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Markus Jodl

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Simbach am Inn: Wiederaufbau des Telekom-Netzes nach der Flut

KVZ-Reinigung in Simbach am Inn

 

Eine Woche nach dem schweren Hochwasser im bayerischen Simbach am Inn bleibt die Lage vor Ort angespannt. Bis jeder Hausanschluss wieder funktioniert, wird es aber noch dauern. Ein aktueller Bericht aus dem Katastrophen-Gebiet. 

Teamleiter Manfred Krückl hat mit Hochwasser Erfahrung, auch bei beiden Hochwassern in Deggendorf und Passau war er mit vor Ort: "Das Besondere in Simbach ist, dass hier teilweise ganze Straßenzüge fortgespült wurden. Dadurch werden unsere Kabel freigelegt und beschädigt."

Kartenansicht

In der Betriebsstelle Simbach am Inn hat er in einem leeren Besprechungsraum sein provisorisches Lagezentrum aufgebaut. Sprich: Er hat seinen Laptop aufgeklappt und ein paar Pläne, Listen und Fotos an die Wand gepinnt. Das muss reichen. Sein Handy steht nur selten still.

Heute sind die Kollegen vom Service da. Es wird die Möglichkeit diskutiert, ob ab nächsten Montag erste Kunden wieder ans Netz gehen können. Wenn alle Kabelverzweiger wieder stehen und am Netz sind, wäre Krückls Arbeit hier erledigt und er könnte in sein Büro in Passau zurückkehren. "Das wird aber wohl noch ein bisschen dauern. Erst muss die Arbeit hier erledigt sein", sagt er. Dann klingelt das Telefon.

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Flut-Chronologie Simbach am Inn aus Telekom-Sicht

Die Niederlassung Süd hat zu der Hochwasser-Katastrophe einen eigenen Newsletter herausgegeben, um die Kollegen auf dem neusten Stand zu halten. Ein paar Auszüge belegen die Größe des Schadens und die Dynamik der Wiederinstandssetzungsarbeiten.

-2. Juni: Nach ersten Einschätzungen sind hier mehrere Glasfaserferkabel, ein Glasfaserkabel zur Versorgung der Mobilfunk BTS Simbach sowie ein Kupferkabel, gestört. Verursacht durch die Ausspülungen im Bereich der Bundesstraße 12 in Simbach. Nach derzeitigem Stand sind mehr als zehn MFG noch ohne Strom, inwieweit die Technik gestört ist, kann erst nach Zugang festgestellt werden. ... Der Zugang zu den Störungsobjekten ist momentan noch nicht möglich. Ein Krisenstab wurde eingerichtet.

-3. Juni: Ein großer Teil der priorisierten Störungen konnte schon behoben werden. Die gestörten Glasfaserkabel wurden gestern provisorisch noch bis in die Nacht hinein durchgespleißt. Der Mobilfunk ist komplett wieder hergestellt, somit ist die Mobilfunkkommunikation uneingeschränkt vor Ort wieder möglich. ... In Klärung ist wie viel Kabelverzweiger (KVz) wir genau im Hauptüberflutungsbereich verloren haben. ... Vielen Dank schon jetzt an alle Kollegen für die Unterstützung und die unkomplizierte, tolle Zusammenarbeit.

-6. Juni: Die Arbeiten vor Ort laufen nach wie vor auf Hochtouren.Alle gestörten Outdoor-DSLAM vom Freitag sind über das Wochenende wieder ans Netz gegangen. ... Für die gezielte schnelle Entstörung der Hauptkabel, Verzweigungskabel und Anschlusspunkte (APL) werden diese derzeit mit den Straßenlisten abgeglichen. ... Da wir von der Niederlassung PTI 12 die umfangreichen Arbeiten nicht alleine stemmen können, werden wir sukzessive von Kollegen etwa aus Köln und Bielefeld und auch von unseren Service-Kollegen unterstützt. ... Für die notwendigen Tiefbauarbeiten vor Ort stehen uns schon einige Tiefbaufirmen zur Verfügung. ... Die notwendige Reinigung der noch vorhandenen KVzen ist in vollem Gange. Nach der Reinigung erfolgt die Messung und ggf. die notwendige Instandsetzung der Endverschlüsse und APL sowie die gestörten Teilnehmer-Anschluss-Einheiten (TAE) in den Häusern.

-7. Juni: Heute konnten von den neun total zerstörten KVZ drei wieder neu gestellt werden. Davon wurden zwei bereits wieder angespleißt. ...Parallel dazu erfolgt die Messung und Entstörung der Hauptkabel und Verzweigungskabel. Bei Fehlerfreiheit wird die Netzeinbindung heute noch erfolgen. ... Die Reinigungen der verschmutzen KVZen durch unsere Kollegen von DRM wurden heute abgeschlossen.

-8. Juni: Nach einer weiteren Analyse der Schäden sind die zu überprüfenden APL von rund 850 auf 3000 gestiegen! Zusätzlich müssen noch rund zwei Dutzend Hauptkabel und über hundert Verzweigungskabel gemessen und geprüft werden. ... Auch wenn es noch sehr viel zu tun gibt, der Herstellung des Normalzustandes sind wir wieder näher gerückt.

-9. Juni: Augenblicklich sind die Wetteraussichten für Simbach am Inn leider nicht so glücklich, da weitere Unwetter vorausgesagt werden. Wir hoffen jedoch für die Simbacher das diesmal der Kelch vorüberzieht. ... In Simbach ging währenddessen die weitere Einmessung und Entstörung der Hauptkabel und Verzweigungskabel weiter. Bei fünf Hauptkabeln konnten die Fehler komplett eingegrenzt und soweit vorbereitet werden, damit diese morgen gespleißt und wieder ans Netz gehen können. ... Bei der Katastrophe in Simbach wurden auch vier Brücken sehr stark beschädigt und somit auch die Trassenführung einiger Kabel von uns. ... Für die Hochwasseropfer, deren Anschluss in nächster Zeit nicht mehr herstellbar ist, wurden vom Service 50 LTE Speedboxen besorgt um sie an diese Kunden zu verteilen. Die dazugehörige SIM Karte wird für 7 Tage kostenlos zur Verfügung gestellt.Derzeit ist noch in Klärung, ob auch Handys bereitgestellt werden. Diese schnelle Hilfe für die Kunden durch unseren Service finden wir super. [Anm.: Der Verfasser dieser Zeilen ebenfalls.]

Soweit der Stand heute (10. Juni). Leider ist das Gewitter gestern nicht an Simbach vorbei gezogen. Der Bayerischer Rundfunk berichtet, dass wieder Keller vollliefen, die B388 kurzfristig gesperrt werden musste und einige Menschen wegen einem befürchteten Murenabgangs ihre Häuser verlassen mussten ("Bundeswehr sichert Hang in Simbach am Inn").

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