Micro-Trenching: Glasfaserkabel noch schneller verlegen
Eine spezielle Fräsmaschine kann in manchen Fällen den Bagger ablösen. Dann reicht es für das Glasfaserkabel, wenn Micro-Trenching schmal in den Asphalt schneidet. Wie das geht, steht hier.
Es soll eben noch schneller gehen. Darum nutzt die Deutsche Telekom für den Netzausbau das Verfahren „Micro-Trenching“, das die Bauzeiten deutlich verkürzt. Im Klartext heißt das: Statt die Straße mühselig mit Baggern aufzugraben, werden beim Micro-Trenching lediglich schmale Schlitze direkt an der gehwegseitigen Bordsteinkante gefräst, um die Mikrorohre beziehungsweise Glasfaserkabel zu verlegen. Daher auch der Name, denn "Trench" heißt auf Deutsch "Graben" oder "Einschnitt" und "Micro" bedeutet "klein".
Eine spezielles Gerät fräst also einen kleinen Graben in den Asphalt. Nach der Rohrverlegung wird die Fuge wieder mit stabilisierendem Beton verschlossen. In das Rohr kann dann die Glasfaser eingeblasen werden - wie das geht, zeigt dieser Beitrag.
Es gibt übrigens mehrere Trenching-Verfahren, nämlich Micro-, Mini- und Macro-Trenching. Die unterscheiden sich jeweils in der Tiefe und Breite der realisierten Frässchlitze sowie in der verwendeten Schneide- beziehungsweise Frästechnik.
Minimaler Graben – maximale Geschwindigkeit
Der Vorteil: Micro-Trenching ist schneller und effizienter als herkömmliche Tiefbauverfahren. „Die ersten 100 Meter kann man bereits innerhalb eines Vormittags durchführen,“ erklärt Dieter Regenthal, Leiter Produktion der Deutschen Telekom. „Damit reduzieren wir die Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger auf ein Minimum.“
Ein sauberes Verfahren und gleichzeitig sicher: Nachdem der Einschnitt direkt an der Bordsteinkante durchgeführt wird, verbindet sich das Füllmaterial mit dem Bordstein und gibt zusätzliche Stabilität.
Also jetzt überall Micro-Trenching anwenden? So einfach ist das leider nicht. Ob Micro-Trenching angewandt werden kann, hängt von den individuellen Gegebenheiten ab. Voraussetzung ist unter anderem, dass noch keine Infrastruktur vorhanden ist.
Die Technik der Deutschen Telekom prüft deshalb vorab, welches die beste Methode ist, um die Bandbreite zum Kunden zu bringen. Darüber hinaus muss die Stadt/Gemeinde dem Verfahren zustimmen. "Wir sind von dem Verfahren überzeugt und hoffen, dass sich viele weitere Städte und Gemeinden von diesem Verfahren überzeugen lassen“, so Dieter Regenthal weiter.
Das Trenching-Verfahren wird in zahlreichen europäischen Ländern seit über zehn Jahren erfolgreich eingesetzt und ist dort von den Tiefbauämtern zugelassen. Auch das sind weitere Vorteile des Micro-Trenchings.