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Sandra Rohrbach

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Neue Studie belegt steigende Glasfaser-Nachfrage

Herausforderung Hausanschluss – Wie sich für den Glasfaserausbau mehr Türen öffnen – Studie zeigt funktionierende Dynamik des Glasfaserausbaus in Deutschland

Was wünschen wir uns in Bezug auf den Glasfaserausbau zu Beginn des neuen Jahres:  Immer mehr Türen, die in Häusern und Wohnungen aufgehen. Die Aussichten dafür sind gut. Dies zeigt eine neue Studie vom Beratungsunternehmen EY im Auftrag der Telekom. Diese stellt fest, dass der Glasfaserausbau in Deutschland deutlich Fahrt aufgenommen hat und die Nachfrage nach Glasfaser in den nächsten Jahren zunimmt. Um einen besseren Zugang zu den Häusern zu bekommen, dafür braucht es allerdings mehr Miteinander, auf kommunaler und regulatorischer Seite.

Schwungvoller Glasfaserausbau

Die Studie von EY und Telekom nimmt die Dynamik des Glasfaserausbaus in Deutschland in den Blick. Deutlich wird, dass die Breitbandinfrastruktur heute in Deutschland zwar noch bedarfsdeckend ist, aber der Ausbau mit Glasfaser weiter intensiv fortgesetzt werden sollte. Denn der Breitbandhunger steigt. Gerechnet wird mit einer Verdopplung der Download-Nachfrage alle drei Jahre. In acht bis zehn Jahren brauchen demnach ein Großteil der Kunden leistungsstärkere Anschlüsse.

Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Studie Glasfaser © Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Erfreulich insgesamt ist, dass der Glasfaserausbau eine sehr positive Dynamik entwickelt hat. EY prognostiziert, dass 2025 voraussichtlich die Hälfte aller Haushalte Zugang zu Glasfaser haben werden. Dabei übernimmt die Telekom eine Schlüsselrolle: Die Telekom bietet - Stand heute – mehr als 10 Millionen Haushalten in Deutschland Glasfaser an. Der Anteil der von der Telekom versorgten FTTH-Haushalte ist damit von 2021 bis 2025 von 36 Prozent auf 48 Prozent gestiegen. Insgesamt gibt es heute in Deutschland rund 250 Telekommunikationsunternehmen, die Glasfaser in erster Linie eigenwirtschaftlich bauen und betreiben. Davon profitieren heute etwa 75 Prozent aller Haushalte, für die bereits ausgebaut wurde bzw. wo entsprechende Ausbauvorhaben angekündigt sind bzw. gerade durchgeführt werden. Der entstandene Infrastrukturwettbewerb ist aus volkswirtschaftlicher Sicht positiv zu bewerten, wie die Verfasser der Studie festhalten. Der Kampf um Marktanteile forciert den Glasfaserausbau und Kunden erhalten eine größere Auswahl an Anbietern und Inhalten.

Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Studie Glasfaser © Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Studie Glasfaser © Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Herausforderungen und Erfolgsfaktoren

Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeigt sich, dass die Kosten pro Hausanschluss in Deutschland höher liegen als beispielsweise in Spanien, Schweden oder England. Hierzulande kostet ein Hausanschluss im eigenwirtschaftlichen Ausbau etwa zwischen 800 und 1.400 Euro. Günstiger ist dabei der Ausbau in Städten als in ländlichen Gebieten. Die hohen Erschließungskosten sind im Wesentlichen zurückzuführen auf den Tiefbau. Dieser macht rund 75 Prozent der Gesamtkosten aus. Auch zeigt sich, dass in Deutschland die höheren Verlegestandards die Kostentreiber sind. So kann in Spanien beispielsweise deutlich günstiger gebaut werden, weil dort mehr oberirdische Leitungen genutzt werden. 

