Premiere: Telekom veröffentlicht erste Pressemitteilung in Leichter Sprache
Seit diesem Jahr sind wir Premium-Partner der Special Olympics. Diese Partnerschaft haben wir bewusst gewählt, weil wir die Werte dieser Organisation teilen: Inklusion ist es nur, wenn alle #dabei sind.
Verständliche Sprache ist wichtig für Teilhabe
Wenn wir über unser Engagement bei den Special Olympics informieren, wollen wir nicht nur über die Menschen mit Behinderung sprechen, sondern auch direkt zu ihnen.
Daher haben wir jetzt unsere erste Pressemitteilung in Leichter Sprache veröffentlicht. Dies ist eine Premiere. Sie soll auch für das Thema sprachliche Teilhabe sensibilisieren.
Hier geht es zur Medieninformation in Leichter Sprache
Bei den Special Olympics geht um Menschen mit Lernschwierigkeiten. Diese Menschen sind von Informationen und Entscheidungsprozessen oft ausgeschlossen. Denn sie haben nur einen erschwerten Zugang zu unserer Standardsprache.
Leichte Sprache ist eine barrierearme Sprachform. Sie unterstützt Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen und Sprachniveaus. Damit sie Informationen leichter verstehen können. Das ist eine wichtige Voraussetzung für Teilhabe und ein selbstbestimmtes Leben.
Unterschied zwischen Einfacher und Leichter Sprache
Einfache Sprache bezieht sich auf eine vereinfachte Form der Standardsprache. Sie zielt darauf ab, komplexe oder schwer verständliche Informationen in eine leicht verständliche Form zu bringen. Trotz -oder gerade wegen- vieler technologischer Begriffe ist es unser Ziel, dass Medien-Informationen der Deutschen Telekom in verständlicher Sprache formuliert sind.
Leichte Sprache geht noch einen Schritt weiter. Sie ist eine spezielle Form der Einfachen Sprache. Leichte Sprache verwendet sehr kurze Sätze, einfache Grammatik und einen begrenzten Wortschatz. Sie beschränkt sich auf das Wesentliche und verzichtet auf abstrakte Begriffe oder Metaphern. Auch die visuelle Gestaltung von Texten in Leichter Sprache ist besonders wichtig, da sie eine wichtige Rolle bei der Verständlichkeit spielt.
Beide Ansätze haben das Ziel, Barrieren in der Kommunikation abzubauen und Informationen für alle zugänglicher zu machen.
Leicht ist gar nicht so einfach
Ich mache gerade ein achtwöchiges Seminar bei der „Forschungsstelle Leichte Sprache“ der Universität Hildesheim.
Schnell habe ich gemerkt: Damit es nach vorne heraus leicht verständlich ist, kommt im „Backoffice“ das Gehirn ganz schön ins Schwitzen. Vor allem wenn es zum Beispiel um medizinische oder rechtliche Fachtexte geht wie bei unseren Übungsaufgaben.
Will man ein Thema übersetzen, braucht es fachliche Expertise. Oder einen engen Austausch mit dem Auftraggeber.
Verständlichkeit steht an erster Stelle
Eine Übersetzung in Leichte Sprache ist anders als zum Beispiel eine Übersetzung von einer Sprache in die andere. Gerade sehr komplizierte Texte müssen komplett neu aufgebaut werden. Was ist die Hauptbotschaft? Was ist die Intention? Das muss herausgearbeitet werden.
Dabei muss ich verantwortungsvolle Entscheidung treffen: Was sollte gekürzt werden? Was muss in Form von sehr konkreten Beispielen erklärt werden?
So unterstützt KI bei der Erstellung von Leichter Sprache
Und diese fachliche Expertise braucht man auch, wenn man eine KI wie z. B. ChatGPT zur Unterstützung heranziehen möchte.
Meine ersten Erfahrungen zeigen hier: Man muss ChatGPT mehrmals „prompten“. Das bedeutet, dass man im Dialog auf die spezifischen Regeln aufmerksam macht,die die Maschine in ihren ersten Anläufen regelmäßig missachtet. So nähert man sich immer mehr einem Text-Vorschlag an, der ein möglicher Startpunkt für die weitere Arbeit sein kann.
Im Grunde genommen ist es wie bei anderen Texten auch: ChatGPT hilft einem dabei, nicht mit einem weißen Blatt starten zu müssen.
Aber wer kein*e Expert*in für Leichte Sprache ist, kann nicht erkennen, wo seine aktuell noch deutlich vorhandenen Schwächen sind.
Die verantwortungsvollen Entscheidungen (was ist wichtig, was sollte gekürzt werden, was muss anderes erklärt werden) kann einem die KI aktuell noch nicht abnehmen.
In Anbetracht der aktuellen dynamischen Entwicklung beim Thema KI halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass diese Lücke zukünftig merklich kleiner wird.
Sollte es eines Tages auf Knopfdruck möglich sein, Texte in Leichte Sprache zu generieren, wäre das auf jeden Fall eine großartige Entwicklung für mehr Inklusion.
Bis dahin ist es noch eine bewusste Investition, weil einem die sprachliche Teilhabe seiner Kunden und Zielgruppen wichtig ist.
Gemeinsam für mehr sprachliche Teilhabe
Im Gegensatz zu Behörden und Sozialversicherungsträgern gibt es für Unternehmen aktuell noch keine rechtlichen Verpflichtungen, Informationen auch in Leichter Sprache anzubieten.
Als wertvollste Marke Deutschlands sehen wir bei uns aber eine besondere Verantwortung, auch für das Gesellschaftliche Leben.
Wir wollen zukünftig bewusst hinschauen, welche Informationen wir auch in Leichter Sprache anbieten können.
Noch ist auch bei der Telekom nicht alles barrierefrei. Aber wir machen uns auf den Weg.
Wer mag uns in Richtung inklusive Gesellschaft begleiten?
Es ist an der Zeit, dass wir gemeinsam diese Verantwortung übernehmen. Für eine Gesellschaft, in der niemand ausgeschlossen wird und alle die gleichen Chancen haben.
Telekom ist Premiumpartner der Special Olympics World Games Berlin 2023
Die Telekom unterstützt die Weltspiele für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung vom 17. bis 25. Juni in Berlin.