Blog.Telekom

Dirk Becker

0 Kommentare

Gottfried Ludewig: „Eine menschliche Medizin powered by IT“

Beim Mobile World Congress in Barcelona (3.-6.3.) stehen auch moderne KI-unterstützte IT-Lösungen für das Gesundheitswesen im Fokus. Gottfried Ludewig, Leiter des internationalen Health-Geschäftes der Telekom-Tochter T-Systems, erläutert, wie wichtig europäische Zusammenarbeit beim Thema Gesundheit ist, wo Deutschland steht und nennt praktische Beispiele.

Gottfried Ludewig: „Eine menschliche Medizin powered by IT“

Gottfried Ludewig: „Eine menschliche Medizin powered by IT“ © Deutsche Telekom

Wie wichtig ist eine europäische Zusammenarbeit im Gesundheitswesen?

Die Mobilität in Europa und der Welt war noch nie so groß wie zurzeit. Krankheiten und Epidemien wie Corona (COVID-19) kennen keine Grenzen. Eine Zusammenarbeit in Gesundheitsfragen macht deshalb sehr großen Sinn. Zudem befinden wir uns einer positiven Revolution der medizinischen Versorgung. Enorme Rechenleistungen und KI treffen auf eine nie gekannte Datenfülle, die zu einem viel besseren Verständnis von Gesundheit und der Entstehungen von Krankheit führen wird. Wir sehen, dass die Behandlung von Krebs und anderen Krankheitsbildern individueller wird. Technologie kann Ärztinnen und Ärzte immer besser unterstützen - eine menschliche Medizin powered by IT. Diese Revolution braucht enorme Ressourcen, große Datenmengen, Datacenter, die diese auch verarbeiten können und auch Märkte, die Innovation und KI fördern. Wenn wir also beste Medizin und Souveränität unserer Gesundheitsversorgung erhalten wollen, wird das nur mit viel engerer europäischer Zusammenarbeit gehen. Der europäische Gesundheitsdatenraum oder eine einheitliche digitale europäische Identität sind zwei Beispiele, die zeigen, was möglich ist. Wir müssen aber deutlich schneller werden.

Sind andere EU-Länder beim Thema digitale Gesundheitsversorgung schon weiter als Deutschland zum Beispiel beim Einsatz von KI?

Eindeutig ja. Deutschland holt erst seit wenigen Jahren auf: mit der elektronischen Patientenakte und dem elektronischen Rezept kommen wir nun auch in der digitalen Gesundheitsversorgung voran. In Estland, Dänemark und Schweden ist die elektronische Patientenakte beispielweise längst erfolgreich eingeführt. Zugleich gilt: besser spät als nie. Die KI hilft uns, enorme wissenschaftliche Durchbrüche zu erreichen, Arzneimittel und ihre Einnahme oder Verträglichkeit ganz einfach und in allen Sprachen zu erklären oder Ärztinnen und Ärzte in kritischen Situationen aktuelle Informationen aller weltweit vorhandenen Studien als Entscheidungsunterstützung aufzubereiten. Wir sehen und spüren anhand dieser Beispiele, wie grundlegende Dinge optimiert werden. 

Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Fortune Business Insights wird der weltweite Markt für Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen von rund 28 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf rund 491 Milliarden US-Dollar im Jahr 2032 wachsen wird, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von rund 43 Prozent entspricht. Diese eindrucksvollen Zahlen zeigen dabei nicht nur, welche wirtschaftliche Bedeutung KI hat, sondern wie stark wie die Technologie im gesamten Gesundheitssystem eingesetzt werden wird, um die Gesundheit oder Behandlung von Krankheit von uns allen deutlich zu verbessern. 

Welche Rolle spielt KI im Gesundheitswesen generell?

KI ist ein Katalysator für die Weiterentwicklung der Gesundheitssysteme – weltweit, in Europa und in Deutschland. Sie beschleunigt Diagnosen exponentiell, ermöglicht personalisierte Behandlungen und trägt maßgeblich dazu bei in Zeiten von allgegenwärtigem Fachkräftemangel das medizinische Personal deutlich zu entlasten. KI-gestützte Systeme können zum Beispiel große Mengen an medizinischen Daten analysieren, um Muster zu erkennen, die auf Krankheiten hinweisen. Wir bieten wir zum Beispiel in der Schweiz mit unserem Partner FUSE-AI eine „Prostate.Carcinoma.ai“ genannte KI-Lösung zur Früherkennung von Prostatakrebs ein, die die Fehldiagnosen um rund 90 Prozent reduziert und den Zeitaufwand pro Patient um 30 Prozent verringert. Wichtig bei allen Lösungen ist: KI ist eine Unterstützung. Die Entscheidung liegt immer bei Ärztinnen und Ärzten im Austausch mit den Patientinnen und Patienten. 

Beim Mobile World Congress in Barcelona werden auch viele Lösungen für das Gesundheitswesen gezeigt. Auf was dürfen sich die Besucher*innen auf dem Telekom-Stand freuen?

