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Markus Jodl

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Eine Reise zu den unterschiedlichen Mobilfunk-Masten

Mobilfunk-Antennen brauchen einen Mast, auf dem sie angebracht sein können. Höhe und Material variieren dabei. Wir erklären fünf Masten an der A8.

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Betonmast bei Brunnthal an der A8

Manche sind höher, manche kaum zu sehen, to tief ducken sie sich hinter den Bäumen. Einige sind aus dichtem Beton, andere aus einem Gitter aus Stahl. Mobilfunkmaste kommen in unterschiedlichen Formen.

Aber warum sind nicht einfach alle Mobilfunk-Maste gleich? Wie wird entscheiden, wann was gebaut wird? Wir beantworten diese Fragen und versprechen: Diese Infos sind ein Mast-Have!

Unterwegs mit "Mr. Mast"

Niemand kennt sich besser mit den verschiedenen Mobilfunkmasten der Telekom aus als Benedikt "Ben" Albers, Pressesprecher der Deutsche Funkturm GmbH. Er ist quasi "Mr. Mast". Und er verrät, was die Aufgaben seines Unternehmens sind: "Bei der Deutschen Funkturm - oder kurz DFMG - bauen und betreiben wir die Infrastruktur für verschiedene Funknetze: Mobilfunk, aber zum Beispiel auch für Rundfunkdienste. Zu unserem Portfolio gehören die großen Fernsehtürme, vom Berliner Fernsehturm angefangen, über Maststandorte und Dachstandorte bis hin zu kleinen Standorten für Small Cells."

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Benedikt Albers, Pressesprecher Deutsche Funkturm

Die Deutsche Funkturm als Teil des Telekom-Konzerns baut zwar in erster Linie das Mobilfunknetz für die Deutsche Telekom, vermarktet ihre Standorte aber auch an andere Unternehmen. An gut 50 Prozent der Mobilfunkmasten der DFMG hängen deshalb nicht nur Antennen und Sendeanlagen der Telekom, sondern auch von Wettbewerbern wie Vodafone oder Telefónica O2.

"Dieses Standort-Sharing", so Ben Albers, "ist deshalb so wichtig, weil es ein gutes Instrument ist, um schneller und kostengünstiger auszubauen - vor allem entlang der Verkehrswege oder in ländlichen Gegenden". Apropos Verkehrswege: An der A8 zwischen München und Rosenheim finden sich die verschiedensten Maststandorte der Deutschen Telekom, die dafür sorgen, dass es auf der Autobahn zu keinem Datenstau kommt. Hier verrät Albers, welche diversen Varianten es gibt.

Brunnthal 11 - der Schleuderbeton-Klassiker

40 Meter hoch ist dieser Betonmast, von dessen so genannter "Antennen-Bühne" aus die Telekom, Vodafone und O2 funken. "Hier sehen wir einen ganz typischen Mast mit einer sehr üblichen Höhe. Wir haben Masttypen, die von 10 bis 60 Metern Höhe gehen. Und die meisten Masten sind 30 bis 40 Meter hoch", erklärt Ben Albers.

Ungefähr die Hälfte der Telekom-Mobilfunkmasten entsteht in Schleuderbeton-Bauweise, die andere Hälfte sind Stahlgitter-Konstruktionen. Schleuderbeton ist eine über 100 Jahre alte Technik aus Deutschland, bei der der Beton in zylindrischen Hohlformen geschleudert wird, um ihn damit zu verdichten.

Für die Mobilfunkversorgung und die Kunden der Telekom ist es egal, aus welchem Material ein Mast besteht. Keine Variante funkt besser oder schneller als die andere, weiß Experte Albers: "Für das Versorgungsziel ist es unerheblich, ob es Schleuderbeton oder Stahlgitter ist." Und was er auch noch weiß: Am Fuß des Brunnthal-11-Mastes befindet sich in großen grauen Kästen die Sendetechnik.

Oben am Mast ist aber ebenfalls Platz, um in luftiger Höhe Sendetechnik zu verbauen. Denn das ermöglicht kürzere Leitungen zwischen Antennen und Sendetechnik - und verhindert, dass die Signale in allzu langen Kabeln gedämpft werden.

Sauerlach 2 - der Schleuderbeton-Riese

Mit 67 Metern ist dieser Mast, von dem aus Telekom, Vodafone, O2 und der Behördendienst BOS funken, ungewöhnlich hoch. Ben Albers kann erklären, wie es zu diesem Lulatsch kam: "Das liegt daran, dass er gar kein klassischer Mobilfunkmast ist. Dieser Mast ist schon 1994 erbaut worden, er war damals als Richtfunkstandort geplant. Mobilfunk kam erst später dazu."

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Schleuderbeton-Mast Sauerlach 2

Richtfunk braucht meist eine noch größere Höhe als Mobilfunkstandorte, weil die Signale hier eine noch längere Strecke zurücklegen. Das können bis zu 100 Kilometer oder in Ausnahmefällen noch mehr sein.

Aber wie werden die Mobilfunkmasten der Telekom eigentlich aufgebaut? Wie wachsen die Spargel aus der Erde? Sie werden nicht gestochen, weiß Experte Albers, sondern aus Einzelteilen zusammengesetzt: "Die Masten, die wir heute bauen, errichten wir mit Modulen in Fünf-Meter-Schritten." So lässt sich in den klassischen Höhen zwischen 10 und 60 Metern praktisch jedes gewünschte Maß realisieren.

