"Herzlichen Glückwunsch, Telefon!"
- Das Telefon wird im Oktober 150 Jahre alt
- Rasante Entwicklung vom Fernsprecher zum Alleskönner
- Deutsche telefonieren jährlich mehr als 42 Stunden mobil
Die Liebe zum Telefon ist groß: Männer trennen sich heute wohl eher von ihrer Freundin als von ihrem Handy. Das war nicht immer so. Bei der Geburt des Telefons vor 150 Jahren konnte niemand ahnen, welch rasante Erfolgsgeschichte dieser Apparat erleben würde. Da fand sich im "Buch der Narren" wieder, wer ein Telefon hatte. So wurde das erste Telefonbuch aus dem Jahre 1881 mit seinen 187 Einträgen genannt. Heute hingegen gibt es fast keinen Haushalt mehr ohne Festnetztelefon und rund 100 Millionen Handy-Verträge zeigen, dass das Telefon aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken ist. Denn der kleine Apparat macht viel mehr möglich als nur Gespräche. Heute gehen wir ganz selbstverständlich damit ins Internet, schreiben SMS, spielen oder fotografieren. Und damit noch nicht genug: In Zukunft wird das Telefon zahlreiche weitere Funktionen übernehmen, etwa als digitale Brieftasche, Haus- und Autoschlüssel oder als persönlicher Gesundheitsassistent. Begonnen hat diese Erfolgsgeschichte mit Johann Philipp Reis , der im Oktober 1861 mit "Das Pferd frisst keinen Gurkensalat" den ersten Satz durch eine Telefonleitung schickte. Bereits 16 Jahre später wurden in Deutschland die ersten Telefone in Unternehmen oder wohlhabenden Haushalten eingesetzt. Damit wurde nach dem Schichtleiter gerufen oder nach der Dienerschaft, die das Dessert auftragen durfte. Öffentliche Telefonnetze entstanden dann bereits 1881 in Berlin und Mülhausen (im heutigen Elsass), ab 1883 wurden dann Verbindungen zwischen Städten aufgebaut. Doch man wählte damals nicht selbst. Die Verbindung zum gewünschten Anschluss wurde über die Vermittlungsstelle hergestellt. So entstand bald ein neues Berufsbild: das Fräulein vom Amt. Doch kaum hatte es sich etabliert, sinnierte der Bestatter Almon Strowger aus Kansas City über seine Abschaffung. Er argwöhnte, die Damen in der Vermittlungsstelle würden Anrufe von Hinterbliebenen bevorzugt an die lokale Konkurrenz weiterleiten. Motivation genug für Strowger, im Jahr 1889 den Hebdrehwähler zu entwickeln. Dieser Mechanismus bildete die Basis für die ersten automatisch arbeitenden Telefonvermittlungsstellen. Öffentliche Fernsprecher gab es ebenfalls schon, zunächst allerdings nur in Postämtern. Wer dort telefonieren wollte, musste Telefonbilletts erstehen. Die erste Telefonzelle wurde 1904 in Berlin aufgestellt. 1930 gab es in Deutschland bereits rund 3,2 Millionen Telefonanschlüsse. Auch während der ersten Kriegsjahre konnte das Telefonnetz in Deutschland zunächst weiter ausgebaut werden - bis die zunehmenden Zerstörungen den privaten Telefonverkehr fast zum Stillstand brachten. Der Vorkriegsstand wurde Anfang der 1950er-Jahre wieder erreicht. In den folgenden Jahrzehnten entwickelten Ingenieure das Telefon ständig weiter. Moderne Elektronikbauteile ließen es immer weiter schrumpfen und sicherten so den Weg zum Hightech-Produkt von heute: schnurlos, mit Touchdisplay und zahlreichen Zusatzfunktionen wie Babyphone-Modus, Wettervorhersage oder dem Anrufbeantworter im Netz. Sogar Internet und Fernsehen, zum Beispiel Entertain, das IPTV-Angebot der Telekom, gelangen heute über das Telefonkabel in die Haushalte. Schon früh wurde parallel zum Aufbau des Festnetzes daran gearbeitet, auch unterwegs mobil telefonieren zu können. Erste Ansätze zum Mobilfunk gab es