Hallo, BER: 5G im Anflug
Der Flughafen Berlin Brandenburg (BER) ist Ende Oktober in Betrieb gegangen. Nun lautet das Motto: „Hallo, BER: 5G im Anflug“ – um Reisende aus aller Welt mit dem besten Mobilfunknetz zu versorgen.
Einige Mobilfunk-Generationen hat der Flughafen dabei bereits hinter sich: Bei Baubeginn des BER 2006 nutzten die meisten Menschen in Deutschland das GSM-Netz. Und Smartphones im heutigen Sinne gab es noch gar nicht. Bereits 2010 startete die Telekom am BER dann ihr LTE-Netz, einer von Deutschlands ersten 4G-Standorten.
Nun begrüßt der BER endlich seine ersten Passagiere – und die nächste Mobilfunk-Generation seiner turbulenten Geschichte. Denn nach 2G, 3G und 4G hebt am Berliner Flughafen in Kürze 5G ab. Noch 2020 soll es losgehen.
Das lange Warten auf die Eröffnung
Wenn sich die Fertigstellung des BER auch um ein Jahrzehnt verzögert hat – am Mobilfunk und an der Telekom lag es nicht. Denn die Telekommunikationstechnik ist vor Ort schon seit über zehn Jahren in Betrieb in den nach wie vor funkelnagelneu anmutenden Technikräumen.
“Seitdem wurden von hier aus die Groß-Baustelle sowie die Parkhäuser und Hotels am Flughafen mit schnellem LTE-Mobilfunk versorgt. Damit die Gerätschaften nicht veralten, wurden sie immer wieder auf den neuesten Stand gebracht“, sagt Telekom Systemtechniker Hartmut Huyhsen. „Momentan steht hier unsere Mobilfunktechnik für GSM, UMTS und LTE. Und jetzt sind wir gerade dabei, nach und nach die Anlagen so umzubauen, dass wir in Kürze 5G anschalten können.“
Herzstück sind zwei MAR – zwei Mobile Access Router, die die einzelnen Mobilfunkkomponenten mit dem Festnetz verbinden. „Wir haben zwei solcher Router-Systeme. Das bedeutet, dass bei Ausfall einer Leitung oder eines ganzen Systems der andere Router die Arbeit übernehmen kann“, so Huyhsen weiter. Das sorgt für maximale Ausfallsicherheit. Die Anlage ist mit einer Bandbreite von zweimal 100 Gigabit an das Glasfasernetz der Telekom angebunden.
Vier Mobilfunkstandorte für den BER
Das Gelände des BER ist 1.470 Hektar groß. Das entspricht rund 2.000 Fußballfeldern. Techniker Huyhsen weiß, wie groß der Aufwand ist, um diese riesige Fläche mit zuverlässigem und schnellem Mobilfunk zu versorgen: „Wir haben hier insgesamt drei große Mobilfunkstandorte. Und mit dem alten Flughafen Schönefeld, der teilweise auch noch die Außenbereiche des BER versorgt, sind es vier.“ Und allein im neuen Terminalbereich sind rund 15 weitere kleine Sende- und Empfangsanlagen installiert.
Der Funkturm an der Feuerwache
Ganz in der Nähe der Flughafen-Feuerwehr steht einer dieser großen Mobilfunk-Sendemasten. Auch dieser Mast ist doppelt angebunden - auch wieder wegen Ausfallsicherheit. Eines der Glasfaserkabel kommt aus Berlin-Lichtenberg, das andere aus Schöneberg. Das ist nicht zuletzt aus Sicherheitsgründen enorm wichtig. Denn an diesem Standort gibt es auch eine Festnetzanbindung, die unter anderem die Deutsche Flugsicherung nutzt. „Die Lebensadern der Telekommunikation am BER sind dünne, gelbe fast unscheinbare Glasfaserleitungen; da gehen etliche Terabyte durch“, sagt Björn Zöllig im Betriebsraum unterhalb des Mobilfunkmasts. Er ist bei der Technik als Teamleiter für Übertragungswege zuständig.
Und so entsteht am Flughafen Berlin Brandenburg nicht nur ein Luft-Drehkreuz, sondern auch ein Daten-Drehkreuz, das Reisende aus aller Welt ins beste und schnellste Netz bringt. Guten Flug!
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