Surfen Sie sicher unterwegs mit einer VPN-Verbindung
Mit einem „Tunnel“ sind Ihre Datenverbindungen bestens geschützt.
Die Nutzung eines öffentlichen WLAN ist häufig riskant. Denn der Betreiber dieses Zugangs kann nie ausschließen, dass sein Router manipuliert wurde und alle Dateneingaben der Nutzer von einem Dritten ausgespäht und abgefangen werden.
Wenn das passiert, dann landen bei der Nutzung dieses WLAN-Zugangs alle eingetragenen Daten, beim Online-Banking beispielsweise die Kreditkartennummern oder PIN und TAN, direkt bei den Kriminellen, die den Router manipuliert haben. Ein zusätzliches „Virtual Private Network“, kurz VPN, schließt dieses Risiko aus.
Was ein VPN ist und wie Sie eine solche Verbindung beauftragen und nutzen
Ein VPN stellt eine sichere und verschlüsselte Verbindung zu einem Server oder einem anderen Netzwerk her und verwendet dabei eine eigene, separate Verbindung über das Internet. Die übermittelten Daten werden so vor dem Zugriff eines Dritten geschützt und auf direktem Wege zum Empfänger übertragen. Deshalb hat sich für eine solche Verbindung der Name „VPN-Tunnel“ eingebürgert. Wenn Sie eine Internetseite aufrufen wollen, wird zunächst der sogenannte VPN-Server kontaktiert. Dieser ruft dann erst die gewünschte Adresse (zum Beispiel www.telekom.de) auf. Da die Verbindung zum VPN-Server verschlüsselt ist, kann niemand erkennen, welche Adresse Sie abgerufen haben.
Diese Vorteile bringt ein VPN-Tunnel
- Schutz vor Ausspähen und Umlenken von Daten, die über das Netzwerk verschickt werden. Ein VPN-Tunnel unterbindet Angriffe, die als „Man in the middle“ bezeichnet werden. Damit ist gemeint, dass ein Angreifer die Datenübertragung zwischen Absender und Empfänger, also Computer und Zielsystem, über seinen Rechner leitet, um die gesendeten Datenpakete zu kopieren. Der Angreifer setzt sich also in die Mitte zwischen Absender und Empfänger.
- Wenn Sie ein VPN nutzen, dann surft Ihr Computer oder Smartphone nicht mit der IP-Adresse des Netzwerks, in das Sie sich eingewählt haben, etwa des heimischen Routers. Stattdessen verwenden Sie als Absenderkennung die IP-Adresse des Anbieters des VPN-Zugangs und seines Servers. Damit verschleiern Sie Ihre IP-Adresse und sind nicht identifizierbar.
Das brauchen Sie für einen VPN-Tunnel
- Sie benötigen einen Anbieter eines VPN-Zugangs. Kommerzielle Anbieter stellen gegen eine Monatsgebühr einen solchen Zugang zur Verfügung. Besitzer einer Fritzbox können auch das Gerät dafür nutzen, um sich von außerhalb darauf einzuwählen, um danach eine sichere Verbindung zu benutzen. Die Telekom beispielsweise bietet diesen Service kostenlos für alle Hotspots.
- Sie müssen den VPN-Zugang auf jedem Endgerät (Computer, Tablet oder Smartphone) einrichten. Das erledigen Sie entweder über eine spezielle Software des Anbieters des VPN-Zugangs oder mit den eingebauten Funktionen des Betriebssystems. Den zu nutzenden Weg gibt der Zugangsanbieter für den VPN-Server vor und erklärt dies auch in seinen Anleitungen.
- Vor dem sicheren Surfen müssen Sie den VPN-Zugang auf dem Endgerät aktivieren.
So richten Sie einen VPN-Zugang ein
VPN-Tunnel unter Windows konfigurieren
Die Einrichtung eines VPN-Zugangs unterscheidet sich je nach Zugangsanbieter.
- Wird für den VPN-Zugang eine eigene Software für den Verbindungsaufbau angeboten, nutzen Sie am besten diese.
- Möchten Sie sich per Fritzbox mit dem Internet verbinden, laden Sie sich die Einrichtungssoftware von AVM, dem Hersteller der Fritzbox, herunter.
