Telekom und Vodafone einigen sich auf Details zur Glasfasernutzung
- Vertrag zur Nutzung von VDSL und FTTH über zehn Jahre geschlossen
- Telekom erhöht Netzauslastung und stärkt Glasfaser-Ausbau
- Vodafone-Kunden können jetzt auch das Glasfasernetz der Telekom nutzen
Die Deutsche Telekom und Vodafone arbeiten im Festnetz weiterhin eng zusammen. Beide Unternehmen haben einen neuen Vertrag über die Nutzung von Anschlüssen im deutschen Festnetz geschlossen. Der Vertrag läuft zehn Jahre und betrifft die Nutzung von direkten Glasfaseranschlüssen (Fiber to the home = FTTH) und VDSL. Schon seit 2013 bezieht Vodafone Kupferanschlüsse (VDSL/Vectoring) von der Telekom und vermarktet diese Anschlüsse an ihre Endkunden weiter.
Die kommerzielle Einigung zur Glasfasernutzung haben beide Unternehmen Ende 2020 erzielt. In den vergangenen Monaten wurde der entsprechende Produktvertrag verhandelt. Neben juristischen und regulatorischen Regelungen ging es konkret um die Leistungen des Glasfaserproduktes, wie Bandbreiten und Bestellprozesse. Außerdem ist geregelt, welche Informationen zu Verfügbarkeit und Ausbaustand die Carrier von der Telekom erhalten. Die Telekom wird Vodafone neben den bestehenden VDSL-/Vectoring-Anschlüssen auch erstmals ihre Highspeed-Glasfasernetze (FTTH) bereitstellen. Diese ermöglichen Download-Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde.
Meilenstein für den Glasfaserausbau
„Freiwillige, kommerzielle Einigungen basierend auf Open Access – wie diese zwischen Vodafone und Telekom – sind die Basis für einen schnellen Glasfaserausbau in Deutschland. Wir stehen für offene Netze und für eine Zusammenarbeit unter fairen kommerziellen Bedingungen. Die Telekom ist das offenste Glasfaserunternehmen Deutschlands. Kooperationen in dieser Größenordnung zeigen dies erneut“, sagt Srini Gopalan, Deutschland-Vorstand der Telekom. „Ob bundesweite Vereinbarungen wie hier mit Vodafone oder regionale Zusammenarbeit - die Einigungen sind Meilensteine für den Glasfaserausbau. Und davon profitieren Menschen und Unternehmen in Deutschland. Leider droht jetzt durch die mit hunderten von Seiten so umfängliche wie aus der Zeit gefallene Regulierungsverfügung der Bundesnetzagentur eine Verlangsamung dieser positiven Entwicklung.“
Beide Unternehmen bewerten die erzielte Vereinbarung positiv. Die strategische Partnerschaft im Festnetz erlaubt der Telekom, die Auslastung ihrer Netze zu sichern und so den Glasfaser-Ausbau in Deutschland zu beschleunigen. Vodafone kann ihren Kunden ein zukunftsfähiges Produktportfolio auf dem schnellen Netz der Telekom anbieten.
Nach der Ausweitung der Zusammenarbeit mit 1&1 (Februar 2022) ist das Verhandlungsergebnis mit Vodafone die zweite produktbezogene Einigung mit einem überregionalen Carrier auf Glasfaser. Mit Telefónica hat die Telekom ebenfalls bereits eine generelle Einigung über die Nutzung von VDSL- und FTTH-Anschlüssen für die nächsten zehn Jahre erzielt.
Telekom beschleunigt Glasfaserausbau
Die Telekom hat seit Anfang des Jahres für 2,5 Millionen Haushalte die Internet-Geschwindigkeit erhöht. Jetzt können im Telekom-Netz 34,3 Millionen Haushalte einen Tarif mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) oder mehr buchen. 27,4 Millionen Haushalte können einen Tarif mit bis zu 250 Mbit/s oder mehr buchen. Die Zahl der Haushalte, die einen reinen Glasfaser-Anschluss erhalten können, beträgt 3,6 Millionen. Hier sind Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich.
Über die Deutsche Telekom: Deutsche Telekom Konzernprofil
Glasfaser: Telekom einigt sich mit 1&1 auf gemeinsame Nutzung des Netzes
Erstmals nutzt ein bundesweiter Partner die FTTH-Infrastruktur der Telekom. 1&1 kann zeitgleich mit der Telekom Glasfaseranschlüsse vermarkten.