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Sandra Rohrbach

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Digitalisierung und Diesel: Zur IAA werben Autohersteller für ihre Zukunftsvisionen

​​​​​​​Auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) wird in diesem Jahr lieber über Zukunftsvisionen als über Abgase gesprochen. Das Image der deutschen Autobranche ist durch Dieselkrise, Kartellvorwürfe und Software-Schummeleien schwer beschädigt. Das Vertrauen der Autofahrer wollen die Aussteller gewinnen durch neue Themen wie Digitalisierung, Automatisierung und Elektromobilität. 

IAA 2017: Project One von Daimler

Schneller Streetsurfen mit Project One von Daimler.

Matthias Wissmann, Präsident des Automobilverbands VDA, verweist darauf, dass die diesjährige Autoshow einen Schwerpunkt auf Vernetzung und neue Mobilität legt. Keine andere Automesse der Welt gebe so viel Orientierung in Bezug auf Digitalisierung wie die IAA. Autofans können in Frankfurt daher nicht nur neue Design-Studien und Autopremieren erleben, sondern darüber hinaus Auftritte von Google oder Facebook.  Auch die Telekom präsentiert in der New Mobility World neue Produkte aus der Vernetzungs- und Datenwelt. Erst kürzlich belegte ein Start-up Event von T-Systems, Volkwagen und Wolfsburg AG, dass digitale Lösungen für die Mobilität von morgen auch jenseits großer Konzerne entwickelt werden.

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Zehn Tage vor der Bundestagswahl ist die weltgrößte Automesse in diesem Jahr auch eine optimale Wahlkampfarena. 800.000 potenzielle Wähler arbeiten in der Automobilindustrie und Bundeskanzlerin Angela Merkel wird erneut ihrer Empörung Ausdruck verleihen, dass man die Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrienation aufs Spiel setzt. Die Sorge ist nicht unbegründet. Genau vor zwei Jahren platzte während der IAA die Nachricht, dass es einen millionenfachen Abgasbetrug bei Volkswagen gab. Seitdem geht es mit dem Image der deutschen Autohersteller immer weiter bergab und es wird dringend Zeit, eine Wende einzuläuten. 

Da passt es ins Bild, dass die Veranstaltung IAA sich jetzt mithilfe der Digitalisierungsthemen eine neue Identität geben möchte. Denn auch das klassische Messegeschäft erlebt einen Paradigmenwechsel. Zwar wird es mit 228 Weltpremieren auf der Frankfurter Autoshow wieder höchst glamourös zugehen, aber dies kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass inzwischen auch einige Unternehmen der Messe fernbleiben, darunter der wohl bedeutendste E-Autohersteller Tesla.

In den Messehallen wird es in diesem Jahr vor allem darum gehen, verloren gegangenes Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit der deutschen Vorzeigeindustrie wiederherzustellen. Einige Hoffnungsschimmer sind zumindest da: Bei BMW feiert ein Elektro-Mini Premiere, Daimler enthüllte eine E-Auto-Studie und auch Volkswagen unterstreicht seine Ambitionen in Sachen Elektromobilität und kündigte eine große E-Mobility-Offensive an. Gleichzeitig demonstrieren die Modellneuheiten, dass Verbrennungsmotoren längst noch nicht Geschichte sind, zumal die Verkaufszahlen noch immer stimmen. Es bleibt daher abzuwarten, ob die diesjährigen Aussteller der IAA ihre eigenen Zukunftsvisionen ernstnehmen und künftig noch mehr auf Vernetzung und Digitalisierung ihrer Produkte setzen. 

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