

Magdeburger Dom: Glasfaser fürs Christkind
Wenn es im Magdeburger Dom seit seiner Weihe im Jahr 1363 um die Kommunikation mit ganz oben und mit den Gläubigen ging – dann kamen stets die prächtigen Kirchenglocken zum Einsatz. Heute bilden die neun Tonnen schwere Susanne, die besonders schön klingende Apostolica und die gerade erst renovierte Sonntagsglocke Dominica eines der größten und eindrucksvollsten Barockgeläute Deutschlands. Doch 812 Jahre nach Baubeginn der ältesten deutschen gotischen Kathedrale genügen Susanne und ihre Kolleginnen nicht mehr in jedem Fall, um mit den Schäfchen in Magdeburg Kontakt aufzunehmen. Deshalb hat der Dom jetzt quasi als Weihnachtsgeschenk der Deutschen Telekom einen schnellen Glasfaseranschluss erhalten. Wir verraten, wie er zustande kam, und wofür er eingesetzt wird.
Das Kabel in die Kathedrale
Der Magdeburger Dom hat eine bewegte Geschichte hinter sich, bei der immer wieder Flexibilität gefragt war. Bereits ab 950 herum ließ König Otto I. der Große an gleicher Stelle eine Kathedrale bauen, die 1207 bei einem Großfeuer zerstört wurde. Die Pläne für den heutigen Dom wurden danach immer wieder verändert und erweitert – unter anderem, weil der Legende nach der Schäfer Thomas Koppehele einen Goldschatz fand, mit dem sich eine noch prachtvollere Kirche errichten ließ. Auch moderne Technik ist dem Bauwerk nicht fremd, eine Solaranlage wurde hier bereits 1990 installiert. Aber ans schnelle Internet war der Dom zu Magdeburg noch nie angeschlossen. Dafür musste erst das Jahr 2021 ins Land ziehen.
Der heiße Draht zum lieben Gott – und zu den Menschen
Im Zuge des Glasfaserausbaus in der Magdeburger Innenstadt konnten im November 2021 endlich die Arbeiter anrücken und ein Kabel durch die altehrwürdigen Mauern des Doms nach innen verlegen. Telekom-Projektleiter Jörg Sander erklärte zu Beginn den Ablauf: „Wir werden heute den Dom mit Glasfaser erschließen. Dazu stellen wir den Graben her und machen die Einführung in das Gebäude. Dann können wir die Glasfaser einbringen und das Lichtsignal zur Verfügung stellen.“ Von den Arbeiten profitiert nicht nur das Gotteshaus, sondern die gesamte Magdeburger Innenstadt. Fast 13.000 Haushalte und Betriebe bekommen hier von der Telekom schnelles Internet.
Unter den Augen des Denkmalschutzes
Dass bei solch einem historischen Bauwerk nicht einfach die Arbeiter anrücken und ein fingerdickes Loch fürs Glasfaserkabel in die jahrhundertealte Ziegelmauer bohren dürfen, versteht sich von selbst. „Nicht nur für den Dom, sondern für den Bereich der ganzen Innenstadt, haben wir denkmalrechtliche Auflagen bekommen“, verrät Projektleiter Jörg Sander. Eine archäologische Baubegleitung war ebenso Pflicht wie die exakte Abstimmung zum Verlauf der Kabelstrecke im Inneren des Doms, der sich im Eigentum der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt befindet. Schließlich sollen, um Himmels Willen, keine Besucher auf dem Weg zur Beichte oder zur Kommunion über Glasfaser stolpern.
Mehr Tempo für den Dom
Bleibt die Frage: Wofür braucht ein Dom schnelles Internet? Dass die gut 100.000 Touristen, die den Prachtbau alljährlich besuchen, per Kathedralen-WLAN ihre Fotos und Videos schnell auf Instagram und YouTube stellen können, sollte in diesem Fall im Gegensatz zu anderen historischen Bauwerken schließlich kein Thema sein. Küster Uwe Jahn, profan gesagt der Hausmeister oder „Facility Manager“ des Doms, erklärt den Sinn und Zweck des schnellen Internets. Und das hat auch mit Corona zu tun: „Gottseidank brauchen wir für den ganz heißen Draht zum lieben Gott die Glasfaser nicht unbedingt, das ist ja mehr eine Herzenssache. Aber wir haben im letzten Jahr gesehen, dass wir Gottesdienste aufzeichnen und entsprechend verbreiten mussten. Und das geht mit dem heißen Draht natürlich sehr viel schneller.“ Außerdem werden in solch einem Gebäude auch ganz irdische Aufgaben erledigt, so Küster Jahn: „Auch die Verwaltung hat natürlich ein schnelles Kabel durchaus nötig. Und darüber sind wir sehr froh.“
Und mehr Tempo für die Magdeburger
Genau an dem Tag, an dem die Glasfaser in den Dom gelegt wurde, hätte König Otto I. der Große, dessen Sarg hier in der Kirche steht, Geburtstag gefeiert – wenn er nicht vor 1.048 Jahren gestorben wäre. Für ihn kommt das schnelle Internet als Geschenk also deutlich zu spät. Für Bürger, Handel und Gewerbe in der Magdeburger Innenstadt kommt es dagegen gerade recht. Damit auch wirklich alle Interessenten angeschlossen werden können, benötigt die Telekom das Einverständnis der Eigentümerinnen und Eigentümer der Gebäude. „Den Anstoß dafür können auch Mieterinnen und Mieter geben, indem sie sich über verschiedene Kanäle an uns wenden“, erklärt Telekom-Vertriebsleiterin Andrea Nemitz-Jänicke. „Das kann man online über unseren Blog tun, oder man kann die Hotline anrufen. Und wer eher den persönlichen Kontakt mag, kann unseren Telekom-Shop hier in Magdeburg aufsuchen.“ Dass sich die Menschen dank Glasfaser noch besser austauschen können, dass sie noch einfacher miteinander in Kontakt kommen – das hätte bestimmt auch der große Otto I. gut gefunden.
Mehr zum Glasfaserausbau im Magdeburger Dom gibt es im Video zu sehen:

Stuttgart: Telekom-Fährtensucher im Großmarkt
Kundschafter, die vorab die Lage sondieren, gibt es nicht nur im Wilden Westen, sondern auch bei der Deutschen Telekom. Im Großmarkt Stuttgart waren sie jetzt auf Fährtensuche in Sachen Glasfaser. Wir verraten, wie eine sogenannte Auskundung funktioniert – und erklären, wie solch ein riesiger Großmarkt noch besser ans schnelle Internet angebunden wird.