Die Studie hebt weiter hervor, dass aufgrund der hohen Kosten für ausbauende Unternehmen ein großer Anreiz besteht, möglichst viele neue Kunden für ihr Glasfaserangebot zu gewinnen. Denn erst die Buchungen von Glasfaserprodukten generieren Erlöse und refinanzieren die Investitionen in die neue Infrastruktur. Der Gebäudeanschluss wird damit zur zentralen Voraussetzung auf der Erlös-Seite. Der Übergang von versorgtem Haushalt (Homes Passed) zu angeschlossenem Haushalt (Homes Connected) und Haushalt mit aktivem Anschluss (Homes Activated) ist daher von hoher Relevanz. Die EY-Autoren gehen davon aus, dass sich das Verhältnis von Homes Passed zu Homes Connected von heute rund 28 Prozent auf 36 Prozent im Jahr 2027 steigern wird. 

Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Studie Glasfaser © Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Glasfaser senkt Stromverbrauch

Auch aus ökologischen Gründen lohnt sich der Umstieg auf die neue Technologie Glasfaser. Im Vergleich zu den Koaxial-Kabelnetzen und den Kupfernetzen ist Glasfaser deutlich energieeffizienter. Dies liegt daran, dass die Infrastruktur von Glasfasernetzen weniger Komponenten hat, die Strom benötigen. So verbrauchen Kabelnetze fast 180 Prozent mehr Strom als Glasfasernetze. Aus energetischen Gründen ist es ebenfalls sinnvoll, die Glasfaser nicht im Keller enden zu lassen, sondern auch im Haus die Glasfaser weiter zu verteilen.

Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Studie Glasfaser © Glasfaserstudie EY/Telekom 2024

Schlussfolgerungen der Marktanalyse

Die Studie benennt eine Reihe von möglichen Handlungsfeldern, um den Glasfaserausbau in Deutschland weiter zu steigern. So könnte der Glasfaserausbau günstiger werden durch mehr Akzeptanz alternativer und günstiger Verlegemethoden. Auch würde die Standardisierung und Digitalisierung von Genehmigungsverfahren einen positiven Einfluss haben. Der Anteil angeschlossener Häuser und Wohnungen könnte ebenfalls deutlich zunehmen, wenn beispielsweise Gebäudeeigentümerfragen einfacher zu klären sind. Hier empfiehlt sich eine aktive Unterstützung und kommunikative Begleitung durch kommunale und regionale Akteure. Auch steuerliche Anreize könnten zu mehr Hausanschlüssen führen, wenn Eigentümer beispielsweise bei der Erstellung von Glasfaser-Inhouse-Netzen begünstigt werden.

Beschleunigt werden kann der Netzausbau auch durch Partnerschaften und Kooperationen. Dabei bleibt der eigenwirtschaftliche Ausbau der Treiber bei der Errichtung neuer Glasfasernetze. Die Zusammenarbeit mit regionalen Akteuren, Stadtwerken und lokalen Netzbetreibern sowie der ergänzend geförderte Ausbau ermöglichen perspektivisch eine flächendeckende Versorgung. Mit rund 40 Partnerschaften hat die Telekom im Marktvergleich die höchste Anzahl an Kooperationen geschlossen.

Positives Gesamtbild

Zusammenfassend zeichnet die Studie damit ein positives Bild des Glasfasermarktes in Deutschland: Die Ausbaudynamik ist hoch, der Wettbewerb sorgt für eine Angebotsvielfalt und Effizienz. Die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen wird deutlich zunehmen. Herausforderungen für TK-Unternehmen bestehen nun insbesondere darin, die Ausbaukosten möglichst zu senken und einen einfacheren Zugang in die Häuser zu bekommen. An diesem Punkt können kooperative Modelle, aber auch unterstützende Regulierung zu Erfolgsfaktoren werden. Oft erweist sich beispielsweise die Kommunikation mit Eigentümern und Wohnungsbaugesellschaften als komplex. Neue Regelungen und die Mitwirkung von Kommunen könnten daher dazu beitragen, ausbauende Unternehmen in der Ansprache der Haushalte und Unternehmen zu unterstützen. Der Glasfaserausbau bleibt folglich in Fahrt, wenn sich immer mehr Türen zu Wohnungen und Häusern für die neue Technologie öffnen. Dann kann auch dort das Licht angehen.

Die Studie zum Download (pdf, 3,2 MB)

Dachterrasse und Kuppel des Reichstags in Berlin.

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