

Ein Herz für Kooperationen - Partnerschaften beim Netzausbau gehören zur Strategie der Telekom
Der Glasfaserausbau in Deutschland läuft auf Hochtouren. Viele Ausbauprojekte der Telekom werden dabei gemeinsam mit anderen Unternehmen gestemmt. Warum die Telekom ein Herz für Kooperationen hat, darüber sprechen wir mit Thilo Höllen in der aktuellen Episode unseres Netz-Podcasts.
Der Leiter für Kooperationen bei der Telekom hat bereits viel Erfahrungen in unterschiedlichen Partnerschaften gesammelt. Erst vor wenigen Wochen hat er beispielsweise einen Vertrag mit den Stadtwerken Sindelfingen unterzeichnet. Hier baut die Stadt und die Telekom nutzt das Netz. „Kooperationen sind ein Teil unserer Ausbaustrategie. Wir als Telekom halten, was wir versprechen: Wir bauen und wir kooperieren“, betont der Experte für Zusammenarbeit von Netzanbietern.
„Parship“ fürs Netz
Das Thema Partnerschaften ist für die Telekom nicht neu. Die Telekom stellt ihr Festnetz seit vielen Jahren auch anderen zur Verfügung. Das gilt für die Kupferleitungen, aber auch bei Glasfaser, also FTTH (Fiber tot he Home). Was verhältnismäßig neu ist: seit gut drei Jahren geht es auch in die umgekehrte Richtung. D.h. die Telekom sucht sich Kooperationspartner, um neben dem Eigenausbau auch Netze langfristig zu nutzen, die von anderen gebaut werden. Thilo Höllen betont: „Alle Kooperationen und der Eigenausbau haben eine große Gemeinsamkeit: Wir erlauben von Tag Eins der Entstehung eines Netzes den Zugriff unserer Wettbewerber.“
Formen der Zusammenarbeit
Beispiele für Kooperationen sind Joint Ventures Glasfaser Nordwest mit EWE im Nordwesten oder das Joint Venture Glasfaser Plus zusammen mit dem Investor IFM. Weitere Kooperationsformen sind die sogenannte Fiber Platform und das Public-Private-Partnership. Im Rahmen des Fiber-Platform-Modells werden Vereinbarungen getroffen mit Energieversorgern oder Stadtwerken wie in Münster, Garbsen, Bochum, Bietigheim-Bissingen, Ludwigsburg oder zuletzt in Sindelfingen. Der Versorger baut das passive Netz, Telekom mietet es an und „füllt“ das Netz mit Kunden.
Public-Private-Partnerships: hier arbeitet ein Regionalverbund mit der Telekom zusammen. Die Gigabitregion Stuttgart ist hier die erste, mit der die Telekom eine Vereinbarung geschlossen hat. Die Telekom baut eigenwirtschaftlich oder gefördert aus und kooperiert mit einigen Stadtwerken, um die Glasfaser-Erschließung aller beteiligter Kommunen zu erreichen.
Open Access nutzt dem Kunden
Auch für die Verbraucher haben Kooperationen viele Vorteile, denn – so, wie Kooperationen bei Telekom gelebt werden – es herrscht Wettbewerb auf dem Netz. Die Branche spricht hier von „Open Access“, wenn das Netz gleichzeitig von mehreren genutzt werden kann. Auch hier kennt Thilo Höllen gute Beispiele: „Die Telekom baut gerade in Bonn Beuel FTTH aus. Die Kunden werden künftig trotzdem die Auswahl haben, ob sie den Magenta-Breitband-Anschluss von der Telekom direkt erhalten oder zum von einem anderen Anbieter, wie beispielsweise der 1&1. Dasselbe gilt umgekehrt beispielsweise bei Glasfaser Nordwest, die das Netz baut. Neben der Telekom sind außerdem noch die EWE und andere regionale Anbieter zu finden. Und die Kunden in Münster oder Bochum können auch wählen, ob sie lieber einen Glasfaservertrag mit Telekom oder einem anderen Anbieter abschließen wollen.“
Kooperationen gehören die Zukunft
Der Experte für Kooperationen ist sich sicher, dass in Zukunft noch viele weitere Partnerschaften entstehen werden, da die Kooperationsbereitschaft in der Branche weiterwächst. Zutat für das Erfolgsrezept ist, dass wir über dasselbe sprechen: alle Kunden sollen einen Glasfaseranschluss in ihrer Wohnung haben, sprich fiber to he home. „Nicht jeder möchte oder kann alles tun. Eine Kooperation ist wie eine gute Beziehung. Es hilft sehr, wenn Partner dieselben Interessen und Ziele verfolgen, und sich ergänzen. Das ist harte Arbeit, die entsprechende Aufmerksamkeit, Empathie und gegenseitiges Vertrauen zu erreichen.“