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Lena Raschke

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Spitzen-Lösung: Die oberirdische Glasfaser

Wer an Glasfaser-Ausbau denkt, denkt zunächst an Bagger, Gräben und Speedpipes. Aber das muss nicht so sein. Den Ort Feldberg in Baden-Württemberg haben wir oberirdisch mit Glasfaser angebunden.

weinberg

Mit oberirdischer Verlegung muss die idyllische Weinberglage nicht durch Tiefbaumaßnahmen gestört werden.

Alles Gute kommt von oben! Für das Glasfaser-Internet der Deutschen Telekom gilt diese Lebensweisheit in aller Regel nicht. Denn den Großteil ihrer Leitungen vergräbt die Telekom nach wie vor unterirdisch, im klassischen Tiefbau. Bevor hier alles Gute, also das schnelle Netz, von unten kommt, muss gebuddelt werden. Also: Straße auf, Leitung rein, Straße zu – mit allen oft lästigen Nebenwirkungen für die Bevölkerung. 

Doch es geht auch anders, mit Hochbau statt Tiefbau. Denn einen Teil ihrer Glasfaserleitungen verlegt die Telekom mittlerweile oberirdisch, und zwar über Masten, die meist ohnehin schon stehen. Das spart enorm viel Kosten und Zeit.

Alles andere als eine Notlösung

Eine oberirdische Glasfaseranbindung eignet sich ideal, um Versorgungslücken zu schließen, Wartezeiten zu verkürzen und wirtschaftlich eigentlich unrentable Projekte doch noch realisieren zu können. So war das beispielsweise in Müllheim-Feldberg im Hochschwarzwald, zwischen Freiburg und Basel. Für Einwohner und Touristen ist das prächtige Weinbaugebiet eine Idylle. Netzplaner der Telekom fühlen sich dagegen eher zum Frust-Trinken verleitet – weil die Hügel und Täler den Leitungsbau enorm aufwändig und teuer machen. 

Deshalb haben sich Kommune und Telekom darauf geeinigt, die Glasfaseranbindung oberirdisch zu verlegen. Nun ist die Leitung fertig. Und die Anwohner und ihre Gäste können bis zu 250mal schneller ins Internet als zuvor.

Das sind die Vorteile

Manuel Schultis von der Telekom-Technik kennt die Qualitäten der Leitung auf dem Mast: „Die oberirdische Bauweise hat zwei Vorteile. Zum einen ist sie natürlich kostengünstiger, weil ich keinen Tiefbau habe. Und zum anderen sind wir wesentlich schneller unterwegs. Bei den Kosten sprechen wir hier von einer Ersparnis vom Zehnfachen gegenüber einem Regel-Tiefbau.“ 

Manuel Schultis, Telekom-Techniker

Manuel Schultis kennt die Vorteile der oberirdischen Glasfaserverlegung.

Und beim Bau der 600 Meter langen Leitung hoch in die Weinberge sparte sich die Telekom rund drei Wochen Buddeln. Statt zu graben, wird die Glasfaserleitung nun über die Holzmasten geführt, von denen die Telekom bundesweit ohnehin rund drei Millionen Stück mit einer Leitungslänge von über 100.000 Kilometern im Einsatz hat. Und nur wer in Müllheim-Feldberg genau hinschaut, der sieht, dass plötzlich zwei Leitungen über die Masten führen – neben dem gewohnten Kupferkabel nun auch die neue Glasfaserverbindung.

