„Fußball? Das war für Frauen nicht üblich.“
Stimme des Sports im Telekom Netz Podcast: Magenta TV-Kommentatorin Christina Rann im Talk zur Arbeit vor dem Mikro und der Torhymne „Major Tom“.
Seit über 20 Jahren begleitet die Hamburgerin Christina Rann Fußball am Mikrofon. Auch bei der Europameisterschaft 2024 ist sie wieder als Kommentatorin für Magenta TV dabei. Ihre Fußballbegeisterung ist auch im Podcast „Fußball, Frauen und Fiber“ zu spüren. „Ich mag das Unvorhersehbare im Fußball. Das Unperfekte, worauf ich spontan reagieren muss.“
Ein perfektes Match sind Frauen und Fußball dabei noch nicht so lange. „Fußball war für Frauen früher nicht üblich und Fußballkommentatorinnen gab es nicht“, blickt Christina zurück und erinnert sich an ihre Berufsanfänge. „Als ich angefangen habe, gab’s am Trainingsgelände noch keine Frauen. Da wurde ich beäugt und gefragt ‚Wer bist Du denn eigentlich?‘“ Heute sind Frauen in der medialen Fußballwelt keine Exoten mehr, egal ob beim Kommentieren oder als Live-Reporterin am Spielfeldrand. Und auch Christina ist längst eine etablierte Stimme des Sports. Skeptiker, die es immer noch gibt, nimmt sie sportlich. Eine Frauenstimme als Fußballkommentar? Das ist nur eine Frage der Gewohnheit, findet die Hamburgerin. „Ich finde es am schönsten, wenn mir jemand sagt ‚Ich war skeptisch, aber Du hast mich überzeugt. Das ist für mich das größte Kompliment.‘“
Mit Proteinriegeln am Magenta TV-Mikro
Das Schöne am Fußballspiel sind für Christina die Emotionen und die Überraschungen, die ein Spiel in Sekunden ganz anders laufen lassen können. „Ich sehe ein Fußballspiel nicht nur, ich fühle es oft. Ein Spiel zieht mich immer rein. Es ist ein Mitfiebern“, beschreibt sie ihre Arbeit vor dem Mikro. Unterstützung bietet dabei ein Monitor mit dem Rückbild. Und natürlich ihre Notizen zu den Mannschaften und Spielern, die sie vor jeder Begegnung in akribischer Vorarbeit zusammenträgt. Bei Magenta TV gibt es zusätzlich noch eine gut gefüllte Datenbank, auf die das Kommentatoren-Team zurückgreifen kann. Übrigens verzichtet Christina während des Spiels gern auf ihren Stuhl und steht lieber vor dem Mikro. So hat sie einen besseren Überblick über alles, was sich unten auf dem Rasen und an den Bänken tut. Weil die konzentrierte Arbeit am Mikro und das Mitfiebern Energie kosten, gehören Wasser und Proteinriegel zu ihrer Grundausstattung am Arbeitsplatz.
EM-Euphorie? Absolut!
Sobald das Turnier startet, erwartet Christina eine EM-Euphorie. „Ich bin so davon überzeugt, dass es in der Sekunde anfängt zu brodeln und zu leben, wenn die Fans da sind.“ Überhaupt glaubt sie an die Kraft der Fans im Fußball. Das jüngste Beispiel dafür ist die Entscheidung des DFB für den musikalischen Jubel bei Toren der deutschen Nationalmannschaft. „Dass es die Torhymne Major Tom gibt, das ist fangemacht.“
Auch im achtköpfigen Kommentatoren-Team von Magenta TV steigt die Spannung. „Viele kenne ich schon über Jahre. Es ist toll, dass wir hier wieder zusammenarbeiten dürfen. Wir sind auch ein Team. Wenn man da mal eine Frage hat oder irgendetwas ist, sind wir füreinander da.“ Das gilt nicht nur für die Kommentatoren. „Das ganze Magenta-Team hält zusammen“, beschreibt Christina. Dazu gehören auch die Toningenieure und -ingenieurinnen und jene fleißigen Hände, die lange vor und nach dem Spiel Kabel ziehen und auf- und abbauen. Und natürlich auch alle anderen Kolleginnen und Kollegen, die für die Berichterstattung bei so einem Fußballereignis wichtig sind: Field Reporter, Experten, Moderatoren, Analysten und die Redaktion. Christina Rann ist jedenfalls heiß auf die EM. „Ich freue mich auf jedes Spiel!“