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Der Verkauf von T-Mobile US kann vieles verändern und erneuern

Im März 2010 hat die Deutsche Telekom eine Strategie verabschiedet, deren oberstes Ziel es ist, das Unternehmen für die Zukunft auszurichten und dabei margenstarke neue Geschäftsfelder zu erschließen: „Verbessern - Verändern – Erneuern“ so der Dreisprung im Titel. Die Deutsche Telekom ist in ihrer Genetik ein Netzbetreiber, und das wird sie auch bleiben. Aber sie muss in Zukunft auch mehr werden als nur das. Sie wird sich von einem Telekom-Unternehmen in ein Unternehmen verändern, das Chancen in Märkten nutzt, die über den reinen Netzbetrieb hinaus gehen; oder wie René Obermann damals sagte, von Telco zu Telco plus. Auch vor diesem Hintergrund muss man den heute bekannt gegebenen Verkauf von T-Mobile US an AT&T sehen.

Beim Thema Verbessern gab es damals zwei große Baustellen: T-Mobile UK und T-Mobile US. In Großbritannien sind wir ein Joint Venture mit France Telecom eingegangen, um das Geschäft wieder in die Erfolgsspur zu bekommen, für T-Mobile US sollten Investitionen in das US-Netz und eine aggressivere Vermarktung die Lage verbessern. Die einzige Chance, aus eigener operativer Kraft im US-Markt zu bestehen. Andere Optionen standen dabei immer im Raum, es ließ sich nur nicht klar und deutlich über sie sprechen, denn Transaktionen wie diese sind wie Hühnereier – man sollte erst gackern, wenn es wirklich soweit ist. Über größere Veränderungen im US-Markt wird schon seit längerem spekuliert, weil der Markt dort durch schiere Größe der Fläche und den Datenhunger der Smartphones von allen Anbietern kostenintensive Anpassungen verlangt. Zuletzt zeichnete Industrie-Analyst Mark Lowenstein auf fiercewireless.com ein klares Bild der Lage: Die enorme Nachfrage nach mobiler Datennutzung werde den Druck auf die Betreiber steigern, den Dreiklang der Netzqualität zu erreichen: Schnelligkeit, gute Flächenabdeckung und hohe Kapazität (Spektrum). Dies werde substantielle und ständige Investitionen erfordern. Seine Vorhersage: Sprint, T-Mobile und Clearwire schließen sich zusammen, um gegen die Top-Player AT&T und Verizon zu bestehen. Richtige Analyse, falsche Glaskugel. AT&T hat steigenden Bedarf an Spektrum, und der Kauf der T-Mobile US ist für den Konzern aus Dallas eine attraktive Lösung, sich zusätzliche Kapazität zu sichern.

Grafik zum Thema Wachstumsfelder.

Aber zurück nach Bonn: René Obermann und das Management standen auch angesichts der Strategie „Verbessern - Verändern – Erneuern“ vor einer  entscheidenden Frage: Welche Chancen werden wir in Zukunft als Nr. 4 auf dem US-Markt haben und auf welche anderen Chancen werden wir dafür verzichten müssen? Wenn der Konzern bei der Umsetzung der Strategie nicht bei Verbessern stehen bleiben will, sondern auch Verändern und Erneuern will, dann werden auch Investitionsmittel gebraucht. Der Umbau der Telekom hat mit dieser Transaktion eine neue Stufe erreicht. Sollte die Transaktion bis Mitte 2012 erfolgreich abgeschlossen sein –  sie steht noch unter dem Vorbehalt der amerikanischen Marktaufsichtsbehörden –  dann wird die Telekom andere Wege gehen können. René Obermann hatte im März 2010 gesagt: „Zwei Dinge sind wichtig: ein margenstarkes Kerngeschäft und der Mut, auf chancenreiche Wachstumsfelder zu setzen.“

Für alle, die mit spitzem Bleistift rechnen: Die Deutsche Telekom wird rund 18 Milliarden Euro in bar bekommen und rund 10 Milliarden in Aktien der AT&T – zusammen rund 28 Milliarden Euro (ca. 39 Mrd. US-Dollar). Der aktuelle Börsenwert der Telekom liegt bei rund 42 Milliarden Euro. Heißt: Die Summe, die die Telekom für T-Mobile US bekommt, entspricht 66 Prozent ihres Börsenwertes. Demgegenüber macht der Umsatzanteil der T-Mobile US am Gesamtumsatz des Konzerns rund 26 Prozent aus. In Zukunft wird die Deutsche Telekom mit bis zu 8 Prozent an AT&T beteiligt sein, was ebenfalls eine interessante Perspektive sein wird – angesichts der US-Dividenden.

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