- Haben Sie Zugangsdaten eines VPN-Anbieters erhalten, klicken Sie auf den „Start“-Button und öffnen die „Systemsteuerung“.
- Rufen Sie dort „Netzwerk und Internet“ und dann „Netzwerk- und Freigabecenter“ auf.
- Wählen Sie danach „Neue Verbindung“.
- Jetzt aktivieren Sie „Verbindung mit dem Arbeitsplatz herstellen“.
- Anschließend wählen Sie die Option „VPN“.
- In die nächsten Eingabefenster werden die Daten für den VPN-Zugang eingetragen.
VPN-Zugang auf dem Mac einrichten
- Wählen Sie „Apple“, dann „Systemeinstellungen“ und anschließend „Netzwerk“.
- Klicken Sie in der Liste links auf „Hinzufügen“ und danach auf „Anschluss“ und wählen Sie „VPN“ aus.
- Wählen Sie das neue Menü „VPN-Typ“ und anschließend den Typ, den der Anbieter des VPN-Zugangs vorgibt. Geben Sie einen Namen für den VPN-Dienst ein und klicken Sie auf „Erstellen“.
- Tragen Sie die Serveradresse und den Accountnamen für die VPN-Verbindung ein. Beides haben Sie vom Anbieter des VPN-Zugangs erhalten.
- Klicken Sie auf „Authentifizierungseinstellungen“ und tragen Sie die Informationen ein, die Sie vom Anbieter erhalten haben.
- Mit „OK“ und danach „Verbinden“ können Sie jetzt sicher surfen.
Möglicherweise haben Sie vom Anbieter auch eine CD oder einen Link zum Download der Konfigurationsdatei erhalten. Dann genügt es, diese zu installieren, etwa mit einem Doppelklick mit der Maus. Den Rest übernimmt der Mac automatisch.
VPN auf dem Smartphone nutzen
iOS von Apple: Falls Ihr Zugangsanbieter keine eigene App oder eine Konfigurationsdatei zur Verfügung gestellt hat, richten Sie den Zugang unter iOS so ein:
- Tippen Sie auf Ihrem Gerät auf „Einstellungen“.
- Tippen Sie auf „Allgemein“ und danach auf „VPN“.
- Wählen Sie „VPN hinzufügen“ und geben Sie die Informationen Ihres Zugangsanbieters ein.
Android von Google: Leider passen viele Hersteller von Android-Telefonen und -Tablets die Optionen des Betriebssystems eigenständig an. Am leichtesten geht die Einrichtung des VPN-Zugangs so:
- Öffnen Sie die „Systemeinstellungen“ Ihres Geräts.
- Geben Sie in die kleine Suchmaske „VPN“ ein und tippen Sie auf den gefundenen Eintrag. Hat die Android-Version keine Suchfunktion, finden Sie „VPN“ üblicherweise bei den Optionen zur Einrichtung des WLAN-Zugangs.
- Starten Sie dann den Assistenten für die Konfiguration und tragen Sie in die Masken die Informationen des Anbieters des VPN-Zugangs ein, sofern Sie keine Konfigurationsdatei erhalten haben.
Die Fritzbox als VPN-Server nutzen
- Richten Sie auf der Fritzbox zunächst ein kostenloses Konto für „My Fritz“ ein. Die Funktion erreichen Sie im Konfigurationsmenü der Fritzbox unter dem Punkt „Internet“.
- Durchlaufen Sie den Registrierungsprozess nach Anleitung. Anschließend ist die Box unter einer neuen Adresse auch intern zu erreichen. Damit ist die Fritzbox stets unter dem gleichen Namen auch von außen zu erreichen.
- Legen Sie einen oder mehrere Benutzer im Menü „Fritzbox-Benutzer“ an. Über diese Konten können Sie, Ihre Familie oder Mitarbeiter sich später bei der Fritzbox einwählen. In den Optionen beim Anlegen eines Benutzers aktivieren Sie die Funktion „VPN“.
- Die Box bietet die Möglichkeit, sich die Zugangseinstellungen für iOS und Android anzeigen zu lassen. Diese hinterlegen Sie dann wie oben beschrieben. Für die Einrichtung dieses Zugangs unter Windows oder auf dem Mac bietet AVM Anleitungen und ein Zusatzprogramm kostenlos an.