bereits in den 1920er-Jahren. Auf der Strecke zwischen Hamburg und Berlin wurde 1926 in allen D-Zügen die "Zug-Telefonie per Funk" eingeführt. Die Waggons verfügten über Antennen, die Signale ins Telefonnetz entlang der Strecke übertrugen. Aus einem speziellen Telefonabteil konnten sich Reisende ins öffentliche Telefonnetz verbinden lassen. Der Mobilfunk erhielt seinen nächsten Schub im Jahr 1958: In Deutschland ging das erste flächendeckende Netz (das A-Netz) an den Start und blieb bis 1977 in Betrieb. Die damaligen Mobiltelefone waren allerdings noch nicht wirklich mobil: Sie wogen um die 16 Kilogramm - ein aktuelles Smartphone hingegen bringt heute gerade mal um die 100 Gramm auf die Waage. Mobiltelefone waren anfangs deshalb vor allem für den Einbau in Fahrzeuge gedacht. Ab 1972 konnte man auch im Auto selbst wählen. Der Fahrer musste allerdings zum Telefonieren noch rechts ranfahren, da die automatische Übergabe von einer Funkzelle zur nächsten noch nicht möglich war. Das funktionierte erst ab 1986. So rasant wie die Entwicklung der Netze weiterging, so rasant stiegen auch die Nutzerzahlen. Im Juni 2000 wurden in den Netzen D1 und D2 allein rund 25 Millionen Kunden gezählt und damit sämtliche Erwartungen weit übertroffen. Heute besitzt statistisch gesehen jeder Bundesbürger 1,3 Mobilfunkverträge und verbringt im Jahr etwa 42,5 Stunden am Handy. Und das nicht nur zum Telefonieren. Denn dank mobilem Internet mit Höchstgeschwindigkeit und unzähligen Apps sind Smartphones eine Art digitales Schweizer Messer: Sie weisen uns den Weg durch fremde Städte, erklären uns den Sternenhimmel oder zeigen uns, wo unsere Freunde gerade stecken. Bald wird das Handy auch unsere Brieftasche ersetzen. Mit der digitalen Brieftasche der Telekom wird die Handtasche zukünftig leichter und leerer werden: Kredit- oder Kundenkarten, Eintritts- und Fahrkarten, Kleingeld und sogar der Haus- oder Autoschlüssel können dann sicher und handlich ins Mobiltelefon integriert werden. Möglich macht dies eine neue Technologie mit dem Namen Near Field Communication. Wie diese Zukunft sich anfühlt, erleben beispielsweise die Besucher der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen, wo auch ein kontaktloses Ticketsystem für den Stadionzugang geplant ist. Die Telekom ist ein Motor für die Weiterentwicklung des Telefons. So forschen in den Telekom Laboratories in Berlin, Los Altos (USA) und Israel rund 360 Wissenschaftler und Telekommunikationsexperten an zukünftigen Techniken, Services und Produkten. Und in der Bonner Konzernzentrale zeigt die T-Gallery schon jetzt die vernetzte Welt und ihre Produkte von morgen. Auch nach 150 Jahren Innovationen und Erfindungen werden damit immer wieder neue Kapitel in der Erfolgsgeschichte des Telefons geschrieben.
Über die Deutsche Telekom Die Deutsche Telekom ist mit rund 128 Millionen Mobilfunkkunden sowie 35 Millionen Festnetz- und fast 17 Millionen Breitbandanschlüssen eines der führenden integrierten Telekommunikationsunternehmen weltweit (Stand 30. Juni 2011). Der Konzern bietet Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Festnetz, Mobilfunk, Internet und IPTV für Privatkunden sowie ICT-Lösungen für Groß- und Geschäftskunden. Die Deutsche Telekom ist in rund 50 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit rund 241.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte der Konzern einen Umsatz in Höhe von 62,4 Milliarden Euro, davon wurde mehr als die Hälfte außerhalb Deutschlands erwirtschaftet (Stand 31. Dezember 2010).