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Markus Jodl

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Störungsbehebung im Berchtesgadener Land - Jagd auf den Fehler

Das Schneechaos hat das Telekommunikations-Netz bei Berchtesgaden gestört. Doch wo genau? Die Techniker gehen auf Fehlerjad im Schnee.

Eine Baugrube mit Kabeln darin

Freigelegte Kabel im Berchtesgadener Land

Alarmstufe Rot im Berchtesgadener Land! Oder besser gesagt, Alarmstufe Weiß! Die Schneemassen der vergangenen Wochen haben in der bayerischen Urlaubsregion nicht nur dafür gesorgt, dass zwischenzeitlich der Katastrophenalarm ausgelöst werden musste. Sie haben auch die Mobilfunk-, Telefon- und Internetverbindungen der Telekom auf eine harte Probe gestellt.

Störungen in den Oberleitungen wegen der enormen Schneemassen sowie eingeschneite Verteilerkästen, die von Schneepflügen über den Haufen gefahren wurden - das waren nur zwei der winterlichen Probleme. Wir zeigen an einem konkreten Beispiel, wie die Entstörung im Katastrophengebiet bei solch einer extremen Schneelage abläuft.

Eine Störung im Mobilfunk

Ausgerechnet jetzt! Mitten im schneereichsten Winter seit Menschengedenken ist es im Raum Berchtesgaden zu einem größeren Ausfall im Mobilfunknetz gekommen. "Wir werden jetzt versuchen, die Leitungen so schnell wie möglich wieder instand zu setzen", berichtet Markus Braun, Bauführer Mess-Technik bei der Telekom.

Das Problem: Betroffen ist die Anbindung eines Sendemasts mitten in einem waldigen Berggebiet, der als Knotenpunkt per Richtfunk auch andere Mobilfunksender versorgt - die damit ebenfalls nicht am Netz sind. Besonders unglücklich: Die Hilfsorganisationen in der Region, die gegen die Schneekatastrophe und ihre Folgen kämpfen, können damit nicht per Handy kommunizieren.

Ingenieur in einer Baugrube im Berchtesgadener Land

Ein Ingenieur kümmert sich um das Kabel

Die Fehlersuche

Die gesamte Länge der Kabel, in der es grundsätzlich zu der Störung gekommen sein könnte, beträgt rund sechs Kilometer. Wenn die Telekom tatsächlich diese gesamte Leitungslänge überprüfen müsste, würde das einen enormen Aufwand bedeuten.

"Wir befinden uns mit unserer Störung aber Gottseidank im Hauptkabel, in einem Kabelstück von ungefähr vier Kilometern", schildert Markus Braun - immer noch eine gewaltige Herausforderung. Durch Messungen lässt sich der Schaden aber auf 10, 15 Meter eingrenzen. Und exakt hier öffnet die Telekom am Straßenrand eine Baugrube, um das defekte Kabel zu orten - im Winter kein allzu großes Vergnügen.

"Wenn wir Glück haben, können wir mit bloßem Auge eine mechanische Beschädigung des Mantels feststellen", so Markus Braun. "Wenn wir nichts sehen, werden wir das Graben einstellen und genauer ins Kabel reinschauen. Dann können wir die betroffene Ader messen und sehen, in welche Richtung der Fehler fällt."

Die Detailsuche

Zunächst findet das Team von Telekom-Experte Braun keine offensichtliche Beschädigung an der Leitung - die Fehlersuche muss weitergehen. Von einem nahegelegenen Schaltschrank der Telekom aus, hilft ein Messsignal, die defekte Stelle genauer zu orten. Dafür muss die Telekom den völlig eingeschneiten Kasten aber erst einmal mit schwerem Gerät freiräumen - und hoffen, dass er nicht beschädigt ist.

Ein Schaltschrank der Telekom im Schnee und mit offenen Türen

Ein MFG im Schnee - von hier aus misst der Techniker die Leitung durch

"Die Schneelast ist weniger das Problem bei unseren Kabelverzweigern. Das größere Problem sind Räumfahrzeuge, die die Kästen durch die große Schneemenge nicht mehr sehen und dann über den Haufen fahren, oder mit der Fräse beschädigen", weiß Markus Braun aus leidvoller Erfahrung. Der jetzt betroffene Schaltschrank hat den Winter - bisher - aber gut überstanden. Von hier aus schickt Bauführer Braun das Messsignal in die Leitung.

Der Fehler ist gefunden

Durch das Messsignal lässt sich der Fehler schließlich finden. Fünf bis zehn Meter unterhalb der ursprünglichen Baugrube "ist eine mechanische Beschädigung festzustellen. Offenbar wurde das Kabel im Rahmen des Breitbandausbaus beschädigt", meldet Telekom-Mann Braun. Mit dem Auffinden der beschädigten Stelle ist der schwierigste Teil der winterlichen Entstörung erledigt. Innerhalb eines Tages liefert die Telekom ein Ersatzkabel an, das von zwei Monteuren an der betroffenen Stelle eingefügt wird. Experten sprechen von "Einspleißen".

Für Markus Braun ist der Einsatz damit noch nicht beendet. Er muss noch einen offiziellen Auftrag erstellen, den Schaden und die Reparatur exakt dokumentieren - und dann überprüfen, ob die Versorgung wieder störungsfrei funktioniert. Der extreme Winter wird die Telekom aber noch längere Zeit beschäftigen. Oberirdische Leitungen müssen repariert werden. Und wenn - endlich - der ersehnte Frühling kommt, lässt sich erst absehen, welche Schäden die gewaltigen Mengen an Schmelzwasser angerichtet haben.

Mehr Details im Video:

BI_20190124_Verteiler-Schnee-freilegen

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Stefanie Halle

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