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Philipp Kornstädt

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Drohnen im Rettungseinsatz: Projekt VISION mit Live-Demonstration erfolgreich abgeschlossen

  • Erfolgreiche Live-Demonstration des vom BMVI finanzierten Projekts Vision
  • Ziel ist die Unterstützung von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben durch vernetzte integrierte UAS-gestützte (Drohnen) Datenerfassung und -aufbereitung 
  • Systeme liefern Nutzern deutlichen Mehrwert
Rettungsdrohne des VISION Projekts

Kippflügler als Rettungsdrohne. © Deutsche Telekom AG 2021

Im Projekt VISION unterstützen unbemannte Flugsysteme (UAS) Einsätze von Rettungskräften mit Live-Lageinformationen. Mit einer Praxis-Demonstration in Dortmund Anfang November 2021 und einem virtuellen Abschlusstreffen im Dezember 2021 wurde das Projekt jetzt erfolgreich abgeschlossen. Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND wurde VISION mit insgesamt 2.772.640 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Die Dortmunder Feuerwehr zeigte bei einer Live-Vorführung auf dem örtlichen Gelände des Zentrallagers von IKEA, wie unbemannte Flugsysteme bei zeitkritischen Einsätzen effizient unterstützen können. Bei simulierten Einsätzen zur Vermisstensuche bei ungenauer Ortsangabe und einem Gefahrenstoffunglück in einer Lagerhalle setzten die Feuerwehrkräfte Drohnen zur Gewinnung von Lageinformationen ein. Die vermisste Person konnte über die Infrarotkamera der Drohne schnell in einem Feld in der Umgebung ausfindig gemacht werden. Per Luftaufnahme mit demselben Flugsystem konnte der Einsatzleiter der Feuerwehr noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte einen Überblick über das Geschehen an einer Lagerhalle erhalten und die Rettungskräfte ohne zeitliche Verzögerung sofort richtig einsetzen. Eine weitere indoorfähige Drohne zeigte das Gebäude von innen. Dabei konnten sowohl die Anzahl, als auch der Weg zur Rettung der verletzten Personen festgestellt werden.

Frühzeitige und laufende Gefahrenanalyse

Die Feuerwehr Dortmund ist Praxispartner des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) finanzierten Projekts VISION. Sie hat die Anforderung für den Einsatz der unbemannten Flugsysteme in solchen Gefahrensituationen definiert. Das Ende 2021 abgeschlossene Projekt hatte das Ziel, Drohnen zur Erfassung der laufend zu aktualisierenden Lage in einer Notsituation im Innen- und Außenbereich durch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) einzusetzen. Die unbemannten Flugsysteme waren hierbei sicher in den Luftraum zu integrieren und die Flugplanung und -durchführung sowie die Datenverarbeitung zu automatisieren.  Gleichzeitig sollten die herannahenden und vor Ort befindlichen Einsatzkräfte mit Live-Übertragungen von Bild- und Videomaterial sowie gespeicherten Standortinformationen über eine Web-Cloud Applikation versorgt werden. Der Einsatz von Drohnen soll BOS die Möglichkeit verschaffen, die Entwicklung von Gefahrensituationen auf Basis von laufend aktualisierten, gespeicherten Lagedaten noch schneller und umfassender beurteilen und einschätzen zu können. Anhand derart genauer und schneller Informationsverfügbarkeit können die Rettungskräfte in ausreichender Stärke und zielgenau an ihre Einsatzorte geschickt werden und dort sofort geeignete Maßnahmen ergreifen. Mit der erfolgreich umgesetzten Live-Demonstration stellte das Konsortium den Mehrwert für die BOS Kräfte unter Beweis und legte die Basis für weitere Entwicklungen in diesem Bereich. 

Hochkarätiges Expertenteam

Das Projekt Vision wurde gemeinschaftlich von einem Konsortium aus Forschung, Industrie sowie Vertretern der BOS umgesetzt. Die Gesamtleitung des Projekts lag beim Unternehmen flyXdrive aus Aachen, welches auch das UAV entwickelte. Hierbei handelt es sich um einen Kippflügler, der für den Übergang vom Schwebe- in den Vorwärtsflug die Tragfläche um ca 90° kippen kann. Die RWTH Aachen steuerte aus dem Institut für Flugdynamik Erfahrungen aus dem Bereich UAVs bei. Der Multikopter für die Erkundung innerhalb von Gebäuden wurden vom Karlsruher Instituts für Technologie entwickelt und gebaut. Die Deutsche Flugsicherung DFS GmbH, die bereits auf mehrjährige Erfahrung in diesem Bereich zurückblicken kann, setzte die sichere Integration der UAVs in den Luftraum um. Die Nutzdatenprozesskette und Cloud-Anwendungssoftware wurde vom Unternehmen M4Com System GmbH aus Salem entwickelt. Die Deutsche Telekom sorgte mit ihrem Mobilfunknetz für die notwendige Datenverbindung von und zum UAV, stellte die Cloud-Infrastruktur für die Prozessierung der Daten zur Verfügung und brachte Expertise zum Datenschutz ein. Das Institut für Feuerwehr- und Rettungstechnologie der Feuerwehr Dortmund als Vertreter der BOS Kräfte legte die Projektanforderungen aus Praxissicht fest und unterstützte durch die Durchführung der verschiedenen Testszenarien. 

Kontakt und Weitere Informationen

Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 datenbasierte Forschungs- und Entwicklungsprojekte für die digitale und vernetzte Mobilität 4.0. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und durch die Bereitstellung von offenen Daten auf dem Portal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mFUND.de.

Über die Deutsche Telekom: Deutsche Telekom Konzernprofil

Telekom und DFS gründen Gemeinschaftsunternehmen

Deutsche Telekom und DFS Deutsche Flugsicherung gründen das Joint Venture Droniq zur sicheren Integration von Drohnen in den Luftraum.

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