3CA in Berlin: Drei Frequenzen für mehr Tempo beim Mobil-Surfen
Die Mobilfunk-Technik 3CA der Telekom erreicht bei der Internet-Nutzung neue Höchstgeschwindigkeiten. Wie sie funktioniert, steht hier.
Das hat es noch nie gegeben: Gleichzeitig auf drei Mobilfunkfrequenzen surfen und dabei in neue Geschwindigkeitsdimensionen beim mobilen Surfen vordringen. Zum ersten Mal im Wirknetz der Telekom wurde das jetzt gezeigt im Berliner Mauerpark - auf historischem Grund und Boden direkt auf dem ehemaligen Gelände der Berliner Mauer zwischen den Berliner Bezirken Prenzlauer Berg und Wedding.
Zusammen mit dem Systemausrüster Huawei testeten die Experten der Telekom seit Wochen mit der neuen Technik. Die Herausforderung dabei war es die, unterschiedlichen Frequenzen und deren unterschiedliche Ausbreitungscharakteristik "unter einen Hut" zu bekommen.
Denn während die LTE 800-Frequenz vergleichsweise weit reicht, kommen die 1800-MHz und 2600-MHz-Frequenzen längst nicht so weit. Um aber das neue LTE-Feature "3CA" (Three times Carrier Aggregation) zu nutzen, müssen diese Ausbreitungscharakteristika übereinanderliegen. So werden die Vorteile des niedrigen Frequenzbandes, die Ausbreitung in der Fläche und die Durchdringung von Gebäuden, mit den Vorteilen der höheren Frequenzbänder, der höheren Kapazität und Datenübertragungsrate, intelligent miteinander kombiniert.
"Wir haben das jetzt als erster Netzbetreiber in Deutschland im Wirknetz und auf einem handelsüblichen Smartphone demonstriert. Auf das Gerät musste lediglich eine Software gespielt werden. "Hardwareseitig waren keine Veränderungen notwendig", sagt Bruno Jacobfeuerborn, Geschäftsführer Technik bei der Telekom Deutschland.
Theoretisch sind mit 3CA Download-Geschwindigkeiten von bis zu 375 MBit/s möglich. Die Interferenzen zwischen den Funkzellen werden minimiert. So wird das Maximum aus den drei Frequenzbändern herausgeholt. "Frequenzen sind unser höchstes Gut, ihre effiziente Nutzung unser wichtigstes Ziel", sagt Bruno Jacobfeuerborn.
Mit 3CA werden die Vorteile der drei Frequenzblöcke dem Nutzer in einem Endgerät zur Verfügung gestellt. "Ich kombiniere die Vorteile eines niedrigen Frequenzbandes, die Ausbreitung in der Fläche und die Durchdringung von Gebäuden, mit den Vorteilen der höheren Frequenzbänder, der höheren Kapazität und Datenübertragungsrate", erklärt der Technik-Chef.
Wichtiger als der Spitzenwert beim Download ist für die Telekom der etwa 30 Prozent höhere Datendurchsatz, der sich mit 3CA erzielen lässt. Jacobfeuerborn dazu: "Durch die Bündelung der Frequenzblöcke 800, 1800 und 2600 erreichen wir mehr Bandbreite und damit auch mehr Flexibilität für das intelligente Managen von Datenströmen in einer Funkzelle."
Wann 3CA im gesamten Netz ausgerollt wird, steht noch nicht fest. "Vor dem Rollout wird bei uns immer alles auf Herz und Nieren geprüft. Wir testen nicht am Kunden", sagt Technik-Chef Jacobfeuerborn. "Grundsätzlich haben wir aber durch die Frequenzauktion eine ideale Basis für den Einsatz von 3CA in den nächsten Jahren geschaffen, weil wir Frequenzblöcke ersteigert haben, die so gebündelt werden können, das neue Vorteile entstehen."