Ukrainerin Yaroslava Azorska bereichert Telekom-Familie
Yaroslava Azorska ist eine von mehr als eine Million Ukrainer*innen, die seit dem Angriff Russlands auf ihr Heimatland nach Deutschland gekommen sind. Die 32-Jährige ist seit August Mitglied der Telekom-Familie. Ein bewegtes Jahr liegt hinter der gebürtigen Kiewerin.
Zwei Tage im Jahr 2022 haben das Leben von Yaroslava Azorska nachhaltig verändert. Der 24. Februar und der 6. März. Am 24. geriet ihre Welt völlig aus den Fugen. Russland griff ihr Heimatland an – mit fürchterlichen Folgen für die rund 44 Millionen Ukrainer*innen. Die alleinerziehende Mutter zögerte nicht lange und entschied, nach Deutschland zu fliehen. "Ich habe keine andere Möglichkeit gesehen, um meine Familie zu schützen. Das war ein Aufbruch ins Ungewisse", erklärt Yaroslava mit zitternder Stimme. Man merkt ihr an, wie sehr sie die Ereignisse noch bewegen.
Mit ihren beiden Kindern Misha (6) and Marko (1) und ihrer Schwester Sophia und Schwiegermutter Olena erreichte sie am 6. März Leipzig. "Das Wohl der Kinder stand im Vordergrund und ich war die einzige Frau in der Familie, die fahren konnte." Es war ihre erste Station in Deutschland. Genau ein Jahr ist seitdem vergangen. Zurück blieben ihre Brüder in Kiew, mit denen sie in engem Kontakt steht und denen es (noch) gut geht. "Ich denke jeden Tag an sie", sagt Yaroslava und hat dabei Tränen in den Augen.
Von Leipzig über Aachen nach Bonn
Von Leipzig aus wurde sie und ihre Familie nach Aachen verteilt. Wie ernähre ich meine Familie? Wo werde ich leben? Wo kann ich arbeiten? Das waren die Fragen, die sie sich stellte. Eine Achterbahn der Gefühle. Aber Yaroslava Azorska ist keine Frau, die resigniert. Sie ist eine selbstbewusste und gut ausgebildete Frau, hat einen Bachelor und Master-Abschluss in Wirtschaft und einen Bachelor-Abschluss in Psychologie. Die 32-Jährige arbeitete in der Ukraine zehn Jahre für den österreichischen Raiffeisenbank-Konzern.
Ihre Qualifikationen und ihre Berufserfahrung sind in Deutschland gefragt. Beworben hat sie sich bei einer Bank und bei T-Systems, genauer gesagt im Cloudbereich, dem AWS Powerhouse. Beide Bewerbungen waren aussichtsreich. Den Ausschlag für T-Systems gab ein Gespräch mit ihrer Chefin Helena Herselman. "Sie hat mir das Gefühl gegeben, dass die Telekom der richtige Arbeitgeber für mich ist." Dass sie sich für die Telekom-Tochter entschieden hat, ist ein Glücksfall: „Yaroslava ist eine Bereicherung für unser Team – und das fachlich und menschlich“, erklärt Helena, die aus Südafrika stammt.
Ukrainisches Onboarding
Seit August bringt Yaroslava ihre Fähigkeiten in die Magenta-Familie ein. Sie ist im AWS Powerhouse unter anderem für das interne Portfolio-Management, die Weiterentwicklung von Mitarbeitenden und für die internationale Koordination verantwortlich. Zudem hat sie ihre Coach- und Moderationsfähigkeiten weiterentwickelt und die Fortbildung zum Advanced Scrum Master erfolgreich abgeschlossen.
Das Onboarding hat ihre Landsfrau Hanna Lukashova übernommen. "Das hat den Einstieg enorm erleichtert", sagt Yaroslava. Die Integration in das multinationale Team verlief dank der großartigen Unterstützung der Kolleg*innen sehr gut. "Mir gefällt die Kultur bei T-Systems. Wir setzen gemeinsam Themen um, aber jeder einzelne übernimmt auch Verantwortung und trifft Entscheidungen. Das ist sehr produktiv."
Privates Glück – Zukunft offen
Und auch privat läuft es für die ukrainische Powerfrau rund. Sie wohnt mittlerweile mit ihren Kindern in Bonn. Bis zur Konzernzentrale, ihrem Standort, ist es nur ein Katzensprung. Ihre Kinder Marko und Misha besuchen den Kindergarten und die Grundschule, haben Freunde gefunden und fühlen sich wohl. Dank der flexiblen Arbeitszeiten und des rücksichtsvollen Teams gelingt es Yaroslava auch, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen.
Deutschland bezeichnet sie als ihre zweite Heimat. "Ich bin unendlich dankbar, dass meine Familie und ich hier in Frieden leben können. Wir sind mit offenen Armen aufgenommen worden. Das ist nicht selbstverständlich", sagt Yaroslava. "Man weiß nie, wie das Leben weitergeht. 2022 hat mich gelehrt, dass es sich von einem Tag auf den anderen ändern kann. Deshalb versuche ich es, für mich und meine Kinder jeden Tag ein bisschen besser zu machen. Dasselbe gilt für die Arbeit: Jeden Tag konzentriere ich mich voll und ganz darauf, einen Mehrwert für das Unternehmen zu schaffen." Das gelingt ihr Tag für Tag besser. Doch die Situation in der Ukraine lässt sie verständlicherweise nicht los. "Wir sind hier in Sicherheit, aber mein Herz wird immer in der Ukraine sein. Ich bete dafür, dass dieser unsägliche Krieg bald beendet wird."
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