Die Telekom will sich bei Telekommunikations-Services für Unternehmen sowie IoT und Security neu aufstellen
- Telekom Deutschland integriert bisherige T-Systems Einheiten „TC Services“ und „Classified ICT” im Geschäftskundenbereich
- Eigenständige GmbHs für Internet der Dinge und Sicherheit bei T-Systems
- Transformation bei T-Systems geht ohne zusätzlichen Stellenabbau weiter
Die Deutsche Telekom wird dem Aufsichtsrat vorschlagen, sich bei Telekommunikations-Services (kurz TK-Services) mit Unternehmen neu aufzustellen. Stimmt das Aufsichtsgremium in seiner nächsten Sitzung Anfang September zu, dann wird sich der Zuschnitt zwischen T-Systems und der Telekom Deutschland ändern. Ein zusätzlicher Personalabbau ist dabei nicht geplant. Um die Konzernstrategie im Feld „Führend bei Geschäftskunden-Produktivität“ konsequent umzusetzen, sieht der Plan folgendes vor: In der Telekom Deutschland entsteht eine neue integrierte Einheit für TK-Services mit Geschäftskunden. Sie wird den bisherigen Geschäftskunden-Bereich der Telekom Deutschland sowie die Portfolio-Einheiten „TC Services“ und „Classified ICT“ von T-Systems umfassen.
Außerdem will T-Systems mit zwei Ausgründungen am Markt schneller werden. Um die Konzernstrategie im Feld „Führend bei Geschäftskunden-Produktivität“ zu untermauern, gründet das Unternehmen die beiden Geschäftseinheiten „Security“ und „IoT“ (Internet of Things) in selbstständige GmbHs aus. Beide Gesellschaften bleiben Teil von T-Systems.
Die neue Aufstellung soll im ersten Halbjahr 2020 in Kraft treten.
Konnektivität unter einem Dach
„Mit der neuen integrierten Einheit für TK-Services verfolgen wir das Ziel, die Effizienz für unsere Kunden zu erhöhen. Unsere Kunden wollen, dass es einfach ist, mit uns Geschäfte zu machen. Sie wollen auf ein Team zurückgreifen, das die komplette Wertschöpfungskette abdeckt.“ Das betont Telekom-Vorstand und T-Systems-Chef Adel Al-Saleh. „Mit dieser Aufstellung schaffen wir eine Einheit mit durchgängiger Verantwortung. Produktentwicklung, Service Delivery Management, Produkt-Management und technischer Vertrieb – alles unter einem Dach. Dadurch entfällt das Einpreisen von Vorleistungen bei TK-Angeboten und wir vermeiden unnötige Komplexität. Das macht uns im Markt wettbewerbsfähiger.“
Konkret löst T-Systems die beiden Portfolio-Einheiten „TC Services“ und „Classified ICT“ (letztere bedient im Wesentlichen Behördennetze) aus dem Unternehmen. Beide Einheiten gehen in den Geschäftskundenbereich der Telekom Deutschland über. Der Übergang betrifft sowohl das nationale wie auch das internationale TK-Geschäft von T-Systems.
Beide TK-Bereiche von T-Systems bieten Kunden sichere Konnektivität und ein starkes Netz. Künftig geschieht dies aus einer Hand im Geschäftskunden-Bereich der Telekom Deutschland. „Damit werden wir die Produktion vereinheitlichen und unserem Vertrieb einen Schub geben“, so Telekom-Vorstand und Telekom-Deutschland-Chef Dirk Wössner.
Die Ziele sind höhere Skalierung und mehr Wettbewerbsfähigkeit durch die Mengeneffekte. „Mit einer standardisierten Produktion können wir Wachstumsfelder wie SD-WAN*, SD-LAN** und Cloud Connect besser adressieren“, sagt Al-Saleh. Und für Wössner ist klar: „Auch unser Mittelstandsgeschäft wird davon profitieren.“
Schneller und beweglicher am Markt
Zwei eigenständige Gesellschaften für Security und IoT sollen die Position in diesen beiden Wachstumsmärkten stärken. Dort trifft T-Systems auf besonders bewegliche Wettbewerber mit schlanken Entscheidungsstrukturen.
„Eigenständige Unternehmen sind agiler im Markt. Sie können schnelle Märkte besser bedienen, einschließlich des Mittelstands“, erläutert Al-Saleh. „Ihre Unabhängigkeit erleichtert auch neue Wege. Etwa bei Partnerschaften oder für Kooperationen mit Wettbewerbern, also Coopetition.“ Im Ergebnis entstehen zwei integrierte, agile Einheiten mit durchgehender Verantwortung. Vom technischen Vertrieb über das Lösungsdesign bis zur Produktion. „Diese agilen Einheiten helfen T-Systems, schneller als bisher zu wachsen.“
Transformation geht weiter
Die geplanten Veränderungen setzen die Transformation bei T-Systems nicht außer Kraft. Die beschlossenen Maßnahmen laufen unvermindert weiter. „Sobald der Aufsichtsrat grünes Licht gibt, werden wir mit den Sozialpartnern die notwendigen Schritte verhandeln. Ohne Abbau von Arbeitsplätzen“, betont Adel Al-Saleh. „Die laufende Transformation beseitigt Defizite und hilft uns bei Umsatz, Auftragseingang und Gewinn. Wir werden alle Geschäftsfelder von T-Systems weiterentwickeln – und so ein attraktiver Arbeitgeber bleiben.“
Die kommunizierten Finanzziele des Unternehmens bleiben davon unberührt.
* Software Defined Wide Area Networks
** Software Defined Local Area Networks
Über die Deutsche Telekom: Konzernprofil
Über T-Systems: T-Systems Unternehmensprofil
T-Systems verschlankt Geschäftsführung
T-Systems setzt seine Transformation fort: Ab 1. Januar 2019 zählt die Geschäftsführung nur noch vier statt bisher sechs Mitglieder.