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Sandra Rohrbach

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Mobilfunk-Modernisierung: High-Tech auf dem flachen Land

Wer an einem Mobilfunkmast nach oben schaut, der erspäht Antennen und Kästen allesamt verbunden mit jeder Menge Kabel. Das sieht auf den ersten Blick überall gleich aus. Aber das täuscht: Denn die Deutsche Telekom modernisiert tagtäglich ihre Standorte und stattet sie mit der neuesten Technik aus. Das passiert überall in Deutschland, in den Städten ebenso wie im ländlichen Raum. Denn Geräte, die heute noch modern sind, sind morgen schon alt. Wir haben bei der Modernisierung eines Standortes in Mecklenburg-Vorpommern zugeschaut.

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In luftigen 50 Metern Höhe modernisiert die Telekom einen Mobilfunkmast.

Alte Technik runter, neue Technik rauf

In Neustadt-Glewe im Landkreis Ludwigslust-Parchim, zwischen Hamburg und Berlin, sind Techniker der Telekom damit beschäftigt, den Mobilfunkmast am Rande eines Waldgebietes komplett zu modernisieren. Ein Hubsteiger hilft dabei, in luftigen rund 50 Metern Höhe alte Hardware abzubauen und die neueste Geräte-Generation zu installieren. Uwe Pobel vom Field Service der Telekom-Technik erklärt, was hier passiert: „Wir tauschen alle Antennen aus und modernisieren alles, was an diesem Standort aufgebaut war.“ Das Update fällt so umfassend aus, dass hier in Mecklenburg-Vorpommern nur der Mast der Anlage unangetastet bleibt.

Das können die neuen Antennen

Techniker Pobel hebt eine etwas bemooste Antenne vom Boden auf und nimmt Abschied: „Wir sehen hier, was uns über Jahrzehnte gute Dienste erwiesen hat.“ Daneben liegt schon der Nachfolger: ein bisschen fülliger, aber sie kann halt auch mehr. Uwe Pobel erklärt das so: „Das sind moderne Hexaband-Antennen für niedrige und mittlere Frequenzen. Und wir sehen daneben die aktiven Antennen im Highband-Bereich für 3.600 MHz.“ Damit funkt der Standort mit allen Frequenzen, die in der Umgebung benötigt werden – von klassischem LTE mit 800 MHz für die Abdeckung größerer Flächen bis zu superschnellem 5G mit 3.600 MHz für die Versorgung des Industriegebietes, das direkt neben der Mobilfunkanlage liegt. Dabei sind künftig auch andere Konfigurationen wie beispielsweise 5G mit 1.800 MHz machbar. „Mit der kompletten Modernisierung“, so Uwe Pobel, „stehen uns alle Möglichkeiten offen.“

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Uwe Pobel, Field Service der Telekom-Technik.

Platz sparen auf dem Mobilfunkmast

Man möchte meinen, dass auf einem über 50 Meter hohen Mobilfunkmast so viel Platz zur Verfügung steht, dass es keine Rolle spielt, ob die Antennen und die dazugehörigen Gerätschaften etwas größer oder kleiner ausfallen. Der Trend ist allerdings ganz klar: immer mehr Technik in immer kleineren Gehäusen. So kommen in Neustadt-Glewe neue Ultra-Breitband-Funkmodule zum Einsatz, von denen gut drei Stück in die Gehäusegröße passen, in der bisher nur Platz für ein Modul war. „Wir sparen Belegungsfläche, wir reduzieren die Windlast und wir haben für unsere Kunden den Vorteil, dass wir hier MIMO anbieten können“, sagt Pobel Das Kürzel steht für „Multiple Input Multiple Output“, also für mehrere Sende- und Empfangsantennen, die in einer einzigen Antenne zusammengefasst sind. Das sorgt in der Praxis bei 4x4 MIMO für rund 60 Prozent mehr Mobilfunk-Tempo. Und obendrein ist neue, kompaktere Technik störungsfreier und energiesparender

Das passiert oben auf dem Mast

Schwindelfrei zu sein – das steht in der Jobbeschreibung von Telekom-Techniker Eric Baumgarten. Denn seine Arbeit spielt sich häufig in gut 50 Metern Höhe ab. Er erklärt auf dem windumtosten Hubsteiger, welche Arbeiten seine Kollegen gerade erledigen: „Momentan sehen wir, wie die Halterungen für die Remote Radio Units angebaut werden, die sogenannten RRU. Sie erzeugen die Funkfrequenz, die auf die Antennen geleitet und dann in die Umgebung gesendet wird.“ Die Antennen und die dazugehörige Technik müssen dabei so montiert werden, dass sie künftig bei der Wartung oder Entstörung auch über die Leiter am Mast zugänglich sind – denn im Ernstfall kann nicht auf das Eintreffens eines Hubsteigers gewartet werden.

High-Tech-Messgeräte für High-Tech-Mobilfunk

Alle Arbeiten oben am Mast werden durch Kontrollen und Messungen exakt überprüft und dokumentiert. „Mit diesem Messgerät wird über die GPS-Koordinaten die genaue Position bestimmt und dann die Hauptstrahlrichtung der Antenne eingestellt“, sagt Baumgarten. Generell sind bei der Telekom die Antennen sektorisiert. Das bedeutet: Sie decken mit drei Sektoren von jeweils 120 Grad insgesamt 360 Grad und damit die komplette Umgebung ab. Diese Senderichtungen müssen exakt eingerichtet werden. Denn um High Tech aufzubauen, muss man High-Tech-Messgeräte benutzen.“, so Baumgarten.

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Mit diesem Messgerät wird die genaue Position bestimmt und die Hauptstrahlrichtung der Antenne eingestellt.

LTE und 5G auf dem Land: Mehr als Wald und Landschaft

So idyllisch der Standort am Waldrand von Neustadt-Glewe wirkt, so vielfältig sind die Aufgaben, die die Mobilfunkanlage der Telekom dort zu erfüllen hat: „Wir haben nicht nur Wald und Landschaft. Wir haben das Gewerbegebiet, wir haben die Stadt Neustadt-Glewe. Und wir haben die Bundesautobahn zwischen Berlin und Hamburg. Sie wird von hier aus nach unserer Modernisierung mit 5G auf 700 MHz versorgt. Damit haben wir die Möglichkeit, große Flächen zu versorgen und große Entfernungen zu überbrücken“, so Telekom Techniker Uwe Pobel. Für die Menschen vor Ort bedeutet die Modernisierung, dass sie künftig doppelt so schnell im mobilen Netz surfen können, mit maximal 300 Megabit pro Sekunde statt der bisherigen 150 Megabit. Bei diesem Tempo könnte es sogar Telekom-Kletterer Eric Baumgarten schwindlig werden – aber natürlich nur beinahe.

Mehr zum Thema gibt's in diesem Video:

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Graph der zeigt, wie sich das genutzte Datenvolumen im Mobilfunk seit 2015 vervielfacht hat.

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Michael Schwarz

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Wie sieht der Mobilfunk der Zukunft aus? Diese Frage begegnet uns bei der Telekom täglich. Für unsere Dienste ist es daher unerlässlich den Ausblick zu wagen.

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