Haltung der Deutschen Telekom zur Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar
Die Deutsche Telekom überträgt über ihr Fernsehangebot MagentaTV alle Spiele der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Die Austragung der WM ist vor dem Hintergrund der Menschenrechtslage im Gastgeberland Katar umstritten. Warum überträgt die Telekom das Turnier dennoch?
Die Fußball-Weltmeisterschaft gehört zu den bedeutendsten Sportveranstaltungen der Welt und ist für das Publikum im „Fußball-Land“ Deutschland von besonderer Bedeutung. Die Telekom freut sich, ihren Kund*innen dieses attraktive Sportereignis präsentieren zu können. Gleichzeitig unterstützt sie ausdrücklich die kritische Debatte über die problematische Menschenrechtssituation im Gastgeberland, das Vergabeverfahren an Katar und die Nachhaltigkeit des Wettbewerbs.
Für die Telekom ist klar: Menschenrechte sind universell und unteilbar. Grundsätzlich steht die Telekom für das, was Menschen, Gesellschaften und Kulturen verbindet. Sie duldet keine diskriminierenden Handlungen, kein unethisches und unmoralisches Verhalten und nicht die Verletzung der Würde oder Rechte anderer. Die Telekom lehnt jede Form von Korruption ab und nimmt ihre Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt sehr ernst.
Die FIFA hat sich trotz der internationalen Kritik für den Austragungsort Katar entschieden. Die Telekom respektiert diese Entscheidung. Dessen ungeachtet begrüßt sie die seitdem geführten Diskussionen über Kriterien zur Auswahl der Austragungsorte. Sie haben bereits zu wichtigen Veränderungen in Bezug auf die Vergabeverfahren geführt: Mittlerweile entscheidet nicht mehr das FIFA Exekutivkomitee – der heutige FIFA Rat – über das WM-Gastgeberland, sondern der gesamte FIFA Kongress mit allen seinen Mitgliedern. Darüber hinaus haben sich der Weltfußballverband und der europäische Verband UEFA dazu verpflichtet, bei Turniervergaben die Menschenrechtslage und Nachhaltigkeitsaspekte in den Bewerberländern zu berücksichtigen. Die Entscheidungen für die Fußballweltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA und die UEFA EURO 2024 in Deutschland sind bereits unter diesen Voraussetzungen gefallen.
Die Telekom unterstützt die Umsetzung dieser Kriterien und erwartet auch zukünftig transparente Vergabeverfahren, die Achtung der Menschenrechte in den Gastgeberländern und eine zunehmend nachhaltige Umsetzung der Wettbewerbe vor Ort. Auf dieser Grundlage wird die Telekom kontinuierlich prüfen, ob sie sich weiterhin um die Übertragungsrechte dieser und ähnlicher Sport-Veranstaltungen bemüht.
Einen medialen Boykott der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hält die Telekom trotzdem für nicht zielführend. Sie sieht die kritische Begleitung des Turniers als Chance, um volle Aufmerksamkeit auf die vorhandenen Probleme wie zum Beispiel die Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter zu lenken.
Die Telekom teilt die Haltung vieler Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International oder Transparency International. Durch einen möglichen Boykott sehen sie ihre bereits erreichten Erfolge im Emirat gefährdet. Menschenrechtsorganisationen, internationale Gewerkschaften und weitere in Katar aktive Nichtregierungsorganisationen bauen auf die mediale Berichterstattung zur Weltmeisterschaft, um den nötigen Veränderungsdruck zu erhöhen. Die Telekom ist der Ansicht, dass die vorhandenen Missstände konsequent aufgedeckt und thematisiert werden müssen. Nur so kann sie dabei helfen, eine nachhaltig positive Veränderung herbeizuführen.
Auch in ihrer eigenen Berichterstattung wird die Telekom die Geschehnisse für ihre Zuschauer*innen redaktionell beleuchten. Ausführliche Vor- und Nachberichte rund um die Spiele werden über die Situation vor Ort informieren. Das Moderatoren-Team rund um Johannes B. Kerner wird die sport-politischen Aspekte der Weltmeisterschaft kritisch begleiten. Darüber hinaus hat die Telekom unter dem Titel „Kein Regenborgen in der Wüste – Die Fußball-WM in Katar“ eine ausführliche Dokumentation produziert. Sie setzt sich unter anderem mit der Ausbeutung und Entrechtung von Arbeitsmigranten, den Rechten von Frauen und Angehörigen der LGBTQI+-Community sowie der Kritik in Bezug auf die Nachhaltigkeit der Weltmeisterschaft auseinander.
Dazu passend hat die Telekom eine Talk-Sendung produziert, in der Moderator Johannes B. Kerner gemeinsam mit seinen Gästen die Themen aus der Dokumentation nochmal aufgreift und diskutiert. Zu den Gästen gehören u.a. der frühere Bundesminister Sigmar Gabriel, Trainer-Legende Ewald Lienen und Philipp Köster vom Fußball-Fachmagazin 11Freunde. Beide Formate sind auf Abruf bei MagentaTV verfügbar.
Hintergrund zur Sportberichterstattung der Telekom
Die Deutsche Telekom hat sich im vergangenen Jahr durch eine Vereinbarung mit ARD und ZDF die Übertragung aller Spiele der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar gesichert. Die Begegnungen im November und Dezember 2022 werden auf dem Fernsehangebot MagentaTV zu sehen sein. Die Telekom wird damit nach der EURO 2020 das zweite große internationale Fußball-Turnier übertragen. Bereits seit vielen Jahren hält die Telekom unter anderem die Sportrechte für die Basketball Bundesliga (BBL), die Deutsche Eishockey Liga (DEL) und die 3. Liga. Auch in Zukunft wird der Live-Sport eine wichtige Rolle für das Fernsehangebot der Telekom spielen. So werden auch die Spiele der EURO 2024 in Deutschland auf MagentaTV zu sehen sein.