Beschleunigung für Breitbandausbau: Bundesnetzagentur genehmigt Kooperationsmodell
- Behörde billigt überarbeitetes Kontingentmodell der Telekom
- Entscheidungsentwurf wird jetzt der EU-Kommission zur Konsultation vorgelegt
- Konzern will Glasfaserausbau vorantreiben und weitere Kooperationen vereinbaren
Der Breitbandausbau in Deutschland erhält neuen Schub: Die Bedenken der Bundesnetzagentur in Bezug auf das Kontingentmodell konnten ausgeräumt werden, nachdem die Deutsche Telekom Änderungen vorgenommen hat. Danach erhalten Unternehmen ein Sonderkündigungsrecht für die Vereinbarung, wenn sie alternativ neue Glasfaseranschlüsse nutzen können. Die Mindestkontingentgröße wird zudem verkleinert, damit auch kleinere Unternehmen Kontingente an VDSL-Anschlüssen buchen können. Und schließlich wird das monatliche Entgelt um 50 Cent pro Anschluss erhöht. Damit ist die Telekom auf wesentliche Kritikpunkte der Bundesnetzagentur eingegangen. "Dass wir diese Hürde genommen haben, bringt den Breitbandausbau entscheidend voran. Nur durch Kooperationen kann der Netzausbau der nächsten Generation gelingen. Die Branche muss sich Kosten und Risiken teilen können, wenn sie Milliarden investieren soll", betont Niek Jan van Damme, Deutschland-Vorstand der Telekom. Der Konzern will noch in diesem Jahr in acht weiteren Städten das Glasfasernetz bis zu den Haushalten (Fibre to the Home, FTTH) ausbauen. Die Telekom hat 2011 bereits 168.000 Haushalte in zehn deutschen Städten versorgt. Im kommenden Jahr sollen erneut bis zu 200.000 Haushalte angeschlossen werden, wenn mindestens 80 Prozent der Hauseigentümer zustimmen und bei der Vorvermarktung eine Schwelle von zehn Prozent überschritten wird. Die Telekom hatte im Januar dieses Jahres bekannt gegeben, auf Basis des Kontingentmodells mit NetCologne kooperieren zu wollen. Demnach verpflichtet sich die Telekom, eine bestimmte Anzahl Glasfaseranschlüsse von NetCologne zu buchen. NetCologne möchte im Gegenzug ein Kontingent an VDSL-Anschlüssen der Telekom mieten. Die Bundesnetzagentur hatte diese Form der Kooperation zunächst vorläufig untersagt. Das veränderte und nun genehmigte Modell geht jetzt zur weiteren Konsultation an die EU-Kommission. Weitere Unternehmen der Branche haben bereits ihr Interesse bekundet. Die Telekom möchte die Kooperationen ausweiten.
Über die Deutsche Telekom Die Deutsche Telekom ist mit über 129 Millionen Mobilfunkkunden sowie fast 34 Millionen Festnetz- und 17 Millionen Breitbandanschlüssen eines der führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen weltweit (Stand 31. März 2012). Der Konzern bietet Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Festnetz, Mobilfunk, Internet und IPTV für Privatkunden sowie ICT-Lösungen für Groß- und Geschäftskunden. Die Deutsche Telekom ist in rund 50 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit über 235.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte der Konzern einen Umsatz von 58,7 Milliarden Euro, davon wurde mehr als die Hälfte außerhalb Deutschlands erwirtschaftet (Stand 31. Dezember 2011).