Gesundheitslösungen spielen in diesem Jahr eine große Rolle in Barcelona. Wir stellen zum Beispiel den von T-Systems entwickelten Smart Health Chat vor. Eine KI gestützte Lösung, die unter anderem in Kliniken eingesetzt werden kann. Sie ermöglicht die Nutzung von Large Language-Modellen und erfüllt dabei die höchsten Ansprüche von Datenschutz und Datensicherheit. Der Smart Health Chat hilft der Ärzteschaft, Pflegekräften, Verwaltungspersonal genauso wie Patientinnen und Patienten.  Einsatzszenarien sind unter anderem die Aufnahme ins Krankenhaus. Das Programm dient dazu, die Patientenvorgeschichte zu verstehen und auch mit seinen bereits verfügbaren Patientendaten zu verbinden, um eine Person schneller behandeln zu können. Das beschleunigt und vereinfacht den Aufnahmeprozess enorm. Zudem unterstützt die Technologie die Mitarbeitenden bei Entscheidungsfindungen und Verwaltungsarbeiten, zum Beispiel bei Anamnese oder dem Erstellen von Arztbriefen unterstützen. 

Ein weiteres anfassbare Lösung ist die KI-unterstützte Vermessung von Wunden. Das ist derzeit eine zeitaufwendige, fehleranfällige und auch für den Patienten schmerzhafte Prozedur. Aber enorm wichtig, da Heilungsverläufe bei Wunden beobachtet und dokumentiert werden müssen. Klassischerweise wird eine Folie auf die Wunde gelegt und mit einem Stift nachgezeichnet, wie lang und breit die Wunde noch ist. Dann wird eine Fotodokumentation gemacht, die später in die Patientenakte eingegeben werden muss. Dieser Prozess dauert im Durchschnitt pro Fall 15 Minuten. Mit Hilfe KI gelingt es, den Zeitaufwand um bis zu 50 Prozent zu reduzieren. Mit einem iPad wird ein Foto der Wunde gemacht. Die KI unterstützte Software vergleicht und überträgt die Veränderungen und überträgt die Informationen direkt in die Patientenakte des Krankenhaus-Informationssystems. Das sind kleine Use Cases, die aber allen Beteiligten das Leben leichter machen und Zeit schaffen, für persönliche und zugewandte Medizin.  

Die Deutsche Telekom auf dem Mobile World Congress vom 03.03.2025 bis 06.03.2025:

Magenta Keynote streamen
Die „Magenta Keynote“ live aus Barcelona können Sie am 3. März von 13:30 bis 15 Uhr unter www.telekom.com/medien verfolgen. 

Themenspecial MWC
Nähere Informationen zu den einzelnen Themen finden Sie unter www.telekom.com/mwc.

Besuchen Sie uns – in Barcelona oder im Netz
Erleben Sie unsere Produkte und Dienstleistungen live. Vom 3. bis 6. März 2025 finden Sie die Deutsche Telekom in Halle 3 auf dem Stand 3M31. Wir freuen uns auf Sie. Alle Veranstaltungen werden live gestreamt. Bühnenprogramm und Events: mwc.telekom.com/2025  

Rund 1.000 Quadratmeter Fläche, viele KI-basierte Innovationen und ein imposantes 3D-Logo: Der Stand der Telekom beim MWC.

Mobile World Congress

Vom 3. bis 6. März 2025 präsentiert die Telekom Neuigkeiten auf der Mobilfunkmesse in Barcelona.

FAQ

Cookies und ähnliche Technologien

Wir setzen Cookies und ähnliche Technologien auf unserer Website ein, um Informationen auf Ihrem Endgerät zu speichern, auszulesen und weiterzuverarbeiten. Dadurch verbessern wir Ihr Erlebnis, analysieren den Traffic auf der Website und zeigen Ihnen Inhalte und Werbung, die für Sie interessant sind. Dafür werden website- und geräteübergreifend Nutzungsprofile erstellt. Auch unsere Partner nutzen diese Technologien.


Wenn Sie „Nur erforderliche“ wählen, akzeptieren Sie nur Cookies, die zum richtigen Funktionieren unserer Website nötig sind. „Alle akzeptieren“ bedeutet, dass Sie den Zugriff auf Informationen auf Ihrem Endgerät und die Verwendung aller Cookies zur Analyse und für Marketingzwecke durch Deutsche Telekom AG und unsere Partner erlauben. Ihre Daten könnten dann in Länder außerhalb der Europäischen Union übermittelt werden, wo wir kein Datenschutzniveau garantieren können, das dem der EU entspricht (siehe Art. 49 (1) a DSGVO). Unter „Einstellungen“ können Sie alles im Detail festlegen und Ihre Einwilligung jederzeit ändern.


Weitere Informationen finden Sie im Datenschutzhinweis und in der Partnerliste.