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Lena Raschke

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BNG-Umstellung: Das Netz ist jetzt ein anderes

Einfacher und schneller - die Umstellung auf das Broadband Network Gateway (BNG) revolutioniert die Netzstruktur. Wir sind  beim Abschluss der Umstellung dabei und decken die Hintergründe auf.

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Die letzten Schritte der Umstellung werden am Computer vollzogen.

Abkürzungen von ARD bis ZDF, von BVB bis FCB, kennt in Deutschland jedes kleine Kind. Aber was bedeuten eigentlich die drei Buchstaben "BNG"? Das Internet-Lexikon Wikipedia hat dazu mehrere Ideen. Sie reichen vom Balthasar-Neumann-Gymnasium im unterfränkischen Marktheidenfeld über die Münzexperten der Bayerischen Numismatischen Gesellschaft bis hin zum Bruttonationalglück. Mit diesem Wert, der dort wichtiger ist als das Bruttosozialprodukt, misst das südasiatische Königreich Bhutan das Glück und die Zufriedenheit seiner Einwohner.

Und für Glück und Zufriedenheit, zumindest bei ihren Kunden, sorgt auch das BNG der Deutschen Telekom. Hier steht das Kürzel für "Broadband Network Gateway", für eine neue Netzwerktechnik, deren Einführung nach viereinhalb Jahren nun komplett abgeschlossen ist. Wir verraten, wie die Telekom-Kunden davon profitieren.

Um was geht es beim BNG?

Tim Becker, der Projektverantwortliche bei der Technik der Telekom, erklärt, was BNG überhaupt bedeutet: "BNG steht, einfach gesagt, für unsere Netzstruktur." Alle Kunden der Telekom sind über Knotenpunkte vernetzt und mit dem weltweiten Internet verbunden. Von jedem Kundenanschluss aus wurden die Daten bisher über sehr viele Knoten transportiert und ans Ziel gebracht.

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Die neue Struktur vereinfacht dieses Netz, und verringert die Zahl der benötigten Knoten erheblich. Der Datenverkehr kann damit einfacher, schneller und stabiler fließen, zudem fallen potenzielle Fehlerquellen weg. Dadurch ist das "Broadband Network Gateway" eines der zentralen Elemente für die Umstellung des Telekom-Netzes auf die internetbasierte IP-Technik. Tim Becker erklärt die Bedeutung der Umstellung in der Praxis: "Wir haben es viel einfacher mit der Wartung, und nehmen Komplexität aus dem gesamten Netz."

Was bedeutet das für die Telekom-Kunden?

Die hochkomplexe Umstellung führt für die Kunden der Telekom zu einem ganz einfachen und erfreulichen Ergebnis, weiß der Projektverantwortliche Tim Becker: "Für unsere Kunden bedeutet das, dass wir viel schneller und einfacher höhere Bandbreiten anbieten können. Wir sind schneller in der Buchung. Und das ist letztendlich der große Gewinn daraus."

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Tim Becker, Projektverantwortung Technik Deutsche Telekom

Wenn bei einem Umzug oder bei einem Tarifwechsel Änderungen erforderlich sind, kann die Telekom diesen Wechsel nun viel einfacher und vor allem schneller realisieren. Die Wartezeiten für die Kunden sinken spürbar. Und noch ein angenehmer Nebeneffekt: Weil das Telekom-Netz mit BNG einen Anschluss automatisch erkennt, müssen Kunden am Router keine komplizierten Daten wie Anschlusskennung und Passwort mehr eingeben.

Viele Router von den Speedport-Modellen der Telekom bis zur Fritzbox unterstützen diese Neuerung namens "Easy Login" bereits.

Start und Ende in Torgau

Der erste Netzknoten, den die Telekom im Sommer 2015 umgestellt hat, lag eher zufällig im sächsischen Torgau. Um den Kreis zu schließen, haben sich die Techniker für den Abschluss der BNG-Migration im Herbst 2019 nun aber ganz bewusst einen letzten Netzknotenpunkt ebenfalls in Torgau ausgesucht. So wurde die Umstellung von bundesweit rund 97.400 Netzknoten am Ende zu einer wirklich runden Sache.

Kurz nach zwölf Uhr mittags fiel in der so genannten Migrationsbucht bei der Telekom in München der Startschuss für die Umstellung der letzten gut 200 Anschlüsse: "Bitte umschalten!" Nach 10 bis 20 Minuten war das Migrations-Skript auf den Rechnern erfolgreich durchgelaufen, und die betroffenen Kunden in Sachsen konnten ihre Anschlüsse wieder einwandfrei benutzen.

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Falk Schulz (links), Projektleiter BNG Migration Telekom Deustchland, Marco Leicher (rechts), Leiter Portfoliomanagement Telekom Deutschland

Damit waren dann tatsächlich alle Kunden der Telekom auf die neue BNG-Plattform migriert - für Projektleiter Falk Schulz und seine Kollegen ein Anlass, zu feiern: "Das ist praktisch das Ende eines Marathons. Und wir durften heute an der Ziellinie alle mit dabeistehen, das ist superklasse." Marko Leicher, Leiter des Portfoliomanagements der Telekom, der die Umstellung 2015 gestartet hat, stimmt zu: "Bei diesem Projekt waren so viele beteiligte Einheiten mit am Start. Das war eine Super-Herausforderung und hat viel Spaß gemacht."

Und wie geht es nun weiter?

Projektleiter Falk Schulz erklärt, was nun noch zu tun bleibt: "Das Projekt selber ist abgeschlossen. Was wir damit gemacht haben, ist im Prinzip eine Vorleistung. Die alten Knoten können jetzt abgeschaltet werden. Und das passiert dann im nächsten Jahr." Sein Fazit zum Finale der BNG-Migration: "Es hat ein bisschen was von Houston Control Center."

Der Abschluss der Umstellung war also quasi ein kleiner Klick für die Mitarbeiter in München und Torgau, aber sicherlich ein großer Schritt für die Telekom. Und vor allem hieß es am Ende: Houston, we have no problem!

Und das Bruttonationalglück (BNG) ihrer Kunden in Deutschland hat die Telekom damit hoffentlich auch ein wenig gesteigert.

Noch mehr Infos im Video:

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Lena Raschke

Lena Raschke

Pressesprecherin und Telekom Bloggerin

Kabelkanäle und Verteiler.

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Markus Jodl

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Telekom erklärt, wie eine Vermittlungsstelle funktioniert

Fast jeder nutzt sie täglich, ohne es zu bemerken: Vermittlungsstellen. Oder richtig: Betriebsstellen. Beide Bezeichnungen klingen wenig spektakulär. Doch dahinter verbergen sich zentrale Knotenpunkte der Telekom-Netzinfrastruktur – in denen auch die Umstellung auf die moderne IP-Technik erfolgt.

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