Kontingent-Modell: Telekom gewinnt Kooperationspartner
- 1&1 Internet AG wird neues Vorleistungsmodell nutzen
- Unternehmen wollen VDSL-Infrastruktur gemeinsam besser auslasten
- Kontingent-Modell erleichtert Investition in neue Breitbandinfrastruktur
Die Deutsche Telekom hat den ersten Partner für ihr neues Kontingent-Modell gewonnen. Die 1&1 Telecom GmbH, Tochter der 1&1 Internet AG, Montabaur, wird künftig das überarbeitete Kontingent-Modell nutzen und will damit verstärkt die Nachfrage nach besonders schnellen Breitband-Anschlüssen bedienen. Für die Telekom hat die Kooperationsvereinbarung den Vorteil, dass sie ihre VDSL-Infrastruktur besser auslasten kann. "Wir investieren Milliarden in die Breitbandnetze. Durch das Kontingent-Modell übernehmen Partnerunternehmen einen Teil des Risikos der hohen Infrastrukturinvestitionen", betont Niek Jan van Damme, Deutschland-Vorstand bei der Telekom. Nach Änderungen der Deutschen Telekom am ursprünglichen Kontingent-Modell hatten Bundesnetzagentur und EU-Kommission grünes Licht für solche Kooperationen gegeben. Unternehmen erhalten jetzt ein Sonderkündigungsrecht für die Vereinbarung, wenn sie alternativ neue Glasfaseranschlüsse nutzen wollen. Die Mindestkontingentgröße wurde zudem verkleinert, damit auch mittelständische Unternehmen Kontingente an VDSL-Anschlüssen buchen können. Und schließlich wurde das monatliche Entgelt um 50 Cent pro Anschluss erhöht. Mit NetCologne führt die Telekom derzeit Gespräche über die Anpassung der bereits Ende 2011 geschlossenen Kooperationsvereinbarung an das neue Kontingent-Modell. Die Unternehmen wollen ihre Breitbandinfrastrukturen gegenseitig nutzen: NetCologne möchte ein Kontingent an VDSL-Anschlüssen der Telekom buchen, die Telekom im Gegenzug eine bestimmte Anzahl von Glasfaseranschlüssen von NetCologne mieten. Weitere Kooperationen dieser Art sollen folgen. Zudem plant die Telekom, auch Glasfaseranschlüsse als Vorleistungsprodukt über Kontingente anzubieten. Das VDSL-Netz der Telekom erreicht rund 11 Millionen Haushalte in 50 Städten. Um den Breitbandausbau voranzutreiben, setzt die Telekom neben Mobilfunklösungen wie LTE und Glasfaser bis in die Wohnungen (Fibre to the Home, FTTH) auf den Glasfaserausbau bis zu den Verteilerkästen (Fibre to the Curb, FTTC, Basis für VDSL).
Über die Deutsche Telekom Die Deutsche Telekom ist mit fast 130 Millionen Mobilfunkkunden sowie 33 Millionen Festnetz- und über 17 Millionen Breitbandanschlüssen eines der führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen weltweit (Stand 30. Juni 2012). Der Konzern bietet Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Festnetz, Mobilfunk, Internet und IPTV für Privatkunden sowie ICT-Lösungen für Groß- und Geschäftskunden. Die Deutsche Telekom ist in rund 50 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit über 233.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte der Konzern einen Umsatz von 58,7 Milliarden Euro, davon wurde mehr als die Hälfte außerhalb Deutschlands erwirtschaftet (Stand 31. Dezember 2011).