Mit dem Lichtschwert in die Zukunft
Gergő Balogh macht einmal pro Woche eine Landpartie in Ungarn. Seine Mission: benachteiligten Kindern IT-Grundlagen beibringen. Dabei setzt er auch sein programmierbares Lichtschwert ein. Der IT-Spezialist ist einer von zahlreichen Fachleuten der Deutschen Telekom IT Solutions Hungary, die den Kindern mehr Zukunftschancen eröffnen möchten.
Jeden Dienstag steht Gergő Balogh um 3.30 Uhr auf. Dann fährt der IT-Spezialist von der Deutschen Telekom IT Solutions zweieinhalb Stunden mit dem Zug von seinem ungarischen Heimatort Ajka nach Budapest. Gemeinsam mit seinem Kollegen Ármin Somorjai geht es mit dem Auto rund 200 Kilometer weiter nach Nordosten. Nach Szendrőlád. Das ist ein Dorf mit rund 2.200 Einwohnern. Ländlich - und arm. Die Arbeitslosigkeit ist hoch. „Die Menschen dort verdienen durchschnittlich rund 800 Euro“, erzählt Gergő. Es gibt zu wenige Lehrkräfte. Dafür gibt es dank einer lokalen Initiative und der Telekom einen IT-Unterrichtsraum mit zehn Rechnern. Und eben Freiwillige von der Deutschen Telekom IT Solutions Ungarn.
Schülerinnen und Schüler lassen digitalen Schnee rieseln
Gergő und Ármin werden mit großen Augen der Acht- bis Zehnjährigen erwartet. Besonders dann, wenn Gergő sein Lichtschwert im Gepäck hat. Es leuchtet bunt bei Berührungen oder Geräuschen. Und das lässt sich über eine Festplatte programmieren. Gergő und Ármin zeigen den Grundschülern, wie das geht. „Wir möchten alles spielerisch vermitteln, die Kinder neugierig machen und ihre Wissbegier wecken“, sagt Gergő, der im normalen Joballtag als Service Chain Operations Manager arbeitet. Weihnachten brachten sie ihnen Codes bei, die Schneeflocken auf die Bildschirme zaubern. Und direkt danach zeigten sie, wie man das mit ChatGPT in einem Bruchteil der Zeit codet. KI macht’s möglich.
Gergő ist es wichtig, anschaulich zu erklären. Erklärt er einen Router-Port, funktioniert der wie ein richtiger Hafen. Baut er mit den Kindern Internetkabel, so hebt er die Farben der nötigen Drähte hervor und was jede Farbe bedeutet. Gemeinsam nehmen sie auch PCs auseinander, um die Bauteile besser zu verstehen.
Das Lehrprogramm der IT-ler reicht also über einfache Codes hinaus. Es hat auch mehrwöchige Schwerpunkte. Mal ist es Cybersicherheit mit Themen wie SPAM, Phishing und Passwörter, mal Künstliche Intelligenz. Auch etwas Deutsch gehört dazu, denn, so Gergő: „Für Menschen in Ungarn, also nahe Deutschland, Österreich und der Schweiz, ist das vorteilhaft.“
Von Montag bis Mittwoch kommen sieben IT-lerinnen und IT-ler nach Szendrőlád. Sie unterrichten stets zu zweit, in drei Gruppen à zehn Kinder. Wöchentlich testen sie zudem das erworbene Wissen, vergeben kleine Preise an die Besten. Das spornt an. Dann kommen sogar ältere Schülerinnen und Schüler wieder dazu und machen mit.
Der Schlüssel für eine bessere Zukunft
Gergő kam 2021 zur Deutschen Telekom IT Solutions Ungarn. Bereits zuvor hatte er über zehn Jahre IT-Erfahrung gesammelt. Zum Beispiel in der Automobilindustrie, wo er Röntgengeräte und Roboterarme programmierte. Er lebte eine Zeit in Deutschland und auch drei Jahre in Japan, wo enge Verwandte wohnen. Der Vater einer sechsjährigen Tochter schreibt spätabends Fantasy-Geschichten. Eines seiner Werke, es geht um ein Rollenspiel, wurde bereits verlegt. Zudem übersetzt er Rollenspiele aus dem Englischen ins Ungarische.
Der 34-Jährige ist überzeugt, dass in den Kindern der Schlüssel für eine bessere Zukunft steckt. Das treibt ihn an. Und so war er Feuer und Flamme, als ihm seine Kollegin Szilvia Gumhert vor drei Jahren erstmals von ihren Einsätzen erzählte. Sie engagiert sich seit Anbeginn mit weiteren IT-lern am zweiten Standort des 2018 gestarteten Projekt: in Pécs im Süden Ungarns, nahe der kroatischen Grenze.
„Die komplette Firma steht dahinter“
Auch nach drei Jahren ist Gergő gerührt, dass ein Unternehmen sowas ermöglicht: „Die komplette Firma steht dahinter. Vom Chef László Kónya und ganzen Abteilungen wie HR und Kommunikation, die das Projekt unterstützen, bis hin zu unseren Teams, die unsere Aufgaben in der Zeit übernehmen.“ Er hebt zudem alle im Projekt hervor: „Es sind großartige IT-Lehrerinnen und -Lehrer.“
Wie sehr sich alles lohnt, erleben die Beteiligten vor Ort. „Die Kinder wachsen mit den neuen Fähigkeiten und werden selbstbewusster“, beobachtet Gergő. Das spornt ihn an. Es freut ihn, dass der Einsatz bei den Menschen in der Gemeinde einen hohen Stellenwert hat. Von den Kindern melden sich immer wieder Ehemalige in der Facebook-Gruppe. Und wenn Ármin und er nach der Sommerpause wieder angereist kommen, finden sie sich in einem Begrüßungspulk mit freudigen Umarmungen wieder.
Herzlichen Dank an alle IT-lerinnen und IT-ler, die dabei sind / bereits dabei waren ...
... in Szendrőlád:
Eitler Balázs, Gergő Balogh, Balázs Dávid Kiss, Áron Fazekas, Péter Kármen, Gergely Nándor Nagy, Áron Fazekas, Ármin Somorjai, Klára Tímár, Szilárd Juszczak, Ferenc Újvári, Fülöp Máté Sterczer und Varga Zsanett. Und: die lokalen Organisatoren Norbert Káló und Károly Káló vom Verein Bhim Rao
... in Pécs:
Tamás Abrudbányay, Szilvia Gumhert, Péter Lővész, Veronika Juhászné Putz und Norbert Spivák.
... und hinter den Kulissen:
Katalin Báthori und Anna Luca Fekete (beide Kommunikation) sowie Éva Belley (HR), Mónika Fábián (Transformation Office), CEO László Kónya und etliche weitere Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Telekom IT Solutions Hungary.