

Berliner Fernsehturm: Unbekannte Seiten eines Wahrzeichens
Über eine Million Besucher zählt der Berliner Fernsehturm jedes Jahr. Torsten Brinkmann, Objektmanager bei der Deutschen Funkturm, gewährt uns Einblicke, die den Fernsehturm-Touristen versagt bleiben. So haben Sie das Berliner Wahrzeichen noch nie gesehen.
Der Legende nach hat Walter Ulbricht, Parteichef der SED und Staatsoberhaupt der DDR, den Standort des Berliner Fernsehturms 1964 persönlich bestimmt. Vor einem Modell der Stadt stehend soll er ausgerufen haben: „Nu, Genossen, da sieht man’s ganz genau: Da gehört er hin.“
Tatsächlich zog sich die Suche nach einem geeigneten Standort zu diesem Zeitpunkt schon länger hin. Der ursprünglich geplante Standort in den Müggelbergen war als Gefahrenquelle für den Flughafen Berlin-Schönefeld 1956 fallen gelassen worden. Wäre der Fernsehturm hier gebaut worden, hätte er mit einer geplanten höhe von 130 Metern und fernab vom Zentrum natürlich niemals die Bedeutung erhalten, die er heute für das Stadtbild von Berlin hat.
Fernsehturm der Superlative
Der Berliner Fernsehturm ist mit 368 Metern das höchste Bauwerk Deutschlands. Mit über einer Million Besuchern gehört er zu den Top Ten der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Land.Bei gutem Wetter genießen die Besucher einen einzigartigen Blick über die Spree-Metropole und wer will, kann sich in dem Drehrestaurant in der Kuppel kulinarisch verwöhnen lassen.
Aber der Berliner Fernsehturm ist nicht als Touristen-Attraktion konzipiert worden, sondern war und ist ein Stück Infrastruktur: Er dient vor allem der Verbreitung von Fernseh- und Radio-Signalen.
Der Turm ist technische Infrastruktur
Die Deutsche Funkturm (DFMG) wurde im Jahr 2002 gegründet und ist eine 100-prozentige Tochter der Deutschen Telekom. Seit dieser Zeit ist der Turm auch im Besitz der Deutschen Funkturm. Der Turm ist ein wichtiger Bestandteil der technischen Infrastruktur der Deutschen Funkturm. Von hier aus erfolgt die Versorgung mit Rundfunk und Fernsehen im Großraum Berlin.
Die Deutsche Funkturm besitzt mehrere Funktürme etwa in Hamburg, Frankfurt und Nürnberg. Aber keiner dieser Fernsehtürme kann sich mit dem am Alexanderplatz messen.
Die Mitarbeiter der DFMG sorgen dafür, dass der Berliner Fernsehturm in Schuss bleibt und dass jederzeit der Zugang zu den technischen Einrichtungen und der Betrieb gewährleistet sind.
Unbekannte Einblicke in das Innenleben
Torsten Brinkmann ist seit 1994 für den Berliner Fernsehturm tätig – seit 2007 als Objektmanager. Er kennt den Turm wie seine Westentasche. Auf einer Tour durch den Turm gewährt er uns Einblicke, die Millionen von Besuchern versagt geblieben sind.
Er zeigt uns unter anderem die Dieselmotoren, die im Fuß des Gebäudes dafür sorgen würden, dass der Fahrstuhl auch bei Stromausfall funktioniert. Wir sehen die Eisrinne. Erfahren, warum im Turm gependelt wird. Und werfen einen Blick in den 118 Meter hohen Schaft des Turms.