Vom Neandertal in die digitale Zukunft

Warum die unterirdische Verlegung hier im Hochschwarzwald wirtschaftlich nicht tragfähig gewesen wäre, kann Christopher Beußel erklären, Regionalmanager der Telekom: „Die Topographie hier in Müllheim-Feldberg, man muss sich nur umschauen. Wir sind hier weit und breit im digitalen Neandertal gewesen. Umgeben von Weinbergen, mitten im Wald, keine Stadt in der Nähe – und vor allem keine Glasfaser in der Nähe.“ 

Die Strecke, um das Highspeed-Netz im Tiefbau hierher zu bringen, wäre enorm lang und teuer gewesen. Deshalb haben sich Bürger und Gemeinde geschlossen für die oberirdische Lösung entschieden, so Christopher Beußel: „In Diskussionen mit der Verwaltung und dem Ortschaftsrat war ganz klar: Wenn wir Müllheim-Feldberg nicht mit einer oberirdischen Linie aus Glas erschließen, wäre der Ausbau für uns als Telekom nicht wirtschaftlich gewesen. So haben wir alle an einem Strang gezogen und nach einer Alternative gesucht. Und da war die oberirdische Linie ideal.“

Multifunktionsgehäuse im Weinberg

Bereits vorhandene Masten können für die Glasfaseranbindung genutzt werden.

Einfach, praktisch und zuverlässig

Wie das „Mast have“ im Hochschwarzwald funktioniert, erklärt Techniker Schultis ganz einfach: „Hier oben war schon ein Kupferhauptkabel vorhanden. Und da haben wir einfach an den Mast noch das Glasfaserkabel dazu gehangen. Von hier aus gehen wir wieder übers Kupferkabel zu den einzelnen Häusern.“ Diese Lösung ist in Sachen Umweltschutz unproblematisch und absolut zuverlässig, so Manuel Schultis: „Eine Glasfaserleitung ist eigentlich gegen äußere Einflüsse gar nicht empfindlich, auch die oberirdische nicht.“

Bei Beschädigungen durch Sturm oder Holzfällarbeiten „ist meistens nicht mehr zu tun, als die Leitung wieder nach oben zu hängen“. Zum Schutz gegen umgestürzte Bäume haben sich die Telekom-Techniker außerdem einen Trick einfallen lassen: An den Masten wird die Leitung in Schlaufen geführt. Durch diese Pufferstrecke hat sie genug Spiel, wenn ein Baum darauf fällt, und reißt nicht gleich ab. Und weil Glasfaser nicht aus Metall besteht, ist sie unempfindlich gegen Blitzeinschlag.

250mal schneller als bisher

Vom Verteiler, dem Multifunktionsgehäuse (MFG) in den Weinbergen, das jetzt per Glasfaser angebunden ist, führen die Leitungen dann aber wieder mit klassischen Kupferkabeln zu den Kunden vor Ort. Dass Kupferleitungen langsam sind – diese alte Regel gilt dank moderner Super-Vectoring-Technik aber längst nicht mehr. Christopher Beußel verrät, wie schnell die Telekom-Kunden jetzt ins Internet können: „Mit bis zu 250 Megabit. Und wir kamen von einer Geschwindigkeit, wenn es hochkam, von einem Megabit.“ 

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Auch für Ortsvorsteher Hans Adam-Eglin war klar: es wird Zeit für die digitale Anbindung.

Kein Wunder, dass auch der ehemalige Ortsvorsteher Hans Adam-Eglin hochzufrieden mit der gemeinsam gefundenen Lösung ist. Er hatte, ohne zeitgemäße Internetanbindung, längst große Probleme, die Grundstücke im Neubaugebiet an meist junge Zugezogene zu verkaufen: „Ohne Netz ging es nicht mehr.“ Kurz vor Weihnachten kam dann die frohe Kunde von der Telekom: „Ich glaube, es war sogar zu Nikolaus. Da haben wir die Nachricht bekommen, dass wir die Leitung kriegen. Und das war für uns ein richtiges Weihnachtsgeschenk.“

Das haben das Christkind und das neue, schnelle Internet in Müllheim-Feldberg gemeinsam: Vom Himmel hoch, da kommt es her.

Die ganze Story gibt es im Video zu sehen:

glasfaserverlegung video thumbnail
Lena Raschke

Lena Raschke

Pressesprecherin und Telekom Bloggerin

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Hubertus Kischkewitz

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