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Markus Jodl

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SmallCells@ÖTEL: Telekom testet Small Cells in Telefonzellen

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Die Telekom unternimmt derzeit in Hagen und Kiel einen bundesweit ersten Testlauf, bei dem öffentliche Telefone (ÖTEL) als Standorte für Small Cells genutzt werden. Dadurch sollen an Orten mit hohem Verkehrsaufkommen noch mehr Kunden schnell im Mobilfunknetz der Telekom mobil surfen können.

Als ich Andreas Cyprian, Programmleiter Small Cells Telekom Deutschland, in Kiel treffe, ist es für ihn die zweite Station. Gestern wurden bereits drei Small Cells in der Innenstadt von Hagen aufgebaut. Heute ist Kiel an der Reihe. Small Cells sind kleine kompakte Funkzellen mit einer Reichweite von rund 200 Metern, die gezielt Zusatzkapazitäten in Bereichen eines Mobilfunknetzes mit hohem Verkehrsaufkommen bereitstellen.

Das Wetter ist für August bescheiden. Knapp 20 °C, immer wieder gehen Regenschauer nieder und winden tut es sowieso – was man dann auch im Video hört. Der Laune von Cyprian schadet das nicht. Schließlich gehen einem solchen Testlauf Monate der Vorbereitung voraus. Für jeden Programmleiter ist deshalb der Tag der Umsetzung ein schöner Tag, egal wie die äußeren Bedingungen sind.

Anderas Cyprian, Small Cell Programmleiter

Andreas Cyprian freut sich. Der Testlauf kann beginnen.

Jetzt mag man sich fragen, was das Problem ist, einen kleinen Funksender an eine Telefonsäule zu montieren? Warum braucht das Planung und Testlauf? „Es gibt einige Faktoren zu beachten“, erläutert Programmleiter Cyprian. „Zunächst muss festgestellt werden, wo eine Small Cell Sinn macht und das bestehende Mobilfunknetz zielgenau ergänzen kann. Und dann muss für die Zelle – egal wie klein sie ist – trotzdem ein Standort gefunden werden.“ In diesem Fall die öffentlichen Telefone, die im Volksmund immer noch „Telefonzellen“ heißen, obwohl es sich mittlerweile zumeist um schlanke Stelen handelt und nicht mehr um Kabinen mit Tür. Rund 30.000 dieser Telefone betreibt die Telekom derzeit noch im gesamten Bundesgebiet. Einige Tausend kommen theoretisch für einen Standort als Small Cell in Betracht.

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„Als nächster Schritt muss ein effizienter Weg gefunden werden, den Standort ans Transportnetz, den Backhaul, anzubinden“, sagt Cyprian. „Die gesamte Realisierung des Standortes von der Anbindung bis zur Herstellung der hochwertigen Oberflächen in Fußgängerzonen muss wirtschaftlich sein.“ Das macht die öffentlichen Telefone so interessant: Sie befinden sich meistens an zentralen Orten wie Fußgängerzonen, Bahnhöfen oder Flughäfen und sie sind bereits ins Stadtbild integriert, ein gewohnter Anblick. Große Baumaßnahmen sind deshalb in der Regel nicht erforderlich.

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Cyprian: „Small Cells können einen Mobilfunkstandort auf einem Dach oder Mast nicht komplett ersetzen. Sie ergänzen kleinere Bereiche innerhalb der Makrozelle mit zusätzlicher Kapazität.“

Die beiden Programmleiter Andreas Cyprian und Martin Kutscherer sind ständig auf der Suche nach innovativen Aufbauvarianten für Small Cells, wie Telekom Shops, Lichtmasten oder Ampelanlagen.

„Die mobile Datennutzung steigt weiter rasant an“, weiß Andreas Cyprian. „Wir müssen auch mit Blick auf 5G das Netz noch kleinzelliger aufbauen und immer dort sein, wo die Kunden sind.“

Und die Kunden, wie merken sie, dass sie sich in einer Small Cell befinden? „Gar nicht“, sagt Cyprian. „Sie bewegen sich nahtlos in unserem Mobilfunknetz und können auch an Orten mit hohem Verkehrsaufkommen superschnell mit gewohnt guter Qualität im Netz surfen.“

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