Warum unsere Verkehrsinfrastruktur nur durch rasche Vernetzung überleben kann
Für die Transportwege und -mittel von morgen arbeiten Zukunftsforscher und Unternehmen an den kühnsten Projekten. Man stelle sich vor, Lufttaxidrohnen bringen uns künftig ins Büro, dagegen wirkt das autonome Fahrzeug fast schon wieder gestrig. Aber wie passen diese Innovationen zu den bestehenden Infrastrukturen?
Auf kommunaler Ebene in Deutschland wie auch in den Metropolen weltweit laufen die Vorbereitungen für den vernetzten Alltag in der Stadt. Ein wesentliches Ziel: Erhalt und Steigerung der Lebensqualität durch Entschlackung der Verkehrs- und Bewegungsströme. Fakt ist aber auch, dass gerade die Mobilität von Menschen und Gütern für eine prosperierende und sozial stabile Gesellschaft unerlässlich ist. Davon zeugt der stetig steigende Pkw- und Lkw-Verkehr. Diese Mobilität gilt es langfristig und nachhaltig zu sichern.
Eine starke Wirtschaft braucht eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur. Im Bereich Transport und Logistik optimieren schon heute digitale Lösungen die Prozessabläufe. Der Güterverkehr auf Schiene und Straße profitiert davon erheblich. Vernetzte Prozesse helfen zum Beispiel, Lagermöglichkeiten zu optimieren sowie neue Transportwege und -möglichkeiten zu erschließen. Zudem lassen sich Transporte und Sendungen auch aus der Ferne verfolgen.
Dennoch: Durch fehlende Effizienz in den Transportlogistiksystem fahren mehr LKW als nötig auf den Straßen, da die Ladungen nicht optimiert und speditions- bzw. transportmittelübergreifend gebündelt werden können. Damit einher geht neben einer starken Belastung der Verkehrsinfrastruktur eine starke Belastung der Umwelt. Im Rahmen des EU-Projektes Aeolix soll ein „digitales Ökosystem“ entstehen, eine Europa umspannende Plattform für den Informationsaustausch. Sie könnte alle Beteiligten der Logistikkette integrieren und für große Effizienzgewinne sorgen, die nicht zuletzt der Umwelt zugute kämen.
Der steigende Schwerlastverkehr hinterlässt jedoch seine Spuren auch an der alternden Straßeninfrastruktur. Instandsetzungsarbeiten führen auf Deutschlands Straßen täglich zu langen Staus. Auf dem Versuchsgelände der Bundesanstalt für Straßenwesen erforscht man nun gemeinsam mit der Telekom, wie Sensoren über das Internet der Dinge frühzeitig Beeinträchtigungen der Materialbeschaffenheit anzeigen und aufwendige Reparaturen oder gar Einstürze vermieden werden können. Auch der Flughafen Düsseldorf macht sich diese Technik zu Nutze und sichert damit den reibungslosen Flugbetrieb: Der Zustand der Zufahrt des zentralen Tanklagers, eine schmale Brücke, wird nun von Sensoren überwacht. Denn eine Instandsetzung wäre vermutlich kostenintensiver als ein Neubau.
In den Städten verschärft der stark wachsenden Zustelldienste die Verkehrssituation. Ein Aspekt, den die Städte und Kommunen nun im Rahmen des Smart City Executive Programs auf ihrer Agenda ganz nach oben gesetzt haben und gemeinsam mit der Telekom an maßgeschneiderten Lösungen arbeiten.
Zur Entspannung der Verkehrslage in den Städten tragen Lösungen zum intelligenten Parken bei, eine Maßnahme mit der sich Städte und Gemeinden gerne als erstes an das Thema Digitalisierung heranwagen.
Die Verkehrsinfrastruktur der Zukunft kommt ohne eine rasche Vernetzung nicht aus. Und sie muss den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmer Rechnung tragen. Das Internet der Dinge öffnet den Weg für Wirtschaft, Städte und Gemeinden für zukunftsfähige Konzepte mit intelligenten Lösungen.