Bad Feilnbach BAB 61 - der Stahlgitter-Klassiker

Auch dieser Mast ist "klassische" 40 Meter hoch, aber nicht aus Schleuderbeton, sondern aus Stahlgitter errichtet. Wenn beide Bauweisen am Ende die gleichen Ergebnisse liefern, warum gibt es dann eigentlich beide Lösungen? Experte Albers kennt die Antwort: "Die größten Unterschiede gibt es bei der Zulieferung. Schleuderbeton ist deutlich schwerer und massiver, und wird in größeren Teilen angeliefert. Das heißt, man braucht Schwertransporte, die nicht überall hinkommen, einfach wegen des Untergrunds, oder weil es sehr kurvig ist. Da ist man mit einem Stahlgittermast flexibler." Sprich: Mitten im Wald, erreichbar nur über einen Forstweg, ist der Stahlgittermast in aller Regel die praktikablere Lösung.

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Stahlgittermast Bad Feilnbach

Wenn das Fundament steht, und wenn die Einzelteile erst einmal vor Ort sind, dann ist der eigentliche Hochbau bei beiden Bauweisen innerhalb weniger Tage erledigt. Bis es soweit ist, vergeht aber viel Zeit, wie Ben Albers weiß: "Bis wir anfangen können, einen Mast zu bauen, haben wir hinter den Kulissen schon sehr viel Arbeit investiert."

Standortsuche, Anmietung, Baugenehmigung, gegebenenfalls Abstimmung mit Denkmalschutz und Naturschutz, Genehmigung der Bundesnetzagentur - "das kann sich in Einzelfällen über viele Monate hinziehen." Die eigentliche Bauzeit, vom leeren Grundstück angefangen, beträgt in aller Regel ungefähr ein Vierteljahr.

Rohrdorf 66 - der Stahlrohr-Zwerg

Fast schon niedliche zehn Meter hoch und nur mit zwei Antennen ausgestattet - das ist einer der kleinen, aber feinen "Mobilfunkmästchen" der Telekom. Aber er muss gar nicht größer sein, denn er ergänzt nur die beiden umliegenden Standorte zur Datenversorgung der Autobahn A8. "Wir sehen hier einen eher exotischen Standort", erklärt Ben Albers. "Das ist ein Stahlrohr-Mast. Und Stahlrohr-Masten eignen sich nur für geringe Höhen." Viel höher als die hier vorhandenen zehn Meter lässt sich so eine Stahlrohr-Konstruktion kaum bauen. Denn sie schwingt deutlich stärker als andere Bauarten.

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Stahlrohrmast bei Rohrdorf

- Cool on the Hill

Nur zehn Meter hoch - aber die Antennen von Telekom, Vodafone und O2 hängen auf 30 Metern Höhe, also im üblichen Bereich für solche Mobilfunkmasten. Dieses rechnerische Wunder schafft der oberbayerische Stahlrohrmast, weil er auf einer Anhöhe oberhalb der Autobahn thront. Praktisch, denn so sparen sich die Betreiber gut 20 Meter Bauhöhe. "Hier sieht man ganz schön, dass ein Mast nicht unbedingt groß sein muss, um Großes zu leisten", freut sich Ben Albers über die ebenso simple wie effektive Lösung.

Wie die allermeisten Mobilfunkstandorte, die die Telekom in den letzten Jahren errichtet hat, ist auch der kleine große Mast auf dem Hügel bereits für 5G vorbereitet, wie Experte Albers erklärt: "5G bedeutet eine Herausforderung für unsere Standorte, weil 5G-Technik und 5G-Antennen größer sind als die bisherigen Antennen. Das heißt, es gibt neue Anforderungen, was Statik und Windlast angeht. Darauf sind wir aber vorbereitet. Unsere Standorte sind schon seit Jahren 5G-ready."

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Stahlrohrmast bei Frasdorf (vorne links)

Noch mehr Mobilfunk-Vielfalt

"Es gibt richtige Exoten", weiß Experte Albers. "Wir haben einige Standorte, die wir auf Holzbasis bauen, aufgrund von Naturschutz- oder optischen Auflagen. Es gibt aber auch Masten auf GfK-Basis, also aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Sie kommen auf Gebäuden zum Einsatz, auf denen wir aus blitzschutztechnischen Gründen keinen Stahl verbauen dürfen."

Und übrigens: Damit Mobilfunkversorgung in Deutschland noch dichter wird, können Besitzer von Grundstücken oder von interessanten, hoch gelegenen Gebäuden als potenzielle Dachstandorte ihre Liegenschaften der Deutschen Funkturm zur Miete anbieten. Das kann überaus lukrativ sein, weiß Fachmann Ben Albers: "Wir zahlen einen marktüblichen Mietpreis. Das Besondere ist aber, dass wir in der Regel sehr langfristige Mietverträge abschließen, meistens um die 15 Jahre. Das heißt, man hat hier Einnahmen, mit denen man zukunftssicher planen kann."

Die Fahrt zu den Mobilfunk-Masten an der A8 als Video

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Georg von Wagner

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