausbauvorhaben die Technik, die verbaut wird, nicht umsonst gebaut wird. Und von daher nutzen wir die Vorvermarktung, um in Erfahrung zu bringen, wie die Technik danach akzeptiert und genutzt wird."

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Josip Nadj, Regionalmanager im Infrastrukturvertrieb der Telekom

Mit Plakaten, mit Anzeigen, Infomobilen, Bürgersprechstunden oder online werden die potenziellen Kunden über den geplanten Ausbau und über die Möglichkeit schnellerer Internetanschlüsse informiert.

Was bringt den Kunden die Vorvermarktung?

Beispielsweise in Bempflingen läuft die Vorvermarktung vom 1. März bis 31. Mai 2019. Während dieser Zeit können die Bürger finanziell attraktive Vorverträge abschließen, bei denen sie beispielsweise die 799,95 Euro, die ein neuer Hausanschluss normalerweise kostet, nicht bezahlen müssen.

Für jeden Ort setzt sich die Telekom dabei eine bestimmte Quote als Ziel. "Wenn in diesem Zeitraum eine bestimmte Anzahl von Vorverträgen zusammenkommt, dann wird ausgebaut", erklärt Regionalmanager Nadj. Und wenn nicht? "Wenn das Ziel nicht erreicht wird, findet der geplante Ausbau tatsächlich auch erst zu einem späteren Zeitpunkt statt."

Den Zwischenstand der Vorvermarktung zeigt die Telekom transparent im Internet. Das ist dann fast so spannend zu sehen wie die Hochrechnung einer Wahl, wenn ein Tortendiagramm zum Beispiel für Allmersbach anzeigt: "28 Prozent. 213 von 750 benötigten Bestellungen sind bereits erreicht." Die Prozentzahlen können dabei manchmal schneller steigen als bei jeder Bundestagswahl. In Reichenbach im Täle wurde die erforderliche Quote zum Beispiel schon Mitte April erfüllt.

Was macht künstliche Intelligenz in Heimerdingen?

Die 3.700 Einwohner des Stadtteils von Ditzingen dürften zuletzt über einen orangen Mercedes-Transporter mit zahlreichen Kameras und Messinstrumenten gestaunt haben, der durch ihre Straßen gefahren ist. Dieses Fahrzeug gehört nicht zu Google, sondern erzeugt eine Art "Telekom Street View".

In dem Auto steckt so viel Technik, dass David Hasselhoffs sprechendes Auto K.I.T.T. aus der Serie "Knight Rider" im Vergleich dazu ein rückständiger Oldtimer war. Messtechniker Hermann Beuchel erklärt die Rolle des "Telekom-K.I.T.T.", der in der gesamten Region für den Glasfaserausbau zum Einsatz kommt: "Mit diesem Fahrzeug stellen wir den Straßenzustand fest. Wir nehmen Daten auf wie Gullys, Risse in der Straße, Laternen, Bordsteine, Schutzwände oder Bäume, die in die Straße ragen."

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Das Messfahrzeug, mit dem das Ausbaugebiet erfasst wird.

Fünf Kameras, eine davon mit 360-Grad-Technik, sowie zahlreiche Laser-Messgeräte und Sensoren, erfassen die gesamte Umgebung und erzeugen allein in Heimerdingen über ein Terabyte Daten. Diese Informationen bilden die Basis für die spätere Trassenplanung, die dadurch wesentlich erleichtert werden.

Die Vermessung eines Ortes wie Heimerdingen dauert rund einen Tag - außer, wenn es regnet. Denn das Auto ist zwar schlau, aber auch sensibel, wie Messtechniker Beuchel weiß: "Bei Regen verirren sich die Laser." Ideal ist bewölktes Wetter, denn dann stört auch kein grelles Sonnenlicht die Sensoren.

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Kameras auf dem Messfahrzeug

Wie wird aus den Daten ein konkreter Ausbauplan?

Hier geht die Reise von Heimerdingen weiter nach Euskirchen in der Nähe von Köln. Dort arbeitet Hermann-Josef Lingscheidt, einer der Strukturplaner der Telekom. Auf seinen Rechnern landen schlussendlich die Daten aus dem Messfahrzeug. Zunächst errechnet das Fraunhofer-Institut aus den aufgenommenen Bildern, aus Millionen von Laser-Messpunkten und aus den weiteren Daten der Sensoren mit Hilfe künstlicher Intelligenz die potenziellen Trassen für die Glasfaser-Verlegung.

Dabei sind bereits die so genannten "Störer" zu sehen, durch die man keine Trassen verlegen kann, vom Gully bis zum Beton-Fundament. Diese Daten gehen dann an die Telekom und an Hermann-Josef Lingscheidt. Er gleicht die möglichen Trassenverläufe mit den Wohnorten der Kunden ab. Daraus, und aus weiteren Informationen wie beispielsweise vorhandenen Leerrohren, entsteht dann Schritt für Schritt in der Design-Berechnung ein konkreter Bauplan. Endergebnis, so Strukturplaner Lingscheidt, "ist das Netzdesign, das dann draußen vor Ort gebaut werden kann".

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Hermann-Josef Lingscheidt, Strukturplaner Deutsche Telekom

Weitere Infos im Video

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Lena Raschke

Pressesprecherin und Telekom Bloggerin

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Die Telekom investiert jedes Jahr mehrere Milliarden Euro in den Netzausbau. Informationen rund ums